Projektmanagement und Social Media

Der Erfolg von Projekten hängt vor allem von einem zentralen Faktor ab: der KOMMUNIKATION zwischen allen Beteiligten.

Gleichzeitig sind neue Medien und die damit in Verbindung stehenden Technologien unter dem Schlagwort „Social Media“ in aller Munde. Auch hier geht es im Kern um Kommunikation zwischen Menschen. Warum also nicht mal die beiden Themen miteinander verbinden?

Genau das hat mein Kollege Bas de Baar in dieser Präsentation gemacht:

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Ein paar Gedanken zu dem Thema:

  • Es ist legitim, Social Media (Facebook, Twitter, Youtube & Co) für Schwachsinn und Zeitverschwendung zu halten. Aber: Sie sollten es nicht tun, denn Social Media werden (vielleicht) unser berufliches und privates Leben nachhaltig verändern (auch, wenn Zukunftsforscher wie Dr. Horx anderer Meinung sind). Über diesen Aspekt kann man lange diskutieren, im Kern handelt es sich um eine Glaubensfrage. Schauen Sie sich dieses Video von Prof. Kruse an (hier können die Folien dazu herunter geladen werden), dann wissen Sie, was ich meine.
  • Es ist legitim daran zu zweifeln, dass Social Media eine Relevanz für die Wirtschaft haben. Aber: Bei Social Media geht es um Kommunikation, und auch unsere Wirtschaft lebt im Kern von Kommunikation und Vertrauen. Social Media können Kommunikationsprozesse zwischen Menschen unterstützen und teilweise intensivieren – sowohl privat als auch beruflich. Alles, die Social Media regelmäßig nützen, werden wissen, was ich meine.
  • Es ist legitim, den sinnvollen Einsatz von Social Media in Projekten anzuzweifeln. Aber: Wenn man innovative und höchst erfolgreiche PM Tools wie „Basecamp“ kennt, wird man erkennen, dass kommunikationsgetriebene Webtools – in vielen Bereichen ähnlich konzipiert wie Facebook & Co – in Projekten sehr wertvolle Dienste leisten können.

Eines ist klar: Wir stehen in dieser Entwicklung noch ganz am Anfang. Ich persönlich bin mir aber sicher, dass sich Funktionalitäten, die wir aus Social Media kennen, immer stärker auch in professioneller Software wieder finden werden.

Am Montag nehme ich mit Bas die nächste Episode von PROJEKTMANAGEMENT TV auf. Ich werde ihm vorschlagen, dass wir uns zu diesem Thema unterhalten. Wenn Sie Fragen zu dem Thema haben, bitte ich um einen kurzen Kommentar zu diesem Beitrag. Dann werden wir die Fragen am Montag gerne diskutieren.

PS: Gerade habe ich einen ähnlichen Beitrag auf dem Blog von Christian Henner-Fehr gefunden.

12 Gedanken zu „Projektmanagement und Social Media“

  1. ich bin da eigentlich ganz bei peter kruse, obs wirs gut oder schlecht finden, ob wirs wollen oder nicht, wir leben in einer sozial-media welt. ich glaub auch, dass wir gut beraten sind, die vorteile dieser neuen medien im projektbereich (aber nicht nur dort) zu nutzen. die einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und es ergeben sich viele neue spannende entwicklungsbereiche, die weit über die kommunikation hinausgehen. es heißt austesten, probieren, entwickeln und notfalls auch wieder verwerfen bis am ende jene bereiche und tools übrig bleiben, die das projektleben erleichtern.
    vielleicht noch ein literaturtipp: http://www.amazon.de/Praxisleitfaden-Wettbewerbsfähig-Zusammenarbeit-Kundenbindung-2-0-Technologien/dp/3446418008

  2. Social Media nehmen inzwischen einen großen Raum ein und werden weiter an Bedeutung gewinnen. Ein Stück weit haben sie eine Ersatzfunktion. Die lokalen und regionalen sozialen Netze, die auf persönlichen Kontakt beruhten, lösen sich immer schneller auf (Globalisierung, Mobilität, …). Social Media stillen zum Teil das Bedürfnis einem sozialen Netz anzugehören. Gleichzeitig beschleunigen sie den Zerfall bzw. Umbau der alten Netze.

    Ob und wie sich die Social Media gestützten sozialen Netze nachhaltig und langfristig auf die zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken muss sich erst noch zeigen. Die Eingeschränktheit der Kommunikationskanäle wird sich mit Fortschritt der Technik noch etwas verringern. Chat, Videotelefonie, Microblogging, Spracherkennung und noch mal ein paar Jahre später Gedanken-SMS werden neue Dimensionen öffnen.

    Ein erhebliches Problem sehe ich allerdings, dass diese neue Welt nicht allen zur Verfügung stehen wird, schon heute ist die Nutzung aller Features eine erhebliche Kostenfrage. Für ein aktuelles Smartphone (inkl. Videotelefonie) mit den notwendigen Flatrates gehen monatlich locker 100 + X Euro drauf. Das ist nicht mehr für jeden fianzierbar und die Schere wird weiter auseinandergehen. Diesen Punkt finde ich sehr bedenklich, da gerne von den großartigen Segnungen für „alle“ gesprochen wird, obwohl nur eine bestimmte „soziale“ Schicht vollständigen Zugang zu diesen Technologien haben wird.

  3. Aus dem PM-Alltag unserer Firma ist Social Media nicht mehr wegzudenken. Wir arbeiten überwiegend mit global verteilten Kunden und unser Team ist ebenso global verteilt. Das Backbone jeden Projektes ist das Projekt -Wiki welches alle relevanten Informationen und die dazugehörigen Diskussionen bündelt. Risikolisten, Budgets und andere Dokumente werden über Google Docs geshared und in das Wiki integriert. Das Backlog und der Workflow werden über ein webbasiertes KANBAN-Tool gesteuert. Statusinformationen tauschen wir über ein geschlossenes twitterartiges System aus und das Gros der bilateralen Kommunikation erfolgt über Skype oder DimDim.

    Selbst Brainstormings und Problemlösungsworkshops finden im Netz statt, dazu setzen wir auf Mindmeister als webbasiertes MindMapping-Tool und evaluieren gerade Edistorm für Brainstorming-Sessions.

    Ich wüsste heute nicht, wie wir dies, teilweise über drei Kontinente hinweg, ohne Social Media Tools bewerkstelligen sollten.

  4. „durchas reden kuman die leit zaum“ (durch´s reden kommen die menschen zusammen) – ein spruch, den ich nicht oft genug loswerden kann.

    gute projektmanager schaffen räume, in denen kommuniziert werden kann und auch kommuniziert wird. wenn projektteams immer globaler werden, müssen sich diese räume zwangsweise auch verändern. warum dann nicht tools nutzen, die immer mehr menschen sowieso schon kennen und verwenden? vielleicht sind twitter und co bei uns in österreich noch nicht so verbreitet (vor allem nicht im geschäftlichen umfeld), aber das wird nicht lange auf sich warten lassen.

    mein problem ist eher, das geeignet tool zu finden, über das ich neue kommunikationsräume für projektteams aufbauen kann. die einfach funktionieren und auch mittels mobiler clients verwendbar sind. die rasche reaktion ermöglichen, einfach und unkompliziert.

    aber trotzdem ist es mir lieber, ein projektteam lernt sich wenigstens zu beginn persönlich kennen. die direkte wahrnehmung der anderen macht jede weitere kommunikation viel verbindlicher. auch die über twitter und co. das ist zumindest meine erfahrung.

  5. Eine der zentralen Fragen von Social Media in Projekten ist, welche Kanäle man nutzt und inwiefern man Wildwuchs begrenzt. Denn wenn jeder seine eigenen Kanäle benutzt, wird das Projektteam unter Umständen fragmentiert hinsichtlich des Zugriffs auf Informationen. Weiterhin muss man überlegen inwiefern man Firmengeheimnisse Cloudservern etc. anvertrauen möchte. Nach den letzten Pleiten bei Facebook ist mein Vertrauen gering. Also meine Frage: Wie wählt man am Besten die Social Media Kanäle für die Projektkommunikation aus?

  6. Dieser Beitrag und die Diskussion bringt mich auf die Idee für einen Workshop beim PM-Camp: „Social Media ist in Projekten verboten“. Oder noch deutlicher „Ich hasse Social Media in meinen Projekten“. Ware das was?

    P.S.: Ich freue mich auf das Treffen.

  7. @Stefan; Natürlich erinnere ich mich 🙂 Im wesentlichen bin ich heute noch der gleichen Meinung, nur habe ich durch diverse Erfahrungen dazugelernt. Und mein aktueller Vortrag geht genau darauf ein, nur von einem anderen Standpunkt. So macht das mehr Spaß 🙂 Aber gut, ich werde ihn im Gepäck haben und wenn ihn ausreichend Leute hören wollen, bringe ich ihn gerne. Oder wählt ihr vorher die Vorträge aus?

  8. @Frank: Es gibt wahrscheinlich 3 Impulsvorträge, die wir ausgewählt haben. Alle anderen Inputs sind Barcamp Sessions. Hier entscheiden die Teilnehmer/innen, welche Themen interessant sind. DEINES ZÄHLT SICHER DAZU 😉

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