Mentale Stärke im Projektmanagement

Patrick von Jahooda hat heute einen sehr interessanten Gastbeitrag von Thomas Schwarz (Mentaltrainer) online gestellt. Es geht um die Bedeutung mentaler Fähigkeiten von Projektmanager/innen: „Mentales Training für mehr Erfolg im Projektmanagement

Dieses Thema kommt in praktisch keinem PM Fachbuch vor. Ich behaupte aber, dass gerade in der mentalen Stärke eines/einer Projektmanager/in einer DER zentralen Erfolgsfaktoren überhaupt liegt.

Ganzheitliches Projektmanagement Verständnis

pm.jpgEine Projektmanagement-Literatur, die mich immer wieder von neuem begeistert, ist das Buch „Projektmanagement – Leitfaden zur Steuerung und Führung von Projekten“ von Keßler/Winkelhofer (2004).

Kessler/Winkelhofer beleuchten das Thema Projektmanagement aus verschiedensten Blickrichtungen und Perspektiven. Dadurch kann der Leser ein ganzheitliches Verständnis für Projektmanagement entwickeln. Besonders gut gefällt mir in diesem Zusammenhang auch die Differenzierung zwischen der strategischen und der operativen Projektmanagement-Ebene (die Autoren nennen dies Erfolgsfaktoren für die Führung und Steuerung aller Projekte bzw. Erfolgsfaktoren für die Führung und Steuerung eines Projekts).

Genau dieses Verständnis benötigen Entscheidungsträger/innen, Top Manager/innen, Personal- und Organisationsentwickler/innen, wenn sie Projektmanagement nachhaltig im Unternehmen verankern möchten.

DIN Normen im Projektmanagement

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Immer wieder werden die DIN Normen im Projektmanagement zitiert, doch mein Eindruck ist, dass sich in der Praxis kaum jemand wirklich damit auseinander gesetzt hat. Schade eigentlich, denn die DIN Normen für den Bereich Projektmanagement sind aus meiner Sicht ganz passabel gelungen. Umfangreich, präzise und trotzdem kompakt.

Noch ein Gedanke dazu: Das Begriffs-Wirr-Warr in der Praxis führt oft zu enormen Reibungsverlusten und Ineffizienzen. Umgekehrt führen eindeutige Begriffs-Definitionen (nach DIN, PMBOK, ICB, PRINCE2 oder jedem anderen Standard) zu

  1. Denkklarheit, dies wiederum führt zu
  2. Sprachklarheit und schlussendlich zu
  3. Handlungsklarheit. (vgl. Bechler/Lange: DIN Normen im Projektmanagement, S 15ff)

Hier können Sie die aktuellen DIN Normen zum Preis von EUR 29 bestellen. (dinnormen_bestellbogen.pdf) Ist zwar für ein Büchlein von nicht mal 100 Seiten nicht günstig, aber in jedem Fall eine gute Investition.

Portal für PRINCE2

PRINCE2 ist eine PM-Methodik, die insbesondere in Großbritannien weit verbreitet ist. PRINCE steht für PRojects IN Controlled Environments. Seit 2002 gibt es auch in Deutschland eine so genannte PRINCE2 Usergroup – den PRINCE2 Deutschland e.v.

Seit einiger Zeit betreibt die Copargo GmbH, ein Beratungs- und Trainingsunternehmen für Projektmanagement, die Plattform P2wissen.de Eine wirklich gute Seite, um einen Überblick über den PRINCE2 Standard zu bekommen.

Dort gibt’s im Übrigen auch kostenlose Vorlagen zum Download!

Weitere „Schmankerln“ sind die PRINCE2 Linksliste sowie das Glossar D-E.

Projektmanagement Methodik – die Logik des Vorgehens

Häufig kann man in Fachbüchern oder auch Artikeln zum Thema Projektmanagement die Wortkombination „die Methode Projektmanagement“ oder auch „Projektmanagement als Methode“ lesen. Dies ist meines Erachtens nicht ganz korrekt.

Denn Projektmanagement ist keine Methode, sondern eine Methodik. Und eine Methodik wiederum kann wie folgt definiert werden (Keßler/Winkelhofer 2004, S. 176):

Eine Methodik ist eine festgelegte Arbeitsweise, die Modelle, Standards, Methoden, Verfahren, Instrument, Hilfsmittel, Prozeduren und Regeln enthält.

(Grafik basierend auf Keßler/Winkelhofer 2004, S. 175)

Eine Methode ist entsprechend „nur“ ein Teil einer Methodik. Die Methodik ist somit die Logik des Vorgehens oder auch die Systematik in einem oder auch in mehreren Projekten.

Ist das überhaupt für die Praxis wichtig – oder nur eine sinnlose Diskussion von Theoretikern? Ich finde, dass diese Diskussion für die Praxis sehr wohl relevant ist. Denn erfolgreiches Projektmanagement in der Praxis hängt wesentlich von der Wahl der richtigen sprich geeigneten Methodik ab. Und hierbei ist wichtig klarzustellen, dass es DIE richtig Methodik nicht gibt. Vielmehr muss man für den jeweiligen Anwendungsfall eine geeignete Methodik finden bzw. sie sich zurecht legen.

Aber was ist eine PM Methodik konkret? Für mich besteht eine moderne PM Methodik insbesondere aus folgenden Bausteinen:

1) Einheitlicher Projektmanagement Prozess
2) Projektprozesse und Vorgehensmodelle
3) Methoden, Instrumente, Tools, Checklisten etc. im Detail

Der Projektmanagement Prozess ist der generelle, übergeordnete Managementprozess für Projekte. In der Literatur findet man hierzu unterschiedliche Modelle. Ich bevorzuge das Modell der „Project Management Process Groups“ nach PMI: Initiating, Planning, Executing, Controlling & Monitoring, Closing. In jedem Fall sollte ein PM Prozessmodell auf einem dynamisch-iterativen Verständnis von Projektmanagement beruhen (sprich rollierende, sich wiederholende Prozesse).

Die Projektprozesse / Vorgehensmodelle werden für spezifische Projektarten definiert. So macht es beispielsweise Sinn, für IT-Projekte, Bauprojekte, Produktentwicklungsprojekte etc. möglichst sinnvolle Projektprozesse zu definieren. Diese bestehen im Wesentlichen aus standardisierten Phasen, die durch Meilensteine (Stop-or-Go-Punkte) abgeschlossen werden. Beispiele für Projektprozesse / Vorgehensmodelle, die häufig angewendet werden: Wasserfallmodell, Stage-Gate-Modelle, Rational Unified Process (RUP), HOAI-Phasen etc.

An die PM-Prozesse und Projektprozesse werden schlussendlich die konkreten Methoden, Instrumente, Hilfsmittel etc. „angehängt“.

Ergänzt um weitere firmenspezifische Regelungen und relevante Informationen kann die PM Methodik dann in einem firmen- oder bereichsspezifischen PM Handbuch, einem PM Wiki oder auch einem PM Portal festgehalten werden. Eigentlich egal, wo und wie sie die Methodik festhalten, Hauptsache sie ist dokumentiert, pragmatisch, sinnvoll, verständlich und mit den Betroffenen abgestimmt.

Modernes Projektmanagement ist pragmatisch, prozessorientiert, systematisch und kommunikationsgetrieben.

Kritische Erfolgsfaktoren in Veränderungsprojekten

Unternehmen müssen sich permanent verändern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Entsprechend sind Veränderungsprojekte (auch OE-Projekte, Organisationsentwicklungsprojekte, Reorganisationsprojekte etc.) von steigender Bedeutung.

Bei Projektmagazin.de habe ich einen interessanten Beitrag von Max L.J. Wolf gefunden. Titel: Nur scheinbar banal

10 Tipps für erfolgreiches Bloggen

Vor gut 1,5 Jahren habe ich den Projektmanagement Blog gestartet. Damals war’s ein reines Experiment aus Interesse an der – damals für mich komplett neuen – Technologie. Recht schnell habe ich erkannt, dass man mit einem Blog viele Leute (Leser/innen) erreichen kann. Bei mir sind’s derzeit zwischen 6500 und 8500 Leser/innen pro Woche.

Damit rangiert der PM-Blog regelmäßig unter den Top 30 der deutschsprachigen WordPress-Blogs:

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser bedanken. Dieses große Interesse ist eine tolle Motivation für mich, weiter zu machen und vor allem, unsere kostenlosen Web-Angebote weiter zu optimieren. Ein kompletter Re-Launch mit neuem Design, neuen Inhalten und noch mehr Service ist übrigens für Ende April geplant – das nebenbei erwähnt.

Noch ein letzter „Beweis“, dass sich bloggen lohnen kann: Unter dem Suchbegriff „Projektmanagement“ sind bereits zwei unserer Seiten (PM-Handbuch.com und PM-Blog.com) unter den Top 5 Suchergebnissen (allerdings „nur“ auf google.de).

Mitbewerber würden wohl recht viel Geld für ein derartiges Google-Ranking hinblättern.

Und warum schreibe ich überhaupt darüber? Einerseits sollte dies ein Plädoyer für den Einsatz von Web 2.0 Technologien sein – auch im geschäftlichen Bereich. Andererseits bin ich auf eine Präsentation gestoßen, die aus meiner Sicht wirklich gute, hilfreiche Anregungen für erfolgreiches Bloggen enthält.


Happy Blogging!

PM Glossar (D/E)

Projekte werden immer internationaler, immer häufiger ist die Projektsprache deshalb Englisch. Die logische Konsequenz daraus wiederum ist, dass internationale Standards wie beispielsweise das PMBOK (Project Management Body of Knowledge) von PMI (r) auch im deutschsprachigen Raum an Bedeutung zunimmt – und das recht rasant.

Tom Alby, seines Zeichens zertifizierter Projektmanager (PMP) und Host des PM-Blog.de, hat sich die Mühe gemacht, die wichtigsten PM-Begriffe des PMBOK auf Deutsch zu übersetzen. Hier finden Sie das entsprechende Glossar. Danke, Tom!

Denn eines dürfen Sie nicht vergessen: Die Leistungsfähigkeit Ihres Projektmanagements hängt wesentlich davon ab, dass Sie es schaffen, eine entsprechende PM-Kultur ins Projekt aber auch ins Unternehmen zu bringen. Und eine gemeinsame PM-Kultur beginnt mit einer gemeinsamen PM-Sprache!

PS: Ich empfehle, das Glossar als PDF herunter zu laden. Ergibt ca. 25 Seiten 🙂