Werden Sie zum Gärtner Ihrer Projektkultur.

Vielleicht kennen Sie das: Ein Thema beschäftigt Sie (bewusst oder unbewusst) über einen langen Zeitraum hinweg, und plötzlich „springt“ es Sie von allen Seiten an. Ungefähr so ist es mir der „Projektkultur“ ergangen. Fast tagtäglich beschäftigt uns das Thema in Beratungs- und Organisationsentwicklungsprojekten. Dann stieß ich vor einigen Tagen auf diese hervorragende Präsentation zum Thema Projektkultur. Und nur kurze Zeit später fragt mein Wiener Kollege Michael Leber via Twitter, ob man die DNA einer Organisation verändern kann? Da war klar: Ich werde einen Blogbeitrag zur Projektkultur schreiben. Was ich zu dem Zeitpunkt – also vor knapp drei Wochen – noch nicht wusste: Es sollte einer der zeitaufwändigsten Blogbeiträge werden, den ich in den letzten 7 Jahren verfasst habe.

Der Kulturbegriff wird in Organisationen und auch im Projektgeschäft immer wieder verwendet. Doch nur selten treten wir in einen gemeinsamen Dialog ein,

  • was wir überhaupt darunter verstehen,
  • ob die Kultur in Projekten oder in Organisationen verändert werden kann und
  • wenn ja, wie?

Diese und viele weitere Fragen haben mich in den letzten Wochen zu dem Thema beschäftigt. Ich habe mich entschlossen, keine Abhandlung zum Thema Projektkultur zu schreiben – und schon gar keine wissenschaftliche. Vielmehr habe ich eine Präsentation erstellt, die einige Aspekte des Themas „anreißt“.

Ich hoffe, Sie können die eine oder andere Anregung daraus entnehmen. Noch mehr würde ich mich jedoch freuen, wenn Sie Ihre Gedanken zur Projektkultur in Organisationen via Kommentar zu diesem Beitrag mit den Leser/innen des Blogs teilen.

8 Gedanken zu „Werden Sie zum Gärtner Ihrer Projektkultur.“

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  4. Hallo Stefan,
    betrifft Folie 5 – Punkt 7:

    Projektkultur ist ein wichtiges – häufig unbewusstes – Ordnungsmoment in Projekten. ….
    … Die Reflexion, Weiterentwicklung und Gestaltung der Projektkultur kann immer nur gemeinsam mit der übergeordneten Organisationskultur erfolgen. „

    Meiner Meinung nach muss dies nicht zwangsläufig gemeinsam mit der überg. Org.kultur erfolgen.
    In einigen Fällen musste ich Projekte in Organisationen mit recht mieser Unternehmenskultur leiten.

    Mein Credo an das Team war dabei stets:
    Wir können die Rahmenbedingungen nicht ändern, aber in unserem Projekt – in unserem Umfeld – haben wir die Möglichkeit unsere Zusammenarbeit so effizient und angenehm wie möglich selbst zu gestalten.
    „Schlechte“ Untern.kultur wie z.B. mangelnde Fehlerkultur, Meetingkultur (keine Agenda, zu spät kommen, Handy, …), oder auch keine Verlässlichkeit bei delegierten Aufgaben müssen wir nicht im Projekt nachleben, sondern wir gestalten – nach gemeinsam erarbeitetenden Spielregeln – unseren Projektrahmen.
    Natürlich haben wir dann noch die Schnittstellen nach außen.

    Um bei deinem Beispiel zu bleiben;
    im großen Ökosystem bauen wir ein Treibhaus, wo wir das Klima und Nährstoffversorgung regeln und regelmäßiger Pflege gewährleisten.

    Beste Grüße
    Manfred Reinhold

    1. Hallo Manfred,

      vielen Dank für Deinen Beitrag, den ich sehr gut nachvollziehen kann. Unbestritten kann es temporär gelingen, eine Projektkultur zu etablieren, die sich von der umgebenden Organisationskultur unterscheidet. Meine These ist jedoch: Mittel- bis langfristig ist die übergeordnete Kultur stärker.

      Um bei Deiner Treibhaus-Metapher zu bleiben: Das Treibhaus schirmt vor nachteiligen oder sogar zerstörerischen äußeren Einflüssen ab. In der Unternehmensrealität benötigt das Aufrechterhalten des Treibhauses aber viel Energie und Durchhaltevermögen. Und wenn das größere Ökosystem – aus welchen Gründen auch immer – das Treibhaus zerstören will, wird es dies ohne große Mühe bewerkstelligen. Einem Orkan hält das Treibhaus nicht stand.

      Fazit: Ich bezweifle nicht, dass der Treibhaus-Effekt funktioniert. Allerdings bin ich eher pessimistisch, was die Dauerhaftigkeit des Effekts angeht. 😉

      LG, Stefan

      1. Hallo Stefan,

        ja sicherlich, die Projektkultur endet mit dem Projekt.
        Fehlt der Kümmerer für das Treibhaus, verfällt es.

        Aber es kann ein Denkanstoß für das Mgmt. sein, im Sinne von Best Practice bestimmte positive Elemente zu übernehmen und von Top Down für eine positivere Unternehmenskultur zu sorgen.

        Beispiele:
        Ein PL-Kollege hatte mal als Dank für den Einsatz des Projektteams eine Abschlussfeier organisiert.
        Die GF hat das übernommen und spontan ein Betriebsfest für die ganze Belegschaft organisiert, mit dem Ziel „Wertschätzung der MA“.

        Oder es wurden in einem anderen Fall die Vorgaben für die Gestaltung der E-Mails und der Betreffzeile (Spielregeln für ein bestimmtes Projekt) komplett für die ganze Organisation übernommen.

        Servus,
        Manfred

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