„Moderne Gesellschaften haben eine Komplexität erreicht, die nur durch einen wachsenden Kooperations-, Koordinations- und Kommunikationsaufwand beherrscht werden kann. […] Kooperationsfähigkeit wird vor allem in der Gruppenarbeit, die sich in allen Bereichen der Informationsgesellschaft zunehmend durchsetzt, eingefordert. Die meisten Informationsarbeiter sind in Projekten, Arbeitsgruppen und Netzen eingebunden […].“ (Nefiodow 2006, S. 94)
In diesem Zitat aus Nefiodows „Der sechste Kondratieff“ steckt enorm viel. Denn er erklärt sehr treffend und scharfsinnig, warum in der kooperativen Kompetenz von Menschen, Teams, Institutionen und ganzen Volkswirtschaften ein zentraler Schlüsselerfolgsfaktor für Innovation, Entwicklung und zukünftigen Wohlstand liegt. Und das fängt bei jedem einzelnen von uns an.
Was aber bedeutet kooperative Kompetenz? Bei teamdynamik.net habe ich eine interessante Definition gefunden:
„Kooperative Kompetenz heißt weder Durchsetzung noch Unterordnung, weder Herrschen noch Kuschen, sondern wahrnehmen, was – wann – wo – wie – für ein gutes Ergebnis gebraucht wird. Das verlangt menschlich-emotionale Qualitäten, nämlich: systemisches Denken und systemisches Wahrnehmen, Empathie, Einfühlung, nicht nur in einen Einzelnen, sondern in ein ganzes sozio-technisches System.“
Eine ähnliche Haltung nimmt auch Prof. Dr. Kruse ein. Er bezieht die kooperative Kompetenz in diesem Video primär auf die Kreativität von Menschen und Teams. Viele sehr relevante Aspekte der kooperativen Kompetenz kommen aber auch hier vor, wie zum Beispiel:
– Rückkoppelung
– Diversität
– Netzwerke
Fazit: Projekte sind eine kooperative Arbeits- und Organisationsform, in der versucht wird, komplexe, neuartige Themenstellungen in interdisziplinären oder auch heterogenen Teams zu bewältigen. Dass dies entsprechende kooperative Fähigkeiten aller Beteiligten erfordert, liegt auf der Hand.