Komplexe Systeme modellieren und simulieren: CONSIDEO MODELER

Auf Dr. Stephan Lists Blog „Interessante Zeiten“ habe ich kürzlich einen Link zu einer Software entdeckt, nach der ich schon lange Zeit gesucht hatte. Nämlich eine Software zur Modellierung und Simulation komplexer Systeme: CONSIDEO MODELER. Und das allerbeste daran ist: Es gibt eine (abgespeckte) Version zum kostenlosen Download! (übrigens für PC und Mac)

Beispielmodell eines neu zu planenden Projekts:

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Warum systemisches Denken in Projekten? Ganz klar: Projekte sind (wie bereits mehrfach erwähnt) komplexe Systeme. Und die professionelle Bearbeitung derartiger Systeme mit Methoden und Denkweisen der Systemtheorie, des vernetzten und systemischen Denkens erfordert auch entsprechend systemische Darstellungsformen.

Lesen Sie hierzu auch: Prof. Dr. Günther Ossimitz: Systemisches Denken braucht systemische Darstellungsformen (kostenloses PDF)

Zurück zum Consideo Modeler: Natürlich habe ich sofort etwas herum experimentiert. Mein erster Eindruck: GENIAL! Ich war natürlich nicht schüchtern und habe den Hersteller gleich nach einer kostenlosen „Presse-Lizenz“ gefragt, damit ich auch die Vollversion ausgiebig testen kann. Die Testergebnisse werde ich hier dann natürlich demnächst veröffentlichen.

Soviel schon vorweg: Aktuell ist die Software zum Einführungspreis von EUR 250 (netto) erhältlich. Ein absolutes Schnäppchen, denn vergleichbare Tools zur Darstellung, Modellierung und Simulation komplexer Systeme kosten ein Vielfaches. Jetzt zugreifen!

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PS: Produkt- und Kaufempfehlungen auf dem PM-Blog.com erfolgen stets auf der Basis meiner persönlichen Meinung. Ich habe zu keinem Zeitpunkt dafür irgendwelche Prämien oder Honorare kassiert – und werde dies auch zukünftig nicht tun!

7 Gedanken zu „Komplexe Systeme modellieren und simulieren: CONSIDEO MODELER“

  1. Hallo Herr Hagen,

    vielen Dank zunächst für die vielen Tipps!

    Ich habe die kostenlose Version mal getestet. Meiner Menng nach „geht sie nicht weit genug“.

    Auf der Website des Instituts für Systemische IT (http://www.systemische-it.de/) findet man folgende Aussage:
    —–
    Systemisches Denken heißt, die Teile in ihrem komplexen Wechselspiel zueinander zu betrachten. Welche Veränderungen bringt es an all den anderen Stellen mit sich, wenn sich an einem Teil lokal etwas ändert?
    —–

    Wenn die Anzahl der Einzeilteile, die Miteinander in Verbindung stehen, schon jenseits der menschlichen Auffassungsgabe ist, wird man nur schwer Ihre Verbindungen einzeln anlegen wollen 😉

    —–

    Einen interessanten Ansatz bietet hier meiner Meinung nach ein Tool, dass sich eine DSM als Steuerung zunutze macht und die Einzelteile möglichst automatisiert „einlesen“ kann.

    *Leider ist mir kein solches Tool, dass man käuflich erwerben kann, bekannt*

    Die Grundlagen einer DSM (Design Structure Matrix) findet man im IAW:

    http://www.iaw.rwth-aachen.de/index.php?article_id=174&clang=0

    Allen ein schönes Wochenende!
    Bernd

  2. @Bernd: Vielen Dank für diesen Input.

    Ich glaube sehr wohl, dass es sinnvoll ist, komplexe Systeme abstrakt zu modellieren, zu analysieren, zu berechnen und Schlüsse daraus abzuleiten (eben wie man es mit dem Consideo Modeller tun kann).

    Völlig klar, dass es sich bei einer solchen „Übung“ immer nur um einen Versuch handelt, die komplexe Wirklichkeit zu verstehen. Dass dieser Versuch – wenn man eine 100 % Lösung anstrebt – zum Scheitern verurteilt ist, ist unbestritten.

    Ich kenne DSM nicht und kann deshalb nicht beurteilen, welche Stärken und Schwächen diese Methode bietet. Auf den ersten Blick scheinen aber einige Parallelen zum Vester’schen Papiercomputer zu bestehen. Aber wie gesagt: Im Grunde kann ich hierzu nicht Stellung beziehen, da ich DSM nicht kenne.

    Mein persönliches Fazit: Alles, was uns das Verstehen komplexer Systeme und Zusammenhänge erleichtert, ist wertvoll und gut. Es liegt aber in der Natur der Sache, das wir die Realität niemals 1:1 abbilden, geschweige denn verstehen können.

  3. Hallo Stefan,

    vielen Dank für Dein Feedback.

    Du hast meine vollste Zustimmng.
    Eben weil man die gesamt Dynamik der Realität weder abbilden noch „erfassen“ kann, modelliert man:)

    Es ging um den Umgang mit Komplexität und meiner Meinung nach spielt ausser der Vernetzung mit dem „Aussen“ auch die Modellierung eine sehr wichtige Rolle.
    (Sei es nun mit dem Consideo Modeller oder eben mit einer DSM)

    Sehr interessant an dem Ansatz der DSM ist übrigens, dass sich aus der Grundstruktur sehr viele Dinge modellieren lassen.
    So kann man sogar mit einer kleiner Modifikation/Erweiterung ganze Projekte modellieren. Was für diesen Blog evtl. relevanz haben könnte 😀
    (Unter dem Link zur DSM findest Du den Beitrag zur dynamischen Projektmodellierung 😉 )

    PS: Automatiserte Systeme haben leider die Angewohnheit *irgenwann* nicht mehr zu funktionieren, wenn die Realität nicht „einigermassen“ abgebildet werden kann.

    Für Deinen Blog wünsch ich Dir, dass Du demnächst die 100er Marke knackst 🙂

    Toi Toi Toi
    Bernd

  4. hallo zusammen,
    täglich handeln wir doch vor komplexen zusammenhängen. ein werkzeug sollte uns erst einmal nur ermöglichen, alles, was wir im einzelnen sehen, in den zusammenhang zu stellen, um die konsequenzen der einzelannahmen, aufgrund derer wir ja so oder so entscheiden, besser zu durchdringen. bei mehr als 4 im zusammenspiel stehenden faktoren haben wir eine mentale grenze. eine visualisierung und analyse erweitert diese grenze!
    der modeler.
    mit der qualitativen analyse des MODELERs lässt sich auch so etwas wie die design structure analysis machen – gerade auch im automotive-bereich ist der modeler hiermit auch schon im einsatz.
    beste grüsse
    kai

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