
Häufig wird bei Innovationsprojekten immer noch die technische Dimension und Problemlösung in den Vordergrund gestellt. Dabei sollten wir anhand der Apple’s, BMW’s, Gilette’s oder Alessi’s doch langsam kapiert haben: Design ist in immer stärkerem Ausmaß ein erfolgsentscheidender Aspekt – häufig zusätzlich zu einer perfekt funktionierenden Technik.
Tim Brown, Stardesigner und Chef der US-Agentur Ideo, zeigt den Zusammenhang von Innovationserfolg und Design anhand diverser Beispiele auf. Und er geht noch weiter: Laut Brown müssen Vorstände und Top-Führungskräfte „denken wie ein Designer„, sie müssen selbst die treibenden schöpferischen und kreativen Köpfe sein. Dieser Gedanke gefällt mir.
Und Brown steht mit dieser Meinung übrigens nicht alleine dar. Auch Management-Querdenker wie Tom Peters oder Förster&Kreuz sehen im Design ein entscheidendes Differenzierungspotenzial zum Wettbewerb.
Mit dieser Theorie kann die Praxis – leider – häufig noch nicht mithalten. Die Entwickler, Ingenieure und Techniker da draußen bestimmen immer noch zum Großteil, was in Innovations- und Produktentwicklungsprojekten „gespielt wird“. Denn sie haben die mächtigen Fakten, Daten und jahrelangen Erfahrungswerte als triftige Argumente in der Tasche. Ich meine, dieses Machtverhältnis sollte zu Gunsten der kreativen, schöpferischen und „verrückten“ Kräfte im Unternehmen zurecht gerückt werden. Holen Sie sich Designer, Philosophen, Kunden und Querdenker mit ins Projektteam. Und „designen“ Sie nicht nur Produkte, sondern vermehrt auch Dienstleistungen und Systeme.
Weiterführende Literatur und Links zu dem Thema:
Ideo Design
Buch: Re-Imagine, Tom Peters
Unternehmen entdecken das Servicedesign
Buch: Alles, außer gewöhnlich, Förster&Kreuz
Förster&Kreuz: Design matters