Projektkultur muss „von oben“ vorgelebt und eingefordert werden

Mein letzter Blogpost hat bereits für einige Resonanz gesorgt – und das sogar am Wochenende. Ich möchte meine These nochmals etwas konkretisieren: Die Unternehmensleitung muss professionelle Rahmenbedingungen für erfolgreiches Projektmanagement schaffen. Anders geht es nicht.

In anderen Worten: Eine professionelle Projektkultur muss „von oben“ vorgelebt und eingefordert werden. Ähnlich beschreibt es auch Mr. Kruse in diesem kurzen Video:

Projektmanager – ein undankbarer Job?

Meine These zum Wochenende: „Als Projektmanager/in hat man in vielen Unternehmen die A****karte gezogen.“

Warum?

  • Menschen und Teams zu führen ist in den letzten Jahren generell anspruchsvoller geworden.
  • Projekte waren immer schon riskant – und sie werden angesichts der steigenden Komplexität und Dynamik immer noch schwieriger zu planen und zu steuern.
  • Teams haben gerade in technisch-geprägten Unternehmen häufig keine gute Meinung von Manager/innen. Es existieren Meinungen / Haltungen wie „die reden doch nur und arbeiten nicht“ oder „das Geld wird von uns verdient“ oder auch „er/sie hat ja inhaltlich keine Ahnung“.
  • Teams können Projektmanager/innen gnadenlos „auflaufen lassen“. Es soll schon vorgekommen sein, dass vom Team relevante Informationen zurück gehalten werden, dass das Verhalten in Meetings zurückhaltend oder gar destruktiv ist oder dass die Schuld für schlechte Projektergebnisse dem/der Projektleiter/in in die Schuhe geschoben werden.
  • Projektmanager/innen agieren häufig in Matrix-Strukturen, was zu anstrengenden, aufreibenden und teilweise frustrierenden Situationen führen kann.

Mein Appell: Unternehmen sollten sich wesentlich stärker darauf konzentrieren, Rahmenbedingungen für erfolgreiches Projektmanagement (und damit auch für erfolgreiche Projektmanager/innen) zu schaffen. Beispiele sind in diesem Zusammenhang:

  • „Rückendeckung“ der Projektmanager/innen durch das Top-Management
  • Karrieremodelle und Laufbahnplanung für Projektmanager/innen
  • gezielte Qualifizierungs- und Coaching-Angebote für Projektmanager/innen
  • Bewusstseinsbildung im gesamten Unternehmen, dass für erfolgreiche Projekte ein konstruktives und professionelles Zusammenwirken ALLER Rollen und Funktionen notwendig ist (Top-Management, Linien-Manager, Projektmanagement, Teams und Fachexpert/innen)

Wenn Unternehmen diese Rahmenbedingungen nicht schaffen, werden sie sich zukünftig noch schwerer tun, gute Projektmanager/innen zu gewinnen. Denn: Wer möchte sich schon einen Job antun, bei dem man tendenziell nur verlieren kann?

Besuch bei //SEIBERT/MEDIA

Lange habe ich es mir vorgenommen, diese Woche hat’s endlich geklappt: Gemeinsam mit Gideon, der bei uns derzeit ein Praktikum absolviert, habe ich Martin Seibert und sein Team in Wiesbaden besucht. //SEIBERT/MEDIA ist eine der führenden Internet-Agenturen in Deutschland. Einen besonderen Schwerpunkt hat //SEIBERT/MEDIA bei der Implementierung von Wiki– und Aufgabenmanagementsystemen (Confluence Wiki und Jira Aufgabenmanagement von Atlassian).

Genau diese Kombination an Systemen (Wiki + Aufgabenmanagement) halte ich für besonders zukunftsträchtig, um auch einen Großteil der PM-spezifischen Anforderungen in vielen Unternehmen abzudecken. Denn: Was muss ein PM Softwaresystem heutzutage leisten?

  • Unterstützung der Team-Kommunikation (Informationen, kurze Abstimmungen, Issues…)
  • Transparentes Aufgabenmanagement (Planung + Tracking: WER MACHT WAS BIS WANN?)
  • Terminplanung und -controlling
  • leistungsfähiges Dokumenten-Management (inkl. Versionierung)
  • Planung und Controlling der Ressourcen (Personal, Kosten…)
  • übersichtliches Berichtswesen / Kennzahlen zum Projektfortschritt

Projektmanagement bei //SEIBERT/MEDIA

Dass mit der Kombination „Confluence Wiki + Jira Aufgabenmanagement“ komplexe Projekte hervorragend geplant, gesteuert und überwacht werden können, beweist //SEIBERT/MEDIA selbst am besten. Denn die 70-köpfige Mannschaft nützt die beiden Tools konsequent über den gesamten Projektlebenszyklus hinweg. Laufende Projektinformationen und relevante Projektdokumente werden im Wiki gepflegt. Aufgaben, Prioritäten, Termine und Ressourcen werden mit dem Jira Aufgabenmanagement Tools geplant und gesteuert. Beide Systeme sind übrigens technisch verbunden (z.B. können Aufgaben auch direkt im Wiki angelegt und angezeigt werden).

Was ich besonders bemerkenswert fand: Bei //SEIBERT/MEDIA werden Projekte zusätzlich auch an diversen Scrum- und Kanban-Bords visualisiert, geplant und überwacht.

Fazit

Modernen Web-Technologien und Tools gehört die Zukunft – auch im Projektmanagement. Deshalb wird mein Unternehmen die bestehende Kooperation mit //SEIBERT/MEDIA im Bereich „IT & Tools“ weiter vertiefen.

Projektmanager (m/w) gesucht

Ein befreundetes Unternehmen, die „infolox GmbH“ aus Lindau am Bodensee, sucht talentierte und engagierte Projektmanager/innen für anspruchsvolle PIM und eCommerce Projekte. infolox ist ein führender Full-Service Anbieter im Bereich Produktkommunikation und Informationsmanagement.

Interessiert? Dann bewerben Sie sich direkt bei Alexander Pircher (Geschäftsführer).

Effektivität vor Effizienz

Neulich hatte ich die Gelegenheit, den „Lehrlingspapst“ Österreichs, Egon Blum, persönlich kennen zu lernen. Hr. Blum leitete jahrelang den vielfach ausgezeichneten Lehrlingsbereich beim Vorarlberger Beschlägehersteller Blum, und er war Lehrlingsbeauftragter der Österreichischen Bundesregierung.

In diesem Gespräch habe ich folgendes gelernt:

  • Egon Blum erzählte mir, dass er versucht hat, jeden der Lehrlinge bei Blum (es waren mehrere Hundert) täglich (!) persönlich zu treffen. Mit dieser Philosophie hat er es geschafft, eine unmittelbare persönliche Beziehung zu allen diesen jungen Menschen aufzubauen und zu pflegen. Laut eigener Aussage war und ist dies ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg in der Lehrlingsausbildung bei Blum. –> MEIN LEARNING: Gutes (Projekt)Management ist im Kern sehr ähnlich: Regelmäßige persönliche Kontakte und ein Austausch auf Augenhöhe sind essenziell, um Entwicklungen und Stimmungen aufzunehmen und ein Vertrauensverhältnis zu den Mitarbeiter/innen / Teammitgliedern aufzubauen.
  • Außerdem erzählte mir Hr. Blum, dass sein Leitmotiv in den vielen Jahren seiner Führungstätigkeit stets war: „Effektivität vor Effizienz.“ –> MEIN LEARNING: Genau das sollten viele (Projekt)Manager/innen auch beherzigen. Zuerst gilt es, die richtigen Schritte und Maßnahmen zu finden (Effektivität = „Die richtigen Dinge tun.“). Erst dann kann überhaupt ein effizienter Arbeitsprozess sicher gestellt werden (Effizienz = „Die Dinge richtig tun.“). Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Damit meine ich keine endlose Planung oder der Illusion zu erliegen, dass komplexe Situationen überhaupt im Detail planbar sind. Aber ich meine damit, dass wir in Projekten und anderswo immer noch viel zu häufig in „operative Hektik“ verfallen.

Manchmal ist gutes (Projekt)Management doch so einfach, nicht?

Karriere- und Gehaltsstudie für Projektpersonal 2011

Projekte erfolgreich zu managen ist eine Aufgabe, die ein hohes Maß an Professionalität erfordert. Deshalb ist es aus meiner Sicht unvermeidlich, die Profession „Projektmanager/in“ bzw. „Projektleiter/in“ kontinuierlich zu fördern, zu schärfen und in den Unternehmen zu etablieren.

Die Gehaltsstudie der GPM, welche bereits in 2009 und 2010 durchgeführt wurde, soll in diesem Zusammenhang zur Sensibilisierung beitragen. Deshalb unterstütze ich das Vorhaben.

Worum geht es?

Ziel der Studie ist es, genauere Informationen darüber zu erhalten, welche Möglichkeiten Projektmanager zur eigenen Karriereentwicklung haben und welche Gehälter bei welchen Rahmenbedingungen – Branche, Unternehmensgröße, Erfahrung, Ausbildung etc. – üblicherweise bezahlt werden. Darüber hinaus gibt die Studie einen guten Einblick in die Arbeitsbedingungen der Projektmanager sowie das Nebeneinander von Projektmanagement und Linienfunktion.

Ein weiterer Schwerpunkt der Befragung liegt im Bereich der Aus- und Weiterbildung im Projektmanagement. Gerade in diesem Bereich ergaben sich bei der letzten Gehaltsstudie im Jahr 2009 sehr interessante Ergebnisse. Damals wurde deutlich, dass Praxis in Projekten, ein wesentlicher Faktor für die Karriereentwicklung, durch eine hochwertige Weiterbildung ersetzt werden konnte.“

Vielleicht nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit, um an der Studie teilzunehmen? Würde mich und die GPM-Verantwortlichen freuen 😉