(Leise) Kritik am GPM Methodenwürfel

GPM Methodenwürfel
GPM Methodenwürfel

Die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. betreibt mit dem GPM Infocenter eine Plattform für Wissenschaftler/innen bzw. all jene, die eine wissenschaftliche Arbeit im Themenfeld Projektmanagement verfassen. Was steckt dahinter?

Das GPM InfoCenter ist die wissenschaftliche Plattform der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement für Informationen rund um das Thema Projektmanagement. Wenn Sie eine Seminararbeit, eine Abschlussarbeit oder eine Dissertation auf diesem Gebiet schreiben oder an einem darauf ausgerichteten Forschungsvorhaben arbeiten, sind Sie hier richtig. [

Projektmanagement Forum 2009 der GPM

Ich habe hier schon mehrfach darauf hingewiesen – tu’s aber gerne nochmals: Nächste Woche, genauer am 14. und 15. Oktober 2009, findet in Berlin das 26. Internationale Projektmanagement Forum statt.

Die Projektleiterin der Veranstaltung, Elisabeth Kraus, hat mir das Programm telefonisch erläutert. Leider werde ich persönlich nicht teilnehmen können, da ich zu der Zeit im Ausland bin. Ich würde mich aber trotzdem freuen, wenn die eine oder der andere Leser/in des PM Blogs am PM Forum teilnimmt.

Soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann wurden große Anstrengungen unternommen, um das Forum innovativ, spannend und nutzen-stiftend zu konzipieren.

Projekthandbuch für Kleinprojekte

Für eine strukturierte Abwicklung studentischer Projekte in den Bereichen Logistik, Life Cycle Management, Innovationsmanagement etc. verwenden wir an der FH Vorarlberg schon seit einigen Jahren so genannte „Projekthandbücher“ (kurz PHB). Laut DIN 69905 ist ein PHB die „Zusammenstellung von Informationen und Regelungen, die für die Planung und Durchführung eines bestimmten Projekts gelten sollen.“

Als Grundlage für das FHV-Projekthandbuch diente die Version von „Projekt Management Austria (pma)“, die man kostenlos im Internet herunter laden kann.

Obwohl die Deutsche Industrienorm den Begriff Projekthandbuch relativ klar definiert, herrscht meines Erachtens in der Praxis ein teilweise unterschiedliches Begriffsverständnis vor. Denn gerade in Österreich werden Projekthandbücher (häufig auf Basis einer spezifischen Vorlage) verwendet, um eine einheitliche Methodik und Vorgehensweise in das unternehmensweite Projektmanagement zu bekommen. Das Projekthandbuch deckt dann alle wesentlichen Schritte zur Planung und zum weiteren Controlling eines Projekts ab. Durch ein sauber geführtes Änderungsverzeichnis kann so später relativ gut nachvollzogen werden, wie sich ein Projekt entwickelt hat.

Projekthandbücher haben natürlich Vor- und Nachteile. Einen der wichtigsten Vorteile sehe ich persönlich darin, dass man mit einem Projekthandbuch relativ einfach eine einheitliche Sprache und Systematik in das Projektmanagement eines Unternehmens bringen kann. Dies kann gerade bei kleineren Organisationen und KMU eine effektive Implementierungsstrategie darstellen. Ein erheblicher Nachteil hingegen ist das etwas aufwändige „Handling“ eines Projekthandbuches. Gerade auch dann, wenn es in Form eines Word-Dokuments geführt wird.

In jedem Fall würde ich aber empfehlen, eine PHB-Vorlage nur als Orientierung zu sehen, die flexibel erweitert und adaptiert werden kann (z.B. durch XLS-Tabellen, MindMaps, grafische Darstellungen, Balkenpläne etc.).

Hier können Sie die aktuelle Vorlage für studentische Kleinprojekte an der FH Vorarlberg  herunter laden (DOC-File). Über Feedback und Optimierungsvorschläge würde ich mich sehr freuen!

Woran scheitern Projekte? Eh klar!

PM Studie 2008 (GPM / PA Consulting)
PM Studie 2008 (GPM / PA Consulting)

Es hat bereits Tradition, dass die GPM gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen PA Consulting Group jährlich eine Umfrage zu Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren im Projektmanagement (PDF Download) durchführt.

Und ich wiederhole mich gerne: Wir würden doch eigentlich wissen, was zu tun ist, um die Erfolgsquote im Projektmanagement zu erhöhen! Und warum scheitern trotzdem so viele Projekte in der Praxis?

Die Hauptgründe aus meiner Sicht:

a) Erkenntnisse sind in der Theorie immer klar, aber die Umsetzung in die Praxis ist eine Herausforderung. Das gilt grundsätzlich und auch hier.
b) Führungskräfte sind in vielen Unternehmen noch zu wenig „sensibilisiert“ für die Bedeutung, die Projektmanagement für das operative Ergebnis und auch für die langfristige Überlebensfähigkeit eines Unternehmens hat. Folglich forcieren sie den Kulturwandel im Projektmanagement noch nicht ausreichend und stellen keine entsprechenden Rahmenbedingungen zur Verfügung.
c) Professionelles und erfolgreiches Projektmanagement erfordert in den meisten Fällen auch ein Umdenken in der Art und Weise, wie wir Unternehmen strukturell aufsetzen. Konkret: Weg von der funktionalen Linienstruktur, hin zu prozess- und projektorientierten Organisationsmodellen. Die Krux an der Geschichte: Funktionale Führungskräfte müssen ihre Königreiche aufgeben oder ein völlig anderes Rollenverständnis erlernen (z.B. jenes des Prozess-Owners oder des Projektportfolio-Managers). Dieser Wandel ist alles andere als trivial.
d) Aber auch die Ausbildungskonzepte im Projektmanagement sind häufig noch nicht ausreichend wirkungsvoll. Gute Projektmanager/innen sind in erster Linie gute Manager/innen. Und da stelle ich mal provokant in den Raum: Welche PM-Aus- und Weiterbildung setzt hier einen dezidierten Fokus? Wissen über Methoden, Vorgehensweisen, Begriffe, PM Prozesse etc. macht bei weitem noch keine/n guten (Projekt)Manager/in!
e) Und mein letzter Punkt: Nachhaltige Veränderungsprozesse sind eine harte Nuss, für deren „Knacken“ es keine Patentrezepte gibt!

Mein Fazit: WIR HABEN KEIN ERKENNTNIS- SONDERN EIN UMSETZUNGSPROBLEM.

Neuer Internetauftritt bei der GPM

Gesellschaft für Projektmanagement e.V.
Gesellschaft für Projektmanagement e.V.

Andreas Heilwagen schreibt auf seinem Blog, dass die größte Projektmanagement-Vereinigung in Deutschland, die GPM, nun einen neuen Internetauftritt hat.

Ich habe mich kurz etwas durchgeklickt – wirkt übersichtlich und informativ. Besonders hinweisen möchte ich auf den Bereich „Know How“ – hier könnt Ihr einige wirklich interessante Dokumente und Studien herunter laden. Auf einige der Dokumente werde ich in einem weiteren Blogbeitrag verweisen.