Stattys – Geniale Methode für Workshops etc.

Sowohl bei Katrin Elster (Strategic Play) als auch bei Martin Seibert (//SEIBERT/MEDIA) habe ich in den letzten Monaten eine innovative Moderationsmethode kennen gelernt: Stattys (by Finnovations). Im Prinzip sind es klassische Moderationskarten, allerdings in Form von elektrostatischen Folien, die man von einem Block herunter reißen kann. GENIALE SACHE!

Und wie funktioniert das? Die Anwendung im Projektmanagement lassen wir uns gleich vom Finnovations-Chef, Mikko Mannila, erklären:

Ich habe die Stattys-Methode nun schon in diversen Workshops und Projektsitzungen verwendet. Die Resonanz war jeweils super, und vor allem ließ sich der Team- und Arbeitsprozess durch die Methode sehr effizient gestalten. Im Projektmanagement sehe ich folgende Hauptanwendungsbereiche:

  • Projektstrukturplanung
  • Visualisierung der offenen Aufgaben
  • Visualisierung der Sitzungsagenda
  • kreative Problemlösung
  • Scrum oder Kanban Boards

Ich lege mich fest: Stattys gehören in den Methoden-Koffer eines Projektleiters.

23 Gedanken zu „Stattys – Geniale Methode für Workshops etc.“

  1. Hallo Stefan,

    verstehe ich dich richtig, dass es bei der Stattys-Methode einzig um das Material – also die elektrostatische Folie und die Stickies – geht? Anderes „neues“ kann ich in dem Film und auf deren Webseite nicht entdecken.

    Für die Firma Finnovations finde ich die Idee genial, weil sie damit einen Kanal für den permanenten Verkauf aufmachen. Tolle Verkaufsidee!

    Aber für uns IT-ler… ? Mal ehrlich! Wenn ich mit bunten Boxen an der Wand arbeiten will, mache ich das mit OmniGraffle oder Visio (wenn’s denn der WinPC sein muss) oder nutze ein anderes Tool meiner Wahl plus Projektor. Und wenn ich das weitergeben möchte, erstelle ich ein PDF (weil geschützt) oder übergebe die Quelldatei (weil offen) an den entsprechenden Partner.

    Und: Zoom doch mal bitte die Stattys-Wand, damit der in der letzten Sitzreihe die Inhalte auch noch lesen kann 😉

    Bitte versteh mich nicht falsch, ich gönne jeder Firma seinen Umsatz. Aber dass Du Dich so weit aus dem Fensters lehnst, „Ich lege mich fest: Stattys gehören in den Methoden-Koffer eines jeden Projektleiters.“, das finde ich falsch.

    Nix für ungut 😉
    fb

  2. Hallo Frank,

    vielen Dank für Deinen kritischen Einwurf. Ich freue mich immer über Kritik, denn das ist schlussendlich das Salz in der Suppe beim Bloggen (und auch anderswo) 🙂

    Zu Deinen Punkten:

    – Natürlich hast Du Recht, dass es sich bei Stattys „nur“ um Material handelt.
    – Natürlich ist der Einsatz von IT Tools bei Aufgaben, wie Du sie beschrieben hast, häufig der effizientere.
    – Natürlich habe ich mit weit aus dem Fenster gelehnt, als ich geschrieben habe, dass Stattys in den Methodenkoffer eines Projektleiters gehört.

    Aber:

    – Wenn man Stattys verwendet, stellt man schnell fest, dass es mehr als „nur“ ein neues Material ist. Denn durch die Beschaffenheit wird ein Gruppenprozess auf eine ganz andere Art und Weise angeregt, als die z.B. mit klassischen Moderationskarten der Fall ist. Gerade durch die „Verschiebbarkeit“ von Stattys „fließen“ auch Gruppenprozesse ganz anders. Deshalb habe ich gewagt, den Begriff „Methode“ zu verwenden.
    – Ich habe Stattys mittlerweile in knapp 10 Workshops mit insgesamt gut 100 Personen angewendet (in den letzten 4 Wochen). Das Ergebnis war jeweils gut und die TN waren größtenteils begeistert. Übrigens habe ich in den Workshops auch diverse andere Methoden (MindMapping, Gruppenarbeiten, Lego Serious Play…) angewendet, denn der Mix macht’s aus.
    – Gerade in der Kombination mit IT Tools ist Stattys sehr nützlich. Bei Seibert Media beispielsweise werden damit diverse Projektinhalte und Übersichten visualisiert – parallel zu einer intensiven Nutzung entsprechender IT Systeme.

    Deshalb stehe ich dazu: Stattys ist mehr als „nur“ Material. Und: Ich persönlich werde sicher zukünftig nicht mehr darauf verzichten wollen.

  3. Also ich war letzte Woche bei einer Fortbildung zum Thema „Social Media Marketing“ und hier kamen eben solche Folien zum Einsatz. Ich fand diese Folien genial und nach und nach war fast der ganze Raum „tapeziert“. Gerade die Flexibilität und die Handhabung fand ich klasse. Kein Umblättern mehr von Flip-Charts, jederzeit die Info im Raum und bei der Aufteilung der Gruppe für Case-Studies werden einfach die Folien verteilt und anschließend wieder zusammengeführt. Also ich werde mir die Folien für meine nächsten Workshops, Schulungen und Sitzungen sicher besorgen.

    Gruß
    DE

  4. Interessante Diskussion! Ich lernte Stattys schon vor einem oder zwei Jahren kennen und finde es ein phantstisches Moderationstool. Leider war es mir etwas zu teuer.
    Stefan macht wahrscheinlich Workshops, wie ich sie liebe, in denen sich alle einbringen und man vor dem Flipchart (oder Stattys) gemeinsam Ideen entwickelt. „Richtigen“ IT-Engineers konnte ich meistens nicht für diese Art von Workshops begeistern. Die wollen tatsächlich lieber mit Visio und Laptop arbeiten. Aber meiner Meinung nach ist die Technologie dazu noch nicht gegeben. Den Laptop kann nur immer einer bedienen. Der Operator muss das Programm bedienen können. Es hat eine beschränktes Symbolbibliothek. Auf dem Stattys kann ich mit dem Filzstift irgend etwas hinkritzeln, z.B. eine Katze. Damit ich in Visio eine Katze einfügen kann, müsste ich zuerst ein entsperechendes jpg haben. Und dann wär’s erst noch ein professionelles Katzenbild. Aber ich will eine „misglückte“ Zeichnung eines Teilnehmers, der behauptet, nicht zeichnen zu können. Das ist lustig und macht den Unterschied!
    Um mit IT-Mitteln dasselbe hinzukriegen, wie mit Stattys bräuchte man ein Flipchart-grosse Touchpad und Stifte, mut denen man ohne Programmkenntnisse spontan herum kritzeln kann, wie’s einem beliebt.

  5. Natürlich sind die Leute begeistert, wenn man irgendwelchen „tricky Krams“ verwendet. Es wird schließlich immer etwas „Show“ (für das gezahlte Geld) erwartet. Das will ich gar nicht bezweifeln. Am Ende des Tages mache ich es ja auch gar nicht anders. Aber ich komme bisher mit meinen Post-Its noch sehr gut klar… wenn ich denn noch auf Papier zurückgreifen muss.

    Meine Kritik bezieht sich im wesentlichen darauf, die Stattys (wäre Statties nicht die bessere Bezeichnung gewesen) als die neueste Erfindung seit dem Kartoffelbrei anzupreisen und sie im letzten Satz zum Standard zu deklarieren. Wenn Du geschrieben hättest „Stattys gehören für mich ab sofort in den Methoden-Koffer“ oder „Ich denke, Stattys gehören in den Methoden-Koffer eines jeden Projektleiters“ wäre es deutlich entschärfter.

  6. @ Peter:

    Wer dafür Geld ausgeben will soll es gerne machen.

    …und zu den Tools: Wenn ich Vision (o.ä.) verwende, dann habe ich in der Regel auch ein gutes Set an Clipart oder anderen Sachen immer schnell zur Hand. Und wenn ich das mit dem entsprechenden Kommentar einfüge, habe ich die Lacher auch immer auf meiner Seite 😉

  7. @Frank:

    Wow, Du lässt ja ganz schön vom Leder 🙂

    Neben der Tatsache, dass Stattys „tricky“ ist, kann es meines Erachtens auch sehr produktiv und wirkungsvoll eingesetzt werden. Also nicht nur tricky sondern auch smart.

    Ich stimme Dir zu – den letzten Satz des Blogbeitrags habe ich wohl etwas zu euphorisch geschrieben. Ich werde ihn ändern, damit sich die Diskussion nicht daran aufhängt.

    Denn ich bleibe dabei: Stattys ist ein cooles und gleichzeitig smartes Werkzeug, um Probleme gemeinsam zu bearbeiten, zu visualisieren und zu diskutieren.

  8. Die Konkurrenz für Stattys sind für mich eher Post-It Meeting Notes als Softwaretools und Beamer. Preislich sind Post-Its deutlich günstiger, haften an fast allen Oberflächen und lassen sich rückstandfrei verschieben und entfernen. Kombiniert man die Meeting Notes noch mit Post-It Meeting Charts, so kann man die Ergebnisse später noch gesammelt abtransportieren. Die Dokumentation und deren Distribution erfolgt über Fotos.

    Der Vorteil von Stattys ist, das die Haftfolien weniger Platz im Transport benötigen als die Post-It Meeting Charts. Das Problem mit den Stattys ist für mich, dass ich häufig spontan kleine Gruppen moderiere und dabei nicht immer eine glatte Oberfläche finde, wo diese haften. Rauhfaser oder andere strukturierte Tapeten herrschen doch in vielen Meetingräumen.

    In Meetings, in denen das Kreativpotential der Teilnehmer gefragt ist, kommen digitale Tools für mich nicht in Frage. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen dazu neigen die allzu „perfekten“ Darstellungen als gegeben und final zu akzeptieren und nicht genügend in Frage stellen bzw. mit den ausgedrückten Ideen spielen. Und muss ich in etwas reinzoomen, damit es auch der letzte Teilnehmer sehen kann, dann ist die Gruppe zu groß und ich verwende die falsche Moderationsmethode 🙂

  9. @Stefan

    Das ist nicht böse gemeint. Du musst Dir nur Deiner Verantwortung bewusst sein. Viele lesen Dein Blog als Standard-Publikation im deutschsprachigen Raum und es passiert mir immer wieder, dass ich Sätze, wie „das habe ich aber so im PM-Blog gelesen“ höre.

    Das finde ich einerseits richtig klasse. Nur will ich nicht abgestraft werden, wenn mein Moderatorenkoffer keine Status enthält. 🙂

  10. @Jens:

    Ja, ich verwende auch Post-Its und habe damit schon so manchen Konferenzraum „zugepflastert“ und bisher klebten sie überall – auch an Vorhängen und Gardinen 😉

    Aber am Ende ist es – so glaube ich – nicht wichtig, welches Material man verwendet. Wichtiger ist ein guter Mix aller Materialien.

  11. Die Stattys sind zweifellos elegant und machen optisch etwas her. Ich möchte jetzt aber nicht die Diskussion um Begriffe wie Werkzeug oder Methode mit einsteigen. Letztendlich kommt es auf die Moderationsfähigkeit an, ich kenne Leute die würden auch mit Stattys jede kreative Diskussion im Keim ersticken.

    Ich persönlich nutze bisher große selbsthaftende Folien. Die lassen sich beschriften, dort halten Postit und eine Rolle Kreppband habe ich auch immer dabei, mit der lassen sich alle weiteren Papierprodukte auf den Folien anheften und wieder entfernen.

    P.S. schicker sind die Stattys definitv, mal schauen ob ich mir ein paar zulege.

  12. @Frank: Wow, „Standard-Publikation“ – das freut und ehrt mich sehr.

    Du hast natürlich recht – es ist legitim, wenn Stattys NICHT im Methoden-Koffer enthalten ist (wenn man dafür andere, wirkungsvolle Methoden im petto hat). 🙂

    Wir sind uns einig: Der Mix macht’s aus.

  13. Ich habe die Stattys schon vor etwa zwei Jahren kennengelernt und fand sie auf Anhieb prima. Vor allem, dass sie eben nicht nur auf glattem Untergrund haften, sondern auch auf unebenem wie z.B. Rauhfaser. Kannte ich doch bisher von den Moderationskarten nur die Möglichkeit, diese „anzupinnen“.

    Im Mai diesen Jahres war ich involviert in eine Runde, die sich innovative Ideen überlegt hat, wie man die Stattys nach vorne bringen kann. Und ich finde es ein wenig schade, dass die „Erklär-Videos“ so arg konservativ geworden sind. Die wirkliche Coolness der Produkte wird gar nicht wirklich klar.
    Daher freut es mich umso mehr, dass sie im Praxistest überzeugen 🙂

  14. Hallo zusammen,

    ohne die ausschweifenden Diskussionen hier gelesen zu haben vielleicht kurz zur Nutzung von //SEIBERT/MEDIA:

    „Ich selbst hätte vor einem Jahr vermutlich wie Frank Blome argumentiert. Vermutlich mehr mit Wikis und Gliffy und sicher nicht mit Visio. Aber eben digital. Inzwischen nutzen wir viel mehr Papier und Antistatikfolien.“

    Das ist so und ich bin überzeugt, dass diese Folien in jeden PM-Koffer gehören. Punkt.

    Wir nutzen die Stattys also sehr überzeugt. Siehe hier:
    http://infos.seibert-media.net/display/community/Live-Session+-+Scrum+und+Kanban+bei+SEIBERTMEDIA

    Just my two cents. 🙂

    Ciao
    Martin Seibert

  15. hallo an Alle,

    Stattys ist sicher eine intelligente Weiterentwicklung der Metaplanmethode, allerdings kann ich die Begeisterung nicht ganz teilen. Ich werde weiterhin für Trainings und Workshops die klassische Methode benutzen. Für Präsentation oder Kleingruppenarbeit in einem Umfeld, in dem es weder einen Beamer noch Metaplantafeln gibt, werde ich es sicher ausprobieren.
    Grüße aus dem Salzburger Innergebirg
    Klaus-L. Schiff-Stilbauer

  16. @Hr. Schiff-Stilbauer: Grundsätzlich sollte natürlich jede/r die Methoden verwenden, mit denen er/sie sich am wohlsten fühlt.

    Ich finde, der Nutzen von Stattys wird erst dann klar, wenn man die Methode in Gruppen- und Arbeitsprozessen ausprobiert. Wie Martin Seibert in seinem Kommentar geschrieben hat: Vor einem Jahr hätte er Stattys vermutlich noch ebenso kritisch beurteilt.

    Meine Empfehlung: Ausprobieren – bewerten – entscheiden.

    Viele Grüße, SH

  17. Finde Stattys eine gute Sache und freue mich schon darauf es auszuprobieren.

    Kleiner Tipp als mögliche Alternative: es gibt Spezialklebestifte für den Seminartrainerbedarf. Mit diesen fährt man 4-5 Längs- und 4-5 Querstreifen am Flipchart entlang und die Moderationskarten haften wie von Zauberhand. Die Moderationskarten lassen sich dann in der Regel mehrere Stunden problemlos „verschieben“.
    Zweite (wohlbekannte) Alternative: Moderationskarten, Stecknadeln und eine portable Pinnwand (natürlich auch geeignet für etliche weitere Moderationsmethoden).

    Beste Grüsse, GS

  18. Ich verwende seit Anfang des Jahres die Stattys und bin über eine Recherche zu Rhetorik daraufgekommen.

    Bestellt und ausprobiert!

    Mein Fazit:
    Ich selbst arbeite gerne damit, vor allem in der Vorbereitung schreibe ich mir die Moderationskarten und bislang waren alle davon sehr angetan. Viele sprechen mich darauf an und haben die Karten in ihr eigenes Repartoire aufgenommen.

    Beim Brainstorming waren uns die Karten schon oft hilfreich und das schöne daran ist, wenn man sie mitnehmen will dann brauchen sie fast kein Platz im Gegenteil zu „normalen“ Moderationskarten.

    Ich selbst werde auch in Zukunft nicht ausschließlich mit diesen Karten arbeiten aber hin und wieder sind sie für mich mittlerweile unabdinglich!

    Es Grüßt
    Melanie

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