Einfache Projektmanagement-Logik

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In vielen den meisten Projekten gibt es eine gaaaaanz einfache und triviale Logik, die ich wie folgt skizzieren möchte:

  1. Zuerst muss das Projektteam die zu Grunde liegende IST-Situation (grundlegen) verstehen.
  2. Erst wenn man das Problem verstanden hat, kann man auch einen sinnvollen SOLL-Zustand definieren und spezifizieren – möglichst anhand klar messbarer Ergebnisse, Kriterien, Indikatoren, Erfolgsparameter etc.
  3. Erst aus einem klar definierten SOLL-Zustand leitet sich das konkrete Vorgehen und die Methodik ab. Denn die Aktivitäten sind ja kein Selbstzweck, sondern dienen einzig und allein der Erreichung des Ziels (und somit auch der Behebung des Kundenproblems, der Lösung der Anforderungen…).
  4. Auf dieser Basis ist dann immer wieder zu hinterfragen, ob das, was ein Team gerade tut,
    • dem besseren Verständnis der IST-Situation dient oder
    • zur Zielerreichung beiträgt.

Diese einfache PM-Logik wiederholt sich in Projekten IMMER UND IMMER WIEDER.

  • Haben wir das Problem verstanden?
  • Sind die Ziele klar?
  • Ist unser Vorgehen effizient und effektiv? Sind wir auf dem richtigen weg?
  • Trägt das, was wir gerade tun dazu bei, dass wir das Problem besser verstehen oder der Lösung näher kommen?

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10 Gedanken zu „Einfache Projektmanagement-Logik“

  1. Es gibt einen interessanten Grund, warum viele Projekte scheitern: Schritt 1 wurde übersprungen.

    Es ist verblüffend, wie oft Projekte loslaufen, ohne sich erstmal genau die Ausgangssituation anzuschauen.

  2. Und ein weiterer Grund ist, weil man sich bei Schritt 2 viel zu wage ausdrückt. Zusammen mit Sven’s Hinweis, das Schritt 1 übersprungen wird, kommen wir zum üblichen Ergebnis: nämlich zu keinem.

    Manchmal frage ich mich, ob eine Weiterbildung zum Kindergärtner für uns PM’s nicht zielführend wäre…

  3. @Sven & Heiko: Es ist tatsächlich verblüffend, wie man in der Praxis über die wirklich GRUNDLEGENDSTEN Prinzipien einfach hinweg springt und sich danach wundert, warum Projekte im Chaos und im Streit Enden…

    „Verblüffend“ finde ich in diesem Zusammenhang ein wirklich treffendes Wort.

  4. Ja Heiko, die Idee mit dem Kindergärtner ist gar nicht so abwegig.

    Tom DeMarco hat in seinem Buch „Adrenalin-Junkies…“ dem Thema (Kindermädchen) ebenfalls ein Kapitel gewidmet. 🙂

  5. Verblüffender Alltag gewissermaßen. So komplex die Themen der Projekte auch sein mögen, die Mechanismen der „Fehler“ sind oft so einfach, dass sie mit simpelsten Beispielen erklärt werden können (wie z.B. die Bogenschützen Metapher, die ich gelegentlich verwende).

  6. @Stefan: Wenn ich so zurückblicke, dann behaupte ich mal, das die Größe des Unternehmens stark Einfluss hat. Je größer der Konzern, desto eher setzt man sich über diese Prinzipen hinweg. Das ist noch verblüffender…

    @Viktor: Ich gestehe, das ich das Buch seit Monaten im Regal stehen habe, aber leider noch nicht lesen konnte.

  7. @Heiko: Ich stimme Dir zu, dass in größeren Organisationen tendenziell der Pragmatismus etwas nach hinten gedrängt wird. Auf der anderen Seite stelle ich fest, dass das Vorgehen in kleinen Organisationen auch häufig nicht sehr systematisch ist.

    Kleine Organisationen haben aber den Vorteil, dass sie leichter zu führen und zu koordinieren sind – auch in Projekten.

  8. Zu dem Scheitern in Schritt 1 gehört unbedingt auch ein vergessener (übersehener) Stakeholder. Dieser kommt dann meist erst spät aus der Versenkung (Testing, Training) und kann das gesamte Projekt kippen.

    Dann kommt noch das blinde Vertrauen auf Black Boxes dazu oder das blinde Wiederverwerten von Produkten in Nachbarprojekten. Also: wie Du schon schreibst — die Ist-Situation muss VERSTANDEN werden!

    Danke für den tollen Beitrag!

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