Wirkungsvoll präsentieren

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Präsentationen (im Sinne von Vorträgen oder Referaten) nehmen oft einen erheblichen Teil unseres Arbeitstages ein. Projektleiter/innen präsentieren ihre Meilensteinergebnisse, der Vorstand präsentiert die neue Strategie, die Finanzabteilung präsentiert die Quartalszahlen, potenzielle Geschäftspartner präsentieren ihre neuen Produkte oder der neue Vertriebsleiter wird der Belegschaft präsentiert. Immer wieder geht es darum, Inhalte möglichst prägnant, verständlich und auch motivierend zu transportieren.

Wir sollten uns von Zeit zu Zeit fragen, wie wirkungsvoll und produktiv die Präsentationen in unserem Unternehmen eigentlich sind? Erreichen wir damit die Ziele, die wir uns vorgenommen haben? Oder sind unsere Präsentationen eher langweilig, zeitraubend, ineffizient und demotivierend?

Kurz zur Einleitung: Aus meiner Sicht gibt es in der Praxis vor allem zwei klassische Präsentationszwecke (die natürlich miteinander kombiniert sein können):

  • Informieren: Wissensinhalte, Zahlen, Daten und Fakten sollen den Zuhörer/innen vermittelt werden.
  • Überzeugen & begeistern: Die Zuhörer/innen sollen für ein Thema gewonnen werden oder es soll sogar eine Verhaltens-/Meinungsänderung bewirkt werden.

Aber warum tun wir uns in der Praxis oft so schwer, wirkungsvoll zu präsentieren? Hier einige der Präsentationsfallen, in die wir aus meiner Sicht immer wieder tappen:

  1. Präsentieren wird oft mit PowerPoint gleich gesetzt – oder wann haben Sie zum letzten mal „frei“ oder mit anderen Medien präsentiert?
  2. Wir präsentieren viel zu „Links-Hirn-lastig“ – sprich viel zu rational, zahlenorientiert und emotionslos.
  3. Präsentationen sind in der Regel viel zu lang, da sie mit irrelevanten Details aufgebläht werden.
  4. Präsentationen werden oft viel zu schlampig (oder gar nicht) vorbereitet. Wir machen uns viel zu wenig Gedanken über die Zuhörer/innen, den Sinn und Zweck, die Dramaturgie, den Medieneinsatz usw.
  5. Wir haben oft nicht den Mut, etwas Unkonventionelles auszuprobieren.

Diese Liste könnte natürlich beinahe endlos weiter geführt werden (über entsprechende Kommentare zu diesem Beitrag würde ich mich freuen).

Doch welche Möglichkeiten haben wir, unsere Präsentationen wirkungsvoller, interessanter und auch produktiver zu gestalten?

TIPP 1:

Wir sollten uns der Kunst der freien, öffentlichen Rede wieder rückbesinnen – nämlich der Rhetorik. Diese wird nach Aristoteles in Ethos, Pathos und Logos eingeteilt (ca. 350 v.Chr.):

  • ETHOS = Überzeugung durch Autorität, Integrität und Glaubwürdigkeit des Redners
  • PATHOS = Überzeugung durch starken emotionalen Appell
  • LOGOS = Überzeugung durch Sinnhaftigkeit, Logik und Klarheit der Argumentation

Auf den englischen Wikipediaseiten finden Sie eine weitere Erläuterung der Aristoteles’schen Überzeugungsstrategien.

TIPP 2:

Der Blog „PRESENTATION REVOLUTION“ von Scott Schwertly ist eine wahre Oase innovativer Ideen und Ansätze für wirkungsvolle Präsentationen. Allerdings sollten Sie ausreichend Zeit aufbringen, um sich mit seinen Ideen zu beschäftigen und sie Schritt für Schritt auszuprobieren.

TIPP 3:

pdf2.gif PDF-Download von Scott Schwertly mit interessanten Anregungen (gefunden auf www.changethis.com – geniale Seite!).

TIPP 4:

Lesen Sie meinen Blogeintrag vom Jan. diesen Jahres: „Ganzhirnig präsentieren„. Hier finden Sie unter anderem Gedanken von Seth Godin – einem international bekannten Vor- und Querdenker.

TIPP 5:

Just do it and simplify your presentations 😉

4 Gedanken zu „Wirkungsvoll präsentieren“

  1. das allernervigste an Präsentationen (leider vor allem bei präsentationsanfängern (studis, azubis etc)) sind jedoch nervige Effekte, Hintergründe und schreckliche Schriftarten. es gilt halt die weisheit: Keep it simple and short!

    Aber das werden viele in 100 Jahren nicht kapieren und so werden wohl täglich Millionen von Menschen von diversen PP-Präsentationen gefoltert…

    http://www.wortspielfolter.de
    Wortspiele, die die Welt nicht braucht – frisch aus der BILD-Zeitung

  2. In der modernen Geschäftswelt ist es nutzlos, ein kreativer origineller Denker zu sein, solange man nicht auch verkaufen kann, was man erschafft. Vom Management kann man nicht erwarten, daß es eine gute Idee erkennt, solange es ihm nicht von einem guten Verkäufer präsentiert wird. (In the modern world of business, it is useless to be a creative original thinker unless you can also sell what you create. Management cannot be expected to recognize a good idea unless it is presented to them by a good salesman.)

    David Ogilvy

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