Definition
Der Logical Framework Approach (LFA) ist ein PM-Vorgehensmodell, das in den späten 60-er Jahren von der „US Agency of International Development“ entwickelt wurde. Seit vielen Jahren wird die LFA-Methodik auch für die Entwicklungsprojekte und -programme (z.B. in der EU) angewandt.
Kurzbeschreibung
Die LFA Methodik zeichnet sich duch einen besonders hohen Grad an Systematik aus. Das zentrale Werkzeug ist die sogenannte Logical Framework Matrix (auch Logframe Matrix, siehe Bild oben). In ihrer Grundversion besteht die Logframe Matrix aus 4 Zeilen (vertikale Logik) und 4 Spalten (horizontale Logik). Zuerst zur vertikalen Logik, den Zeilen. Diese sind:
- Overall Objectives / Impact (= Oberziel)
- Purpose / Outcome (= Projektgesamtziel)
- Results / Outputs (= messbare Resultate)
- Activities / Tasks (= Aktivitäten, Maßnahmen)
(Quelle: European Commission [2004]: Project Cycle Management Guidelines, S. 58)
Vertikale Logik
Die vertikale Logik enthält die Ziele-Hierarchie (= project description or intervention logic). Dabei werden die jeweiligen Umfeld- und Systembedingungen (= assumptions) in Verbindung gebracht mit den zu erledigenden Aufgaben (= Tasks), den erwarteten Ergebnissen (= Outputs), dem Beitrag zu den nutzenstiftenden Projektzielen (= Outcome) sowie den übergeordneten, strategischen (Entwicklungs)Zielen (= Goal).
(Quelle: Australian Government [2005]: The Logical Framework Approach, S. 18)
Horizontale Logik
Die horizontale Logik – sprich die Spalten – besteht aus Indikatoren zur Messung der einzelnen Ziele-Dimensionen sowie aus den wesentlichen externen Faktoren (= assumptions), die den Projekterfolg beeinflussen können. Die 4 Spalten sind:
- Project Description (= Ziel-Hierarchie, siehe oben)
- Indicators (= Indikatoren, Kennzahlen)
- Source of Verification (= Nachweismöglichkeit, Erfassungsmöglichkeit)
- Assumptions (= Annahmen, Voraussetzungen)
Wenn die Logframe Matrix vollständig ausgefüllt wird, dann enthält sie folgende Informationen:
Nutzen
Die Logframe Matrix zwingt Projektteams und -leiter/innen zu systematischer Ziele- und Aufgabenplanung:
- Beantwortung der Fragen Warum, Was und Wie? –> Impact, Outcome, Output, Activities
- Wie kann man die jeweilige Zieldimension messen? –> Indicators
- Woher bekommen sie die Daten / Kennzahlen? –> Source of verification
- Wodurch kann der Projekterfolg beeinflusst werden (= Projektkontext, Stakeholders)? –> Assumptions
Weiterführende Informationen
- Logical Framework Approach (Projektmagazin-Glossar)
- Logframe Matrix (Projektmagazin-Glossar)
- The Logical Framework Approach – Australian Government (PDF)
- Project Cycle Management (PCM) Guidelines der EU (PDF)
Nachtrag: Dieser Artikel ist am 1.8.2007 auf dem PM Blog erstmalig erschienen. Ich habe ihn aus aktuellem Anlass etwas überarbeitet und neu veröffentlicht.
Sollte zufällig jemand auf LFA Beispiele und Unterlagen in deutsch oder Französisch stoßen – her damit. Ich suche schon eine ganze Weile danach…
Ähnliche Ansätze in der Gesundheitsförderung und Prävention: s. http://www.quint-essenz.ch/ od. http://www.bag.admin.ch/tabak_praevention/07165/index.html?lang=de (@ben: d und f). Wird üblicherweise in Public policy Projekte angewandt.