„Eine Investition ist der Einsatz von Finanzmitteln mit der Absicht Gewinn zu erzielen. Aus der Sicht des Auftraggebers ist damit auch jedes Projekt eine Investition, da er die Kosten des Projekts tragen muss.“ (PM Glossar des Projektmagazins)
Am Beginn eines Projeks sollte deshalb der quantiative (= Wirtschaftlichkeit) oder der qualitative Nutzen (= Outcome/Impact) geplant werden. „Net Present Value (NPV)“ ist eine empfehlenswerte Methode der Wirtschaftlichkeitsberechnung von Projekten – insbesondere im Bereich Innovation und Produktentwicklung. NPV-Definition des PM Glossars:
„Der Net Present Value ist eine finanzielle Kennzahl, die zukünftige Erträge eines Vorhabens auf den aktuellen Zeitpunkt umrechnet. Durch die Berechnung dieses hypothetischen Wertes wird ein Vergleich verschiedener Szenarien oder Vorhaben hinsichtlich ihres wirtschaftlichen Ertrages möglich. In die Ermittlung des Net Present Value gehen die Prognosen über Kosten und Erlöse ein, er ist somit abhängig vom betrachteten Business Case. Ebenso werden die Investitionen abgeschrieben und die Erträge auf den heutigen Zeitpunkt diskontiert.„
Hier finden Sie eine NPV-Vorlage in Excel-Format:
NPV_Example_startup_euregio.xls
Interpretation (Quelle: Wikipedia):
Eine Investition ist absolut vorteilhaft, wenn ihr Kapitalwert (=NPV) nicht negativ ist.
- Kapitalwert = 0: Der Investor erhält sein eingesetztes Kapital zurück und eine Verzinsung der ausstehenden Beträge in Höhe des Kalkulationszinssatzes. Die Investition hat keinen Vorteil gegenüber der Anlage am Kapitalmarkt zum gleichen (risikoäquivalenten) Zinssatz. An dieser Stelle befindet sich der interne Zinsfuß.
- Kapitalwert > 0: Der Investor erhält sein eingesetztes Kapital zurück und eine Verzinsung der ausstehenden Beträge, die den Kalkulationszinssatz übersteigen.
- Kapitalwert < 0: Die Investition kann eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals zum Kalkulationszinssatz nicht gewährleisten.
Werden mehrere sich gegenseitig ausschließende Investitionsalternativen verglichen, so ist die mit dem größten Kapitalwert die relativ vorteilhafteste. Weiterhin ist es möglich, die Kapitalwerte verschiedener sich nicht gegenseitig ausschließender Investitionen mit unterschiedlichen Kalkulationszinssätzen aufzusummieren, da es sich um ein additives Verfahren handelt.
Festlegung eines entsprechenden Zinssatzes (Quelle: Wikipedia EN):
„Choosing an appropriate discount rate is crucial to the NPV calculation. A good practice of choosing the discount rate is to decide the rate which the capital needed for the project could return if invested in an alternative venture. If, for example, the capital required for Project A can earn five percent elsewhere, use this discount rate in the NPV calculation to allow a direct comparison to be made between Project A and the alternative. Obviously, NPV value obtained using variable discount rates with the years of the investment duration better reflects the real situation than that calculated from a constant discount rate for the entire investment duration.„
Eine NPV-Berechnung sollte einen fixen Bestandteil eines jeden (Produkt)Entwicklungsprojekts darstellen.
Die NPV Excel Vorlage ist nicht zu gebrauchen, da unvollständig und unzureichend erklärt. Contr.Margin ist auf festen %-Wert gesetzt. Projektdauer auf 3 Jahre sowie Wachstums und Stagnierungsphase in einem Term, was überhaupt keinen Sinn macht, da in der Wachstumsphase wesentlich höhere Kosten anfallen (i.d.R. höher als Sales), und erst in der Reisephase das Projekt Gewinne abwirft. Ergo ist die Berechnung des NPV im Individualfall falsch, im ausschließlichen Präsentationsfall als Beispiel in Ordnung.
eigentlich ein toller blog – gratuliere!
aber das zweite „nachtreten“ um 20:10 finde ich etwas unnötig. wobei, ich unterstelle natürlich keine böse absicht ;o)
aber vielleicht input für ein blog thema a la „einsatz neuer medien in der (projekt)kommunikation und deren erhöhtes konfliktpotential“ – die betriebliche praxis zeigt ja gerne wie e-mail meinungsverschiedenheiten eskalieren.
viele grüsse
Sehr geehrter Herr Hagen,
vielen Dank für den Blog. Im Rahmen meines Studiums beschäftige ich mich gerade mit Business Cases und somit mit dem NPV. Ihre Ausführungen waren daher sehr hilfreich. Eine Frage habe ich jedoch noch: Angenommen es wird neben dem aktuellen Jahr (GJ) auch im 2. Jahr (GJ+1) noch ein negativer Cash-Flow erwartet, wie geht man dann vor? Zur Berechnung des NPV werden zukünftige Erträge diskontiert, zukünftige Verluste müssten doch somit auf dem aktuellen Zeitpunkt aufgezinst werden,oder? Ist dies zutreffend?
Vielen Dank und Gruß,
Oliver
auch der negative CF des zweiten GF muss auf t(0) abgezinst werden.
vielleicht einfacher für
Insgesamt eine sehr schöne Webseite mit vielen Tools und Erklärungen. Das Excelbeispiel zum NPV empfinde ich als schwer nachvollziehbar. Hier wären im Sinne eines „Cases“ vielleicht einige Erklärende Worte zum dargestellten Projekt hilfreich gewesen? Beispielsweise, vorher kommt die Zinsrate? Warum 15%? Was soll das Produkt sein? Einfach um die Zahlen besser interpretieren und nachvollziehen zu können. Dadurch kann ich mir vorstellen, dass es für Laien leichter zu verstehen ist.
Hallo,
ich habe mir erlaubt einmal die Excel-Formel NBW auf das Excel-Beispiel anzuwenden, und zwar auf d.en best case. Dabei kam ich auf ein anderes Ergebnis (384.896 statt 442.630). Woran liegt das ?
Formel: =NBW(C40;B16;F34;F35;F36)
Hallo,
ich habe ein eher mathematisches Problem! Ich muss den Zeitpunkt berechnen ab dem ein Projekt wirtschaftlich wird, also Profit erzielt.
Anders ausgedrückt: wie kann cih die NPV Formel nach t umstellen? Die Anfangsinvestition kann gleich NULL gesetzt werden.
Bin ziemlich am verzweifeln, bitte um Antwort!
@schlaumeier
verstehe nicht so ganz wo das Problem liegt? da es sich nur um eine Vorlage handelt wird wohl sowieso jeder gezwungen sein diese nach seinen Bedürfnissen anzupassen.
Wo steht hier etwas von Projektdauer 3 Jahre? Bei den 3 Jahren handelt es sich um den PRODUKT-Lebens-Zyklus, welcher im Fall von den Produkten meines Unternehmens sogar exakt zutrifft. Ergo muss man auch die 4 Phasen auf einen 3-Jahreszeitraum aufteilen, finde es so wie es ist in Ordnung, da die Phasen sowieso nicht klar voneinander zu trennen sind, sondern es sich um einen fließenden Übergang handelt. Unter dem Strich ändert es auch sowieso nichts am Ergebnis, und das ist auch letztendlich das was mich interessiert.
CM’s lassen sich ebenfalls problemlos anpassen, eine Unterscheidung macht auch nur innerhalb der Phasen Sinn, da eine Differenzierung zwischen den Cases die Vergleichbarkeit einschränken würde. Variable Kosten sollten als gleichbleibend vorausgesetzt werden. Andernfalls könnte man auch anfangen die Investitionen in Cases aufzuteilen was letztendlich nicht der Sache dient und man sich so totkalkulieren kann ohne am Ende eine klare Aussage treffen zu können.
Hallo Herr Hagen,
könnten Sie mir bitte sagen, wie sie beim Deckungsbeitrag auf die 0,45 kommen.
Danke und Lieben Gruß
Tyron
@Hr. Löhr: Die 45 % Deckungsbeitrag stellen eine Annahme im Berechnungsmodell dar. Denn auch in der Realität wird es Prognosen und Berechnungen geben, welchen Anteil die direkt zurechenbaren Fixkosten am Umsatz haben werden.