PM Buchtipp zum Wochenende: Turnaround PM

Nach einer längeren Blog-Abstinenz möchte ich Ihnen heute zwei Bücher empfehlen, die mich in den letzten Wochen inspiriert und teilweise begeistert haben:

Warum bin ich so begeistert?

Die Bedeutung der Geistes-Haltung.

Turnaround PMIch durfte Roger Dannenhauer, Transformations-Coach, beim PM Camp 13 in Dornbirn kennen lernen. Selten habe ich jemanden getroffen, dessen Gedanken mich spontan so angesprochen haben. Roger beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Zen-Geistes-Haltung. Dabei ist er aber kein esoterischer Träumer, sondern vielmehr ein Realist mit einem glasklaren Verstand.

Sein Konzept der Geistes-Haltung zieht sich wie ein roter Faden durch beide der oben genannten Bücher. Dabei zeigt er auf, in welche Sackgassen wir vielerorts mit unserem rational-mechanistischen Denken eingebogen sind. Ein Zitat aus dem Buch „Geistes-Haltung“, welches eine der Kernthesen sehr gut auf den Punkt bringt (S. 41):

„Die Fixierung auf Wissen und Methoden folgt der Illusion, dass man den Erfolg anderer kopieren kann, ohne den Weg selbst zu gehen.“

Geist steht dabei für „das Richtige erkennen“, Haltung für „das Richtige tun“. Genau das ist es, was wir im Projektmanagement (und eigentlich überall) brauchen. Eine ehrliche und schonungslose Auseinandersetzung mit unserem aktuellen Denken, Bewusstsein und dem damit verbundenen Weltbild. Hier liegen die Wurzeln der zentralen Herausforderungen unserer Zeit.

Turnaround PM – Projektmanagement neu gedacht.

Das, was Alexander Osterwalder mit „Business Model Generation“ geglückt ist, könnten Dannenhauer/Koerting/Merkwitza und die 40 Co-Autoren im Projektmanagement geschafft haben. Frische Gedanken, kollaborativ vertieft und durch „Design Thinking“ in eine innovative, leserfreundliche Form gebracht. Toll!

Diese Punkte möchte ich besonders hervor heben:

  • Das Werk ist sehr systematisch und logisch aufgebaut. Erkennen, Analyse, Stabilisierung, Transformation und Nachhaltigkeit.
  • Die logische Struktur wird durch die grafische und bunte Aufmachung weiter verstärkt.
  • Die Geistes-Haltung, die das Buch durchzieht und darin beschrieben wird, ist für mich die wichtigste und wertvollste Errungenschaft des Buches.
  • Auch der „Project Square„, der als Methode zur kontinuierlichen Projektklärung vorgeschlagen wird, hat es in sich. Anfangs war ich zugegebenermaßen skeptisch, aber nach einigen praktischen Anwendungen kann ich sagen: Ein wirklich gutes Tool!

Fazit: Das Buch „TURN AROUND. Wenn Projekte kopfstehen und klassisches Projektmanagement versagt“ sollte in der Bibliothek eines aufgeklärten Projektmanagers (m/w) nicht fehlen!

PS: Auch die Webseite von TurnaroundPM ist sehens- und lesenswert!

8 Gedanken zu „PM Buchtipp zum Wochenende: Turnaround PM“

  1. KRITIK: Ich finde ihre Rezension relativ dünn und leider wenig kritisch. Ich habe dieses Buch auch gelesen und muss sagen, dass es sich hierbei um ein mustnt have handelt. Das Buch blendet, durch gängige Platitüden, welche gerade jeder PM Lurch welcher selbst nicht wirklich Projekte leitet oder Managed singt, die Aufgabe verteilt auf 40 Autoren, was zu guten Amazon Bewertungen führen kann. Die grafisch aufwendige Aufbereitung, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass überhaupt keine Antworten geliefert werden.
    Ich wünsche mir endlich ein substantielles PM im Bücherregal!

  2. Lieber Stefan,
    ich habe mir das Buch Geistes-Haltung gekauft. Es ist nicht leicht, hier eine Kritik anzubringen – die Intention des Autors ist spürbar – und doch: Das Buch zeigt viele wichtige Dinge auf – so wie es jetzt in Projekten, in Unternehmen, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft oftmals ist, ja so ist das. Das ist wunderbar. Doch zieht es sich da eine Anklage durch das ganze Buch und hört nicht mehr auf. Das gefällt mir nicht. Ein viel wesentlicheres „Problem“ im Buch besteht in der Polarisierung von Destruktivität und Konstruktivität. Das Eine ist schlecht und das Andere ist Gut. Und ich denke, genau das meint Zen eigentlich nicht. Das Buch scheint mir wenig von der Balane abzubilden, von der gesprochen wird. Ich bin davon überzeugt, dass auch das, was und wie wir jetzt wirtschaften seinen Sinn hat. Jeder Mensch, jedes Team und jede Organisation steht genau am richtigen Platz. Warum sollte plötzlich das nicht mehr gelten? Natürlich besteht Handlungsbedarf. Aber ich denke mit Anklage funktioniert keine Transformation.
    Viele Begriffe werden im Buch recht willkürlich verwendet – rationale Intelligenz, Gefühle, Geist, … das macht das Lesen schwer. Ich habe mich schwer getan dran zu bleiben. Und ich möchte sicherlich nicht außer Acht lassen, dass es in dem Buch viele gute Ideen und Hinweise gibt.

  3. Das Buch stellt nicht Konstruktivität als gut und Destruktivität als schlecht dar, das würde auch wenig Sinn machen. Es stellt Handlungsoptionen und deren Wirkung und Folgen dar. Es bleibt mir selbst überlassen für welche Handlungsoptionen ich mich entscheide, wenn ich bewußt die Folgen in Kauf nehmen kann. Die willkürlich verwendeten Begriffe stellen wahrscheinlich die größte Herausforderung an den Leser dar. Es bleibt letztlich ihm überlassen, was er in diese Begriffe hineininterpretieren will und kann. Die grundsätzliche Geisteshaltung des Buches stellt eine Wende zu bisherigen PM Büchern dar, die substantiell waren. Es scheint sich heraus zu kristallisieren, dass diese Substanz für sich alleine den Herausforderungen und Turbulenzen des zukünfitgen Wirtschaftslebens nicht gewachsen ist. Es bedarf auch einer anderen systhemischen Sicht der Menschen (und deren Sehnsucht nach sinnvoller Arbeit) und Organisationen .

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