Der Psychotherapeut und Berater Dr. Mario Patera hat in der aktuellen Wochenendausgabe der Österreichischen Wirtschaftszeitung DerStandard einen interessanten Artikel mit dem Titel „Zehn große Fehler in der Krise“ veröffentlicht:
- Misstrauen: Menschen haben zwei zentrale Grundbedürfnisse – Verbundenheit und Wachstum. Vertrauen ist hierfür eine Grundvoraussetzung.
- Nichts gesagt ist genug gelobt: Abwehr zwingt das Gehirn zu Abwehr und Rückzug. Wertschätzung hingegen führt zu Selbstwert und Wertschöpfung.
- Drohszenarien: Drohen blockiert das Gehirn.
- Stetig beschleunigen und Zuhören als Zeitverschwendung betrachten: Gerade in Krisenzeiten brauchen wir eine Kultur des Zuhörens. Speed kills.
- Außenperspektiven ausblenden: Die Konzentration nach innen und das gleichzeitige Ausblenden der Außensicht macht Wachstum und Lerneffekte unmöglich.
- Weiterbildung = gestrichen!
- Sprunghaftes Verhalten: Glaubwürdigkeit (eine zentrale Grundlage für Entwicklung und Veränderung) braucht Berechenbarkeit.
- Militärisches Vokabular: Unser Gehirn lechzt nach Kooperation – permanente „Kriegs-Sprache“ blockiert dieses Potenzial.
- 100% Sachlichkeit: Die Konzentration auf Zahlen, Daten, Fakten und das gleichzeitige Ausblenden von Emotionen beschneidet unser geistiges Potenzial enorm. Unser Gehirn „denkt“ in Emotionen.
- Klare Appelle: Unser Unterbewusstsein folgt keinen ständigen Appellen, da es in Bildern denkt und Bilder braucht.
Gerade in Krisenzeiten brauchen wir in unseren Unternehmen eine Kultur des Vertrauens. Dass dies eine riesige Herausforderung für Führungskräfte darstellt (die natürlich auch enorm unter Druck stehen), ist klar. Umso mehr sollten wir dieses Prinzip ins Zentrum der Management-Entwicklung stellen.
> Kultur des Vertrauens
die fehlt m.E. nicht nur in Krisenzeiten. Erfahrbares Vertrauen (in Firma, Kollegen …) gibt ein Gefühl der Sicherheit. Aus diesem Gefühl der Sicherheit heraus ist es einem Mitarbeiter erst möglich bei der Lösung von Problemen ein gewisses Risiko einzugehen. Ohne Risikobereitschaft kann es keine kreativen Lösungen geben. Jede kreative Lösung hat immer ein gewisses Potential des Scheiterns in sich – und wer will heute schon mit „Fehlern“ auffallen.
Hallo,
hier ein Tipp für ein interessantes Buch, das meiner Meinung nach gut zu dem Thema passt:
R.K. Sprenger: Mythos Motivation: Wege aus einer Sackgasse.
Allerdings sollte man die o.g. Management-Fehler ruhig auf das Arbeitsleben generell beziehen und nicht nur auf Krisenzeiten.
Mit freundlichem Gruß,
Henning Hacker
um sich von derartigen kardinalfehlern bewusst ab zu wenden und stattdessen auf erfolg und balance zu fokussieren, lade ich sie herzlich ein in den
„Club der Finanzkrisenverweigerer“
nähere details auf:
http://blog.poczynek.org/2008/12/finanzkrisenverweigerer.html
sunshine!
Jan A. Poczynek
Ich berate gerade einen Konzern, der all diese ‚Tugenden‘ hat. Furchtbar. Der Knüller ist jetzt die von der Konzernmutter neu erkorene Matrix-Organisation.
Dagegen kann man nicht anberaten 🙁