Niels Pflaeging ist erfolgreicher Buch-Autor, Berater und Coach. Er bezeichnet sich selbst auch als „Management Exorcist“. Tatsächlich vertritt er die aus meiner Sicht nicht unbestrittene These, dass Management verzichtbar ist und folglich aus den Unternehmen und Organisationen verbannt werden sollte.
Bei der „Stoos Connect!“ in Stoos (Schweiz) hat Niels einen weiteren bemerkenswerten Vortrag gehalten. „Why Management is Dispensible“ (siehe oben).
Hier meine „2 cents“ zu Niels Pflaegings Thesen:
- Ich schätze Niels sehr für seine Ideen, Vorträge und Publikationen. Mehr noch: Für mich zählt Niels Pflaeging aktuell zu den Vordenkern im Bereich „Organisation und Führung“.
- Zu 95 % teile ich seine Hypothesen.
- Einige Aussagen wirken auf mich ehrlich gesagt zu radikal, denn ich bin beispielsweise nicht der Ansicht, dass Management in Organisationen verzichtbar ist (oder jemals sein wird). Ich glaube, dass es „gutes und richtiges Management“, wie es beispielsweise Fredmund Malik propagiert, nach wie vor braucht (siehe hierzu: „Führung und Management – 2 Seiten einer Medaille„). Aber zugegebenermaßen kann man über dieses Thema lange
streitendebattieren. - Eine Klarstellung ist mir wichtig: Auch ich wünsche mir (in einer idealen Welt) Organisationen, in denen die „alte Form des Managements“ (command and control) vollständig durch „aufgeklärte Führung und Selbstorganisation“ (servant leadership >> self-organization) ersetzt wird. Ehrlich gesagt bin ich aber der Überzeugung, dass dies vom Reifegrad des jeweiligen sozialen Systems (und der Menschen, die es ausmachen) abhängt. Und es wird meines Erachtens immer Konstellationen geben, in denen sich soziale Systeme (oder deren Mitglieder) dependent oder independent verhalten (und eben nicht interdependent).
- Fazit: Niels Pflaeging ist ein toller „Speaker und Author“, und ich bin neben den Inhalten auch sehr beeindruckt, wie er seinen Ansatz vermarktet. Konventionelle Bücher, tolle PPT-Präsentationen und anspruchsvolle Papers. Ein echter Benchmark, wie er das macht.
2 Gedanken zu „Ist Management verzichtbar?“