Management 2.0

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Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren für Unternehmen und öffentliche Organisationen teilweise dramatisch verändert. Neue Wettbewerber, immer anspruchsvollere Kunden, Technologiesprünge, immer kürzere Innovationszyklen oder auch das Schlagwort „war for talents“ sind nur einige Indikatoren für diesen Wandel. Und das ist erst der Anfang – garantiert!

Projektmäßiges Arbeiten wird vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen zwangsläufig wichtiger. Hier sind sich Experten, Unternehmer und auch Manager meist einig. Wie aber sieht die Realität aus? Sind die Unternehmen in ausreichendem Maße auf die Arbeits- und Organisationsform „Projektmanagement“ vorbereitet? Sind die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Projektmanagement geschaffen? Oder klaffen Anspruch und Wirklichkeit – wie so oft – auseinander?

Unbestritten, es gibt fortschrittliche „Projektorientierte Unternehmen“, die über eine ausgeprägte und hochentwickelte „Projektkultur“ verfügen. Unternehmerisches Denken und Handeln ist hier eine Selbstverständlichkeit, Teams organisieren sich größtenteils selbst, Zielkonflikte und Spannungsfelder (z.B. zwischen Linienfunktionen und Projekten / Prozessen) werden konstruktiv, offen und vertrauensvoll gelöst.

In den meisten Unternehmen stellt sich die Realität aber „etwas“ anders dar. Hier dominiert die Linie noch klar über horizontale Querschnittsfunktionen (Prozesse & Projekte), Verantwortung und Entscheidungskompetenz von Projektmanager/innen sind nicht deckungsgleich, und die Management- und Führungskultur unterscheidet sich nicht wesentlich von jener vor 20 oder 30 Jahren.

Was wir brauchen, ist ein neues Management-Paradigma – Management 2.0. Die Managementlehren, die heutzutage vielfach an Hochschulen, in MBA-Programmen oder in Weiterbildungslehrgängen unterrichtet werden, sind vielfach veraltet und kaum kompatibel mit der heutigen Realität. (Management-Vordenker wie Mintzberg oder auch Peters sind in diesem Punkt übrigens derselben Meinung.)

Aber was kann Management 2.0 konkret bedeuten?

  • Die bewährten Denkweisen und Erfolgsmuster vergangener Tage können zukünftig genau in die entgegengesetzte Richtung laufen. Unternehmen müssen den Mut entwickeln, auch mal völlig unkonventionell vorzugehen.
  • Wir müssen weg von einer funktional-hierarchischen Sichtweise unserer Organisationen – hin zu einer prozess- und projektorientierten Sicht.
  • Heutige Unternehmen sind vielfach zu vergleichen mit großen, unbeweglichen Dampfern. Was wir aber brauchen, sind schlagkräftige, schnelle und flexible Flotten. Das bedeutet kleinere Einheiten, Mut zur Selbstorganisation und netzwerkartige Strukturen.
  • Das „Gesetz des Handelns“ wird immer wichtiger. Wir dürfen nicht nur Konzepte wälzen, über Innovation reden oder gedanklich in theoretischen Strategien versinken. Wir brauchen eine Kultur des Handelns – nach dem Motto: „Lieber einmal um Entschuldigung bitten, als zehnmal um Erlaubnis bitten.“ Dazu müssen wir Menschen aber auch (wieder) dazu befähigen und ermutigen, dass sie aktiv handeln. Und wir müssen dafür einen professionellen Rahmen bieten.
  • Angst vor Fehlern? Zukünftig werden jene Unternehmen erfolgreicher sein, die Fehler FRÜHER machen und daraus LERNEN.
  • Der systematische aber auch intuitive Umgang mit komplexen Situationen und Problemstellungen muss zu einer Kernkompetenz werden – insbesondere bei Entscheidungsträgern und Führungsverantwortlichen.

Dieses Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Wir brauchen mutige, unternehmerisch denkende und proaktive Entscheider/innen und Manager/innen. Sie müssen die Kultur des Management 2.0 vorleben und nicht nur davon sprechen. Leidenschaft, gegenseitiges Vertrauen, Offenheit, kontinuierliches Lernen und Mut zum Unbekannten sind zentrale Wertehaltungen, die uns in Fleisch und Blut übergehen müssen.

Projektmanagement kann nur zu einer Kernkompetenz und zu einem strategischen Wettbewerbsvorteil werden, wenn Unternehmen von diesem „Geist“ beseelt sind. Und klar ist auch, dass dieses neue Management-Paradigma „von oben“ vorgelebt werden muss. Denn Sie kennen ja das Sprichwort mit dem Fisch, der vom Kopf her zu stinken beginnt… 😉

20 Methoden der Selbstzerstörung

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Der Management-Vordenker Tom Peters propagiert in seinem Buch „Re-imagine! Spitzenleistungen in chaotischen Zeiten„, dass sich Unternehmen laufend neu erfinden und auch (teilweise) selbst zerstören müssen, um langfristig erfolgreich sein zu können. Tom Peters‘ Gedanken sind so inspirierend und spannend, dass sie einen kaum mehr loslassen. (Wenn er über die kreative Zerstörung schreibt, so kommt auch das Thema Projektmanagment übrigens immer wieder direkt oder indirekt vor.)

Heute möchte ich Ihnen Tom Peters‘ 20 Methoden der Selbstzerstörung präsentieren. Diese Punkte sollten Sie beachten, wenn Sie aus Ihrem Unternehmen eine „Selbstzerstörungs(Neuerfindungs-)Maschine“ machen möchten.

  1. Legen Sie für jede Unternehmenseinheit ein „verfallsdatum“ fest.
  2. „Kaufen“ Sie F&E. Bezahlen Sie so viel, dass Sie gezwungen sind, das Beste aus der Akquisition zu machen!
  3. Beschäftigen Sie die besten Kräfte … und bezahlen Sie sie entsprechend.
  4. Wechseln Sie Spitzenpositionen alle 36 Monate aus.
  5. Gründen Sie einen RIESIGEN Risikokapitalfond.
  6. Ermutigen Sie jede Unternehmenseinheit, ihre eigene Experimentierwerkstattt zu gründen und sie mit den besten … und den exzentrischsten Kräften zu bestücken.
  7. Stellen Sie sicher, dass Ihr Führungsgremium schräge Leute enthält. (Ödes Board = ödes Unternehmen)
  8. Engagieren Sie für Ihre Schulungsprogramme unkonventionelle Lehrkräfte.
  9. Machen Sie „Rauf oder raus“ zur Unternehmensphilosophie.
  10. Halten Sie Ausschau nach … schrägen Kunden und schrägen Lieferanten.
  11. Fördern Sie Spannungen … und nicht den „Konsens“.
  12. Geben Sie Ihren Job jemandem, der komplett anders denkt.
  13. Honorieren Sie Resultate, nicht Power-Point-Präsentationen.
  14. Durchmischen Sie die obersten 100 Positionen ständig mit neuen Kräften von außen – auch mit branchenfremden.
  15. Vielfalt! (Vielfalt = Kreativität.) (Punkt.)
  16. Verkaufen Sie Minderheitsbeteiligungen an wichtigen Geschäftseinheiten an Außenseiter.
  17. Verlegen Sie wichtige Abteilungen an neue und inspirierende Standorte.
  18. Stellen Sie sicher, dass Ihr Führungsgremium international besetzt ist, sofern Sie international agieren.
  19. Reduzieren Sie Ihr mittleres Management um 90 Prozent.
  20. Gründen Sie eine 100-prozentige Tochter (… und dann noch eine weitere).

Quelle: Peters, Tom (2003): Re-imagine! Spitzenleistungen in Chaotischen Zeiten.

Meilensteine – unverzichtbare Orientierungspunkte in jedem Projekt

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Die DIN 69900-1 definiert Meilenstein als „Ereignis besonderer Bedeutung„. Der PMBOK(R) Guide 2004 ergänzt dies um „usually completion of a major deliverable„, d.h. die Fertigstellung eines bedeutenden Projektergebnisses. (Quelle: projektmagazin.de/glossar)

Meilensteine bzw. ein Meilensteinplan sollten in jeder Projektplanung einen Fixbestandteil darstellen. Durch Meilensteine erhält ein Projekt eine Ablaufstruktur, zudem werden Ziele und Zwischenziele klarer und das Controlling (Leistungen, Termine, Kosten) wird erheblich erleichtert.

Häufig werden Meilensteine auch als

  • Stop-or-Go Points,
  • Quality Gates,
  • Review Points oder auch
  • Freigabe / Kundenfreigabe.

bezeichnet. Sie alle haben folgende Kriterien gemeinsam:

  • Wesentliche Zwischenergebnisse des Projekts liegen vor.
  • Der Auftraggeber / das Management / der Kunde entscheiden über die weiteren Schritte (Stop-or-Go).
  • Häufig werden Meilenstein-Meetings abgehalten, um über den Status und das weitere Vorgehen zu beraten.
  • Durch das Setzen von Meilensteinen entstehen Projektphasen, die sowohl sequenziell als auch parallel ablaufen können.

Wichtig ist, dass Meilensteine in jedem Fall schriftlich dokumentiert werden sollten. Folgende Punkte sind zumindest festzuhalten:

  • Status Leistungen / Scope / Qualität
  • Status Kosten / Ressourcen
  • Status Termine
  • Probleme / Open Issues
  • Entscheidung(en)

Fazit: Meilensteine sind unverzichtbare Orientieungs- und Entscheidungspunkte in jedem Projekt.

W Fragen für Fortgeschrittene

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Wenn Sie sich an W-Fragen zur Konkretisierung und Planung eines Projekts orientieren, so ist dies in der Regel eine pragmatische und trotzdem (oder gerade deswegen) auch eine systematische Herangehensweise.

Wenn die 6 W-Fragen oder der 30-Minuten-Projektplan für Sie zu wenig detailliert ist, dann habe ich heute etwas für fortgeschrittene W-Frager/innen: w-fragen_projektplanung.pdf

Simplify your Projects!

FP7 – Forschungsrahmenprogramm der EU

img_86.jpgInvestitionen in Bildung und Forschung & Entwicklung sind zentrale Strategien der EU zur Förderung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und schlussendlich zur Erhaltung des Wohlstandes. Im Bereich F&E-Förderung wurde mit Beginn des Jahres das 7. Forschungsrahmenprogramm (FP7) gestartet. Astronomische 54,4 Milliarden EUR werden in den kommenden 6 Jahren in europäische Forschungs- und Entwicklungsprojekte investiert – mehr als je zuvor.

Wenn Sie sich für eine Forschungsförderung auf europäischer Ebene interessieren, empfehle ich folgende Informationsseiten:

Am 18. und 19. Juni 2007 findet in Budapest ein Seminar zum Thema „Project Management in Practice“ zum 7. Rahmenprogramm statt. Wenn Sie ein „Newcomer“ im Bereich EU-Forschungsförderung sind, ist die Teilnahme an diesem Seminar sicherlich eine sinnvolle Maßnahme: fp7management.pdf

Und hier noch meine persönlichen Erfahrungswerte mit einigen Förderprogrammen auf EU-Ebene (FP6, Interreg, Leonardo da Vinci…):

  • Unterschätzen Sie nicht den (administrativen und sonstigen) Aufwand, den Sie mit einem F&E Projekt auf EU-Ebene haben. Alleine das Einlesen in die Richtlinien kann mehrere Tage dauern.
  • Suchen Sie sich Forschungspartner mit Erfahrungen aus früheren EU Forschungsprogrammen.
  • Idealerweise verfügen diese Forschungspartner über persönliche Kontakte in Brüssel oder in den nationalen EU-Büros. Obwohl die Auswahlverfahren objektiv sind, schaden persönliche Kontakte sicher nicht.
  • Planen Sie Ihr Forschungsprojekt möglichst detailliert. Hierzu sollten Sie einen gemeinsamen Planungsworkshop mit den Partnern abhalten, den es professionell vor- und nachzubereiten gibt.
  • Planen Sie mindestens 1 Woche Pufferzeit vor der Abgabe ein. Sie werden die Zeit sicher brauchen!
  • Engagieren Sie bei Bedarf einen professionellen Projektmanager oder suchen Sie sich einen Partner, der Erfahrung mit dem Management von EU-Forschungsprojekten hat.

Wenn Sie ein geeignetes Forschungsthema für das 7. Rahmenprogramm haben, würde ich Sie in jedem Fall ermutigen, sich zu diesem Thema zu informieren und das Projekt gegebenenfalls einzureichen. Insbesondere auch die Schaffung internationaler F&E-Netzwerke ist eine besondere Chance, die mit dem FP7 verbunden ist.

Der Projekterfolg hängt jedoch – wie überall, wo es um komplexe Themen geht – von einem professionellen Projektmanagement ab!

SPASS bei der Planung – Ziele mit Projektmanagement leichter erreichen

schmidtcolleg.jpgPressemittelung SchmidtColleg

(Perspektive Mittelstand) – Projekte kennen wir aus unserem Berufsalltag und sind meist vertraut damit, diese Schritt für Schritt auch zu einem guten Ergebnis zu führen. Geht es dagegen um Zeit- und letztendlich auch Zielplanung, haben wir zwar gelernt, lang-, mittel- und kurzfristig zu planen, an der konsequenten Umsetzung scheitern wir jedoch häufig. Weil wichtige Projekte sozusagen dazwischen kommen und schnell oberste Priorität haben oder dringende tägliche Arbeiten uns an der Umsetzung der Planung hindern. Betrachten wir auch unsere Ziele einmal als Projekte, können wir das bereits trainierte Wissen anwenden und mit SPASS zum Erfolg bringen.

Viele Ziele sind groß und komplex und werden aus diesem Grund erst gar nicht angegangen. Jedes formulierte Ziel, ob groß oder klein, ist letztendlich aber nichts anderes als ein Projekt. Ein Projekt beschreibt die Erreichung eines Zielzustandes zu einem definierten Zeitpunkt mit definierten Kosten und einer bestimmten Anzahl von Mitarbeitern. Je nach Komplexität ist diese Zielerreichung eine große Aufgabe, die sich in viele Teil- und Einzelaufgaben zerlegen lässt. Diese Einzelaufgaben erledigen dann Menschen mit einem definierten Aufwand an Zeit und Geld. Für das persönliche Zielmanagement werden diese „Menschen“ in der Regel wir selbst sein. Aber wir können hierbei schon überlegen, welche anderen Personen an diesem Ziel beteiligt sind oder sein sollten.

Warum Projekte scheitern …

Die Summe der erledigten Einzelaufgaben ergibt den, als Projektziel definierten, Zielzustand. Je komplexer ein Projekt, desto größer der Aufwand. Wichtig ist hier aber, dass auch der Aufwand, ein Projekt (Ziel) zu planen, die Durchführung zu begleiten und den Erfolg zu messen, größer ist. Jeden Tag scheitern unzählige Projekte genau daran, dass nicht genügend Zeit für die Planung und Umsetzungsbegleitung angesetzt wird. Weitere Gründe für das Scheitern von Projekten sind:

  • Das Ziel ist nicht klar definiert.
  • Einzelaktivitäten werden nicht abgestimmt.
  • Verantwortlichkeiten sind unklar.
  • Aufgaben werden schlecht oder gar nicht durchgeführt.
  • Der Projektfortschritt wird nicht gemessen.

… und wie sie zum Erfolg führen

Ein guter Projektmanager (Zielmanager) zeichnet sich dadurch aus, dass er sich auf die verschiedenen Erfolgsfaktoren eines Projektes konzentrieren kann und keinen aus den Augen lässt. Diese Faktoren sind:

  • Ziel (Was soll erreicht werden?)
  • Kosten (Wie viel darf es kosten, das Ziel zu erreichen?)
  • Zeit (Wie lange darf es dauern, das Ziel zu erreichen?)
  • Qualität (Wie gut sollen die einzelnen Teile des Ziels sein?)
  • Ressourcen (Welche Menschen/Hilfsmittel stehen zur Verfügung?)

Fünf Projektphasen führen zum Ziel

So unterschiedlich Projekte auch sein mögen, sie gleichen sich alle im grundsätzlichen Ablauf. Damit die Durchführung eines Projektes und somit das Erreichen eines Zieles auch gelingt, ist vor allem wichtig, dass es Spaß macht. Aus dem ZENBuddhismus kennen wir die Aussage „Der Weg ist das Ziel“. Auf dem Weg zum Ziel, im Hier und Jetzt, sollten wir Spaß haben