Kürzlich habe ich mit Wolfgang Böhl (Trainer und Berater bei der abilex GmbH) ein längeres Gespräch zum Thema „Professionalität im Projektmanagement“ geführt. Das Gespräch dauerte über eine halbe Stunde – in der Episode 11 von „Projektmanagement TV“ habe ich einige Kernthesen zusammen gefasst.
Das Wichtigste in kürze:
- Die meisten Unternehmen haben die Wichtigkeit von Projektmanagement erkannt, trotzdem ist das Vorgehen leider vielfach nur wenig professionell.
- Häufige Fehler sind, dass ein zu großer Fokus auf die PM Methodik gelegt wird. Es wird versucht, mit einer differenzierten, umfassenden PM Methodik und Systemen die Herausforderungen zu lösen.
- Viel wichtiger wäre es jedoch, den Fokus auf Rahmenbedingungen zu legen, unter denen Projektteams arbeitsfähig sein können.
- Menschen bewältigen komplexe Projektaufgaben!
- Diese Schaffung von Klarheit und Verbindlichkeit ist eine zentrale Führungsaufgabe, die häufig vernachlässigt wird.
- Projektleiter/innen sollten viel stärker eine (professionelle) Führungsrolle wahrnehmen. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Projektteams komplexe Problemstellungen bewältigen können.
- Kernthese: „Professionelle Führung ist das Betriebssystem für erfolgreiche Projekte.“
Dem kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen!
die Erkenntnisse sind – leider – nicht neu, aber immer noch gültig. Viele Führungskräfte und Projektverantwortliche glauben immer noch, Projektmanagement – egal ob klassisch oder agil – ließe sich in hierarchisch geführten Organisationen und Unternehmen „nebenher“ ohne Veränderungen in der Unternehmenskultur (Führungs-, Kommunikations- und Organisationskultur) einführen und erfolgreich etablieren. Dieses Problem ist ihnen in der Regel gar nicht bewusst und daher sehen sie auch keine Notwendigkeit, etwas zu verändern.
Und genau da liegt die Crux, wie kann man diesen Menschen „ihr Problem“ bewußt machen und sie zu Lösungen anregen?