Recruiting von Projektleitern

Was muss ein/e Projektleiter/in wissen und können? Häufig werden folgende 3 Kompetenzen genannt:

  • Fachkompetenz (im jeweiligen Themenfeld)
  • Sozialkompetenz
  • Methodenkompetenz

Ich persönlich würde eine weitere Kompetenz hinzufügen, nämlich Führungskompetenz. Wie ich auch auf diesem Blog bereits mehrfach ausgeführt habe: Ein/e gute/r Projektleiter/in ist in meinen Augen in erster Linie eine wirkungsvolle Führungskraft und ein/e gute/r Manager/in. Denn was nützen internationalen PM Zertifikate, Hochschulstudien oder umfassende Fachkompetenz, wenn ein/e Projektmanager/in das Team nicht führen kann? Und eines ist klar: Führung ist in erster Linie eine kommunikative Aufgabe und Herausforderung. Es geht wesentlich darum, mit Komplexität angemessen umzugehen, dadurch Transparenz und Orientierung zu schaffen, auf die Einhaltung gemeinsamer Spielregeln zu achten und für Verbindlichkeit zu sorgen. Wer diese Fähigkeiten nicht beherrscht, sollte besser eine andere Karriere einschlagen.

Mittlerweile werden fähige Projektleiter/innen übrigens von vielen Unternehmen händeringend gesucht. Denn die Anzahl und auch die Komplexität der Projekte nimmt laufend zu. Diese Herausforderungen können nur bewältigt werden, wenn man die besten Köpfe für sein Unternehmen gewinnen kann – im Besonderen auch für den Projektbereich.

Suchen Sie eine/n qualifizerte/n Projektleiter/in oder sind sie selbst eine/r? Dann schauen Sie doch mal bei Experteer vorbei. Die Plattform für Jobs ab 60.000 EUR ist ein Tochterunternehmen von XING.

PS: Um Missverständnisse zu vermeiden: Experteer hat bei mir nachgefragt, ob ich mal einen Beitrag über ihr Job-Netzwerk schreiben möchte. Da ich davon überzeugt bin, dass es sich um ein gutes Angebot für die PM Community und potenzielle Arbeitgeber handelt, bin ich dieser Bitte gerne nachgekommen.

5 Gedanken zu „Recruiting von Projektleitern“

  1. Hallo Dr. Hagen,
    ich kann nur zustimmen! Führungskompetenz ist in der Tat eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft eines PL. (die man leider
    nur bedingt erlernen kann – als ehemaliger Militär-Zugführer darf ich mir dazu ein Urteil erlauben…)
    Bei den Sozial-Kompetenzen sehe ich Begeisterungsfähigkeit und Empathie an erster Stelle.

  2. Vor allem die KOMMUNIKATIVE Kompetenz erscheint mir wesentlich. Dazu zählen für mich nicht nur die allgemeinen kommunikativen Kompetenzen sondern zunehmend auch das Agieren im Kommunikations- Web und entsprechende Innovationskraft in diesem Bereich. Ganz abgesehen von den Kompetenzen in der Präsentation (vgl. PPT und die Kunst alle Menschen schnell einzuschläfern).
    Daneben kommt mir in meiner Arbeit immer öfter eine Kompetenz unter, die ich selten irgendwo explizit finde und die ich mal als AUSHALTEN von Spannungen und als AUSHALTEN von systemischen Wirkungsweisen bezeichnen möchte. Beispiel: ein Projektteam lässt sich vom besten ProjektleiterInnen und mit optimalen Rahmenbedingungen nur bis zu einem gewissen Grad steuern. Das muss man auch aushalten und akzeptieren können.
    VISIONS- und BEGEISTERUNGSFÄHIGKEIT sind aus meiner Sicht auch noch zwei so ganz wesentliche Bereiche, das gewissen Feuer in den Augen, die gewissen Risikobereitschaft.

  3. Die Anforderungen an einen Projektleiter sind vielfältig. Die Qualitäten lassen sich aber nicht anhand des Curriculum vitae feststellen.

    90% der persönlichen Intelligenz wird schon mit der Geburt festgelegt.
    Kompetenz muss/kann man erlernen.
    Fähigkeiten muss/kann man sich aneignen.

    Ich selbst bin PL und Projektmanager. Durch Studium, insbesondere Selbststudium und intrinsisches Motivation bin ich stets bestrebt, mich selbst zu verbessern.
    Viele PL, die ich kenne, arbeiten vorwiegend auf ihrer eigenen Insel und sind nicht bereit, Neues zu lernen.

  4. Hallo Herr Hagen und ein Hallo an die anderen Kommentatoren,

    wo sehen Sie denn die Abgrenzung der „Sozialkompetenz“ gegenüber der von Hr. Hagen geforderten „Führungskompetenz“ bzw. der von Peter angesprochenen „kommunikativen Kompetenz“? Ich glaube, dass die „Sozialkompetenz“ ALLE Beziehungskompetenzen einschließt – also den Umgang mit Vorgesetzten, mit Kollegen der eigenen Hirarchieebene, mit Untergebenen (=Führungskompetenz), mit Kunden und mit Lieferanten.

    Dazu aus dem deutschen Wikipedia: „Das Wort sozial […] bezeichnet wechselseitige Bezüge […] des Zusammenlebens, […].“ https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Sozial

  5. @MenschZwoNull: Ich denke, dass sich die Expert/innen in der Frage nicht ganz einig sind. Für mich persönlich sind soziale Fähigkeiten eindeutig Grundvoraussetzungen für wirkungsvolle und erfolgreiche Führungskräfte. Hinzu kommen Fähigkeiten wie Durchsetzungsvermögen, professioneller Umgang mit Komplexität (inkl. professionelle Intuition), ein hohes kommunikatives Vermögen oder auch Handlungskompetenz und Disziplin.

    Aus meiner Sicht ist es WESENTLICH zu wenig anzunehmen, dass eine Führungskraft „nur“ über ein hohes Maß an Sozialkompetenz verfügen muss.

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