Eines ist klar: Unternehmen brauchen Profis, um langfristig erfolgreich zu sein. Professionelle Manager, professionelle Verkäufer, professionelle Entwicklungsingenieure und – professionelle Projektmanager.
„Wie? Projektmanagement macht man doch nebenbei. Das ist doch kein Beruf!„
Doch, ist es. Ab einer gewissen Anzahl und Größenordnung von Projekten in Unternehmen brauchen Sie professionelle Projektmanager – sonst wird das nichts. Mir würden da spontan folgende Bereiche einfallen:
- Innovationsmanagement / Produktentwicklung
- Bauprojektmanagement
- komplexe Kundenprojekte (z.B. im Anlagenbau)
- IT Projektmanagement
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Also überall dort, wo das Management eines Projekts auch mal ein Full-time-Job sein kann (oder auch das gleichzeitige Management von 2-3 Projekten).
Vier Grundvoraussetzungen, die Sie schaffen sollten, damit Ihre professionellen Projektmanager/innen auch professionell arbeiten können:
Erstens: Für den Beruf „Projektmanager/in“ muss es einen Karrierepfad geben. Dieses Beispiel zeigt, wie sich Softwareentwickler für eine Fach-/Expertenkarriere oder auch eine Projektmanagementkarriere entscheiden können:
Zum Weiterlesen: PM Karrierepfad
Zweitens. Die organisatorischen Rahmenbedingungen für professionelles Projektmanagement müssen geschaffen sein. Dazu zählt insbesondere auch eine klare Rollendefinition nach dem AKV-Prinzip: Aufgabe – Kompetenz – Verantwortung. Der/die Projektmanager/in muss im Rahmen des Projektauftrages auch „etwas zu sagen“ haben, sprich über die entsprechende Entscheidungskompetenz verfügen.
Drittens. Schaffen Sie eine organisatorische „Homebase“ für Ihre PM Profis. In den allermeisten Fällen ist das ein PMO, ein Project Management Office. Das muss bei Ihnen nicht so heißen, aber vom Prinzip her muss das die organisatorische Einheit sein, wo die PM Kernkompetenz Ihres Unternehmens gebündelt ist.
Viertens. Dieses gesamte Konzept muss vom Top-Management getragen werden. Und „getragen“ bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur „Ja, klar wollen wir das.“ Sondern: „JA, WIR BRAUCHEN PROFESSIONELLE PROJEKTMANAGER!“
Zum Weiterlesen: Die Auftraggeber sind Schuld!
Und noch für die gaanz Interessierten: Eine aktuelle Dissertation zu dem Thema, von Dr. Eberhard Keyl: „Projektmanagement als Beruf?“ (PDF, ca. 2 MB)
Das größte Verbesserungspotential sehe ich auf den erste Blick beim AKV-Prinzip. Der Projektmanager muss eben auch was zu sagen haben, ansonsten ist er ziemlich nutzlos. Nach dem Motto: Warte ich muss mal bei der Geschäftsleitung nachfragen 🙁
Wichtig scheint mir ein einheitliches Berufsbild, das in ganz Europa gilt. Ein Vorschlag hierzu findet sich unter http://www.projekt-kaufmann.eu.