Interview mit GPM Vorstand Reinhard Wagner

Marc Widmann ist ein sehr erfahrener PM Coach, Projektportfolio- und Programmmanager. Er hat mich gestern auf ein Interview aufmerksam gemacht, das er vergangene Woche mit GPM Vorstand Reinhard Wagner geführt hat. In dem Interview sprechen die beiden auch über das PM Camp (ab Min. 7:25 im Video).

Es ist mir ein Anliegen, zu einigen Punkten des Interviews kurz Stellung zu nehmen:

  • Das PM Camp ist nicht als Konkurrenzveranstaltung zu jenen der PM Verbände konzipiert – vielmehr als Ergänzung.
  • Ebenso möchten die Initiatoren des PM Camps nicht die Funktion der PM Verbände (insbesondere IPMA mit seinen nationalen Verbänden bzw. PMI) ersetzen – wäre ja auch ein absurder Gedanke. Es ist unbestritten, dass PM Verbände eine wichtige Funktion wahrnehmen (vgl. hierzu eine Umfrage auf dem PM Blog aus dem Jahr 2009).
  • Eines der Themen, welches von Marcus Raitner als Vortrag zum PM Camp eingereicht wurde, ist „Open-PM„. Es ist aber nicht das Hauptziel des PM Camps, über einen offenen PM Standard zu sprechen (sondern wie gesagt eines von vielen Themen).
  • Marc Widmann stellt in dem Interview die Frage: „Planen Sie, die dort [beim PM Camp] gewonnenen Erkenntnisse in die Arbeit der GPM einfließen zu lassen?“ –> Das ist natürlich überhaupt nicht unser mein Anspruch. Es wäre vermessen zu glauben, dass die GPM mit ihren vielen Expert/innen und Mitgliedern inhaltlichen Aufholbedarf im „engeren Wissensfeld des Projektmanagements“ hat. Vielmehr möchten wir mit einem anderen Zugang und vielleicht auch mit einer anderen Haltung an das Thema heran gehen. Hierzu zwei Gedanken:
    • Innovative Entwicklungen benötigen einen offenen, interdisziplinären Rahmen. Obwohl die großen Verbände – allen voran die GPM – in den letzten Jahren einige Schritte in Richtung einer Öffnung gemacht haben, agieren Verbände in Teilbereichen nach wie vor als „geschlossene Systeme„.
    • Die Arbeit der Verbände muss finanziert werden – ganz klar. In den letzten Jahren hat sich bei mir zunehmend der Verdacht verstärkt, dass finanzielle Interessen über jene der Mitglieder und der gesamten PM Community gestellt werden. Zugegebenermaßen bezieht sich meine Kritik aber nicht auf die GPM sondern primär auf PMI, denn ich war lange Jahre PMI Mitglied, bis ich die Mitgliedschaft dieses Jahr nicht mehr verlängert habe (Kritik und Begründungen sind hier, hier und hier nachzulesen).

Fazit: Das PM Camp möchte weder die Arbeit der PM Verbände ersetzen noch diese kritisieren. PM Verbände haben eine wichtige Funktion. Trotzdem glauben wir, dass es als Ergänzung zur Arbeit der Verbände freie, offene und interdisziplinäre Plattformen und Entwicklungsformen braucht. Hier positioniert sich das PM Camp (und die Projekte und Initiativen, die möglicherweise daraus entstehen werden).

Wir verfolgen mit unserer Initiative keinerlei wirtschaftliche, sondern rein inhaltliche Interessen. Uns geht es einzig und allein um die (aus unserer Sicht) notwendige inhaltliche Weiterentwicklung und Öffnung der Projektmanagementdisziplin. Oder wie es Olaf Hinz ausdrücken würde: „Wider die zunehmende Verdosung im Projektmanagement.“

PS: Lieber Marc Widmann, das PM Camp findet nicht – wie im Video erwähnt – in Oberösterreich sondern in Vorarlberg (im Dreiländereck D-A-CH) statt 😉

Zukunft des Projektmanagements – Welche Fragen sind spannend?

Kommende Woche findet das erste PM Camp der D-A-CH Region statt. Neben 10 vorbereiteten Vorträgen wird es jeweils am Nachmittag des Camps Barcamp-Sessions geben. Dort sollen spannende und relevante Fragen zur Zukunft des Projektmanagements diskutiert werden.

Was aber sind die spannenden Fragen im Projektmanagement?

Ihre Meinung ist gefragt. Einfach mit abstimmen oder selber eine Idee hinzufügen:


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PS: Die Idee zur Formulierung konkreter Fragestellungen habe ich mir übrigens beim JamCamp von IBM abgeschaut 🙂

Blitzumfrage 29: PM Software + Collaboration Tools

Vor einiger Zeit habe ich schon einmal eine Blitzumfrage zum Thema PM Software durchgeführt. Diese möchte ich nun wiederholen, da das Thema in vielen Unternehmen eine besondere Bedeutung und Relevanz hat.

 

Die GPM bloggt!

Der größte deutsche PM-Verband, die GPM – Gesellschaft für Projektmanagement – hat letzte Woche den GPM-Blog gestartet. Die Leiterin für Marketing und Kommunikation, Elisabeth Kraus, hat mich hierzu letzte Woche eigens angerufen, um mich darauf aufmerksam zu machen.

Was man jetzt schon sagen kann ist, dass der Blog technisch und optisch sehr gut geglückt ist. Auch die Liste der Redakteure lässt einen ja beinahe in Ehrfurcht erstarren. Da sind viele Hochkaräter der (G)PM Community mit dabei. Beispielhaft nennen möchte ich Prof. Dr. Nino Grau, Dr. Mey Mark Meyer, Bernd Oestereich oder natürlich auch Reinhard Wagner.

Man darf gespannt sein, ob der GPM-Blog die deutschsprachige PM-Blogger-Szene aufmischen wird 😉

Kostenlose Webcast-Reihe

TPG (The Project Group) ist im deutschsprachigen Raum (neben Campana & Schott) einer der größten und professionellsten Full-Service Anbieter für Projektmanagement. TPG-Marketing-Direktor Achim Schmidt-Sibeth hat mich auf eine kostenlose Webcast-Reihe aufmerksam gemacht, die in kürze starten wird. Die Reihe gliedert sich in folgende 6 Teile:

  • Teil 1: Portfoliomanagement
  • Teil 2: Erfolgreiche Terminplanung
  • Teil 3: Ressourcenmanagement
  • Teil 4: Zusammenarbeit PL + Team
  • Teil 5: Integrierte Kostenplanung
  • Teil 6: Sinnvolles Berichtswesen

Da TPG auf die Implementierung von Microsoft-basierenden Systemen ist, werden auch entsprechenden technische Lösungsmöglichkeiten demonstriert.

Was ich persönlich etwas schade finde ist, dass TPG die Inhalte nicht völlig offen im Web zur Verfügung stellt. Denn man kann an den Webcast-Folgen erst dann teilnehmen bzw. einen Download-Link erhalten, wenn man sich dazu anmeldet.  In Zeiten des „Social Internets“ bin ich der Ansicht, dass auch solche Inhalte frei verfügbar sein sollten. //SEIBERT/MEDIA macht beispielsweise vor, wie eine moderne Social Media Strategie heutzutage aussieht.

Aber alles in allem ist der TPG-Webcast sicher ein sehr interessantes Informationsangebot.

PM Camp 2011 – Endspurt.

Das erste PM Camp findet vom 3. bis 5. November 2011 im Herzen des „D-A-CH-Dreiländer-Ecks“, in Dornbirn (AUT), statt. Wir, das Orga-Team, freuen uns schon sehr auf das Event.

Vision und Ziele des PM Camp

Die Kernfrage des PM Camps lautet: „Was funktioniert in der Praxis?“ Dieser Frage möchten wir mit PM Praktikern, Experten und Querdenkern in einem innovativen Veranstaltungsrahmen auf den Grund gehen. Das PM-Camp möchte dadurch eine Brücke zwischen (scheinbar) widerstrebenden Aspekten des gelebten Projektmanagements schlagen:

  • Klassisches vs. agiles PM
  • Hierarchie / Linie vs. Heterarchie / Teamorientierung
  • Fremdorganisation vs. Selbstorganisation
  • Management vs. Führung
  • Planung vs. Improvisation

Veranstaltungsformat

Das Veranstaltungsformat des PM Camp stellt eine Kombination aus einer klassischen Fachkonferenz und einem Barcamp dar. Uns ist vollkommen bewusst, dass diese Hybrid-Form gerade bei eingefleischten Barcamp’lern nicht gerne gesehen wird. Wir sehen das Ganze  aber Pragmatisch und hielten diese Form für zielführend, um die verschiedenen Aspekte strukturiert und trotzdem lebendig und Teilnehmer/innen-orientiert zu behandeln.

Am Donnerstag, den 3.11.2011 wird es abends ein Get-Together geben. Das Hauptprogramm des PM Camp findet dann am 4. und 5.11. statt. Hier gibt es jeweils vormittags vorbereitete Vorträge und Inputs, nachmittags folgen dann die offenen Barcamp Sessions. Diese Sessions laufen folgendermaßen ab:

  • Die Teilnehmer/innen schlagen Themen vor.
  • Die Themen werden gesammelt.
  • Dann wird abgestimmt, welche Themen für die ganze Gruppe am spannendsten sind.
  • Diese Themen werden dann in jeweils 30-minütigen Sessions behandelt.
  • Es finden jeweils 2-3 Sessions parallel statt.

Vorträge

Folgende Vorträge wurden eingereicht:

Anmeldung

Der aktuelle Anmeldungsstand liegt bei 60 Personen. Einzelne Tickets sind noch erhältlich, doch Kurzentschlossene sollten sich rasch entscheiden. Hier können Sie sich online zum PM Camp 2011 anmelden.

Sponsoren

Es freut uns ganz besonders, dass wir namhafte Sponsoren für das erste PM Camp gewinnen konnten. So konnten wir den Teilnahme-Beitrag mit EUR 119 gering halten und ein entsprechendes Rahmenprogramm vorbereiten.

alpla

Campana Schott

EBH München

efexcon

esc Solutions

Interface AG

pentaeder

Das richtige PM Tool finden

Gerade bin ich über Twitter auf einen Artikel aufmerksam geworden, der eine Übersicht über 10 PM Tools gibt:

Wenn man Traffic auf seinen Blog bringen will, dann muss man nur viele solcher Listen produzieren. Allerdings halte ich solche Übersichten nur für wenig sinnvoll oder nachhaltig. Warum?

1) A fool with a tool is still a fool

Wenn die Grundlagen und Rahmenbedingungen für erfolgreiches Projektmanagement nicht geschaffen sind, nützt der Einsatz eines Tools gar nichts.

2) Anforderungen

Es gibt nicht „das passende“ PM Tool. Sehr wohl aber gibt es spezifische Anforderungen von Unternehmen, die durch Tools abgedeckt werden können (oder eben nicht). In diesem Zusammenhang ist vor allem auch wichtig, welche „PM Philosophie“ im jeweiligen Unternehmen gelebt wird. Beispielsweise macht es einen großen Unterschied, ob Projektmanagement sehr „klassisch“ interpretiert wird oder ob agile Prinzipien und Praktiken zur Anwendung kommen.

3) IT Strategie

Und nicht zuletzt sollte das jeweilige PM Tool in die übergeordnete IT Strategie des Unternehmens passen. Daran scheitern aber viele Unternehmen, weil es so etwas wie IT Strategie bei ihnen nicht gibt.

Darüber hinaus halte ich die Vorstellung, eine hochintegrierte Gesamtlösung für alle Anwendungsbereiche zu haben oder zu kreieren, in den meisten Bereichen für eine absolute Illusion. Vielmehr ist meiner Einschätzung nach eine „Best of Breed Strategie“ in vielen Fällen die richtige. Gerade auch dann, wenn das Unternehmen auf Web-Technologie setzt.

Fazit

Rezepthafte „PM-Tools-Übersichten“ verleiten häufig zu Aktionismus. Dieser endet häufig in einer Sackgasse. Sehr wohl für sinnvoll erachte ich die Vorgehensweise, möglicherweise passende PM Tools auszuprobieren und eingehend zu testen (durchaus auch an realen Projekten).

In jedem Fall sollte nicht unterschätzt werden, dass die Implementierung eines geeigneten PM Tools eine saubere Vorbereitung und Planung erfordert. In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen die Methodik „selectPPM“ der Parameta Projektberatung ans Herz legen: