Erkenne Dich selbst.

In letzter Zeit springt mich ein Thema förmlich immer wieder an: Die Selbsterkenntnis. Denn meine Überzeugung ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, dass darin der Ursprung für ein glückliches und sinnerfülltes Leben liegt. Was aber hat das mit (Projekt)Management zu tun?

Ganz einfach: Menschen, die Führungsaufgaben übernehmen, müssen sich in erster Linie selbst gut kennen und führen können. Erst dann sind sie wahrhaftig, offen für Entwicklung und klar in ihrem Denken und Handeln.

„Das wichtigste Resultat aller Bildung ist die Selbsterkenntnis.“ Ernst Freiherr von Feuchtersleben (1806 – 1849)

Ich möchte heute drei Gedanken mit Ihnen teilen, wie Selbsterkenntnis gelingen könnte.

  1. Open Mindset: Selbsterkenntis ist in erster Linie eine Frage der Haltung. In diesem Zusammenhang gefällt mir die englische Formulierung „open mindset“ sehr gut. Denn sie beschreibt die „Brille“, mit der wir durchs Leben gehen. Entweder ist diese Brille klar und gut gereinigt, oder sie ist verschmutzt oder gar schwarz. Letzteres bezeichnet mein geschätzter Kollege Roger Dannenhauer als Stufe 0 menschlicher Reife, nämlich Verblendung (= geistige Selbstbeschränkung).
  2. Sparrings-Partner: Wir brauchen andere Menschen, um uns selbst noch besser kennen lernen zu können. Die Kunst liegt hierbei darin, gemeinsam mit anderen zu Reflektieren und sich Feedback einzuholen. Gleichzeitig sollten Sie aber dabei immer „bei sich selbst“ bleiben. Denn manchmal lohnt es sich, für seine eigene Position zu kämpfen, auch wenn Ihnen alle ihre Kollegen und Freunde davon abraten.
  3. Leitbild: Früher oder später geht es dann auch um grundsätzliche Fragen des Lebens. Wer bin ich? Was will ich beitragen? Was WILL ich?

Fazit: Wer in sozialen Systemen Verantwortung übernehmen will, muss im Sinne von Selbsterkenntnis „bei sich sein“. Und das ist alles andere als „esoterisch“ gemeint, sondern in höchstem Maße handfest, konkret und geerdet.

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Zitate

„Wer es dahin gebracht hat, dem eigenen Leben zuschauen zu können, ist dem Leiden des Lebens entronnen. Oscar Wilde (1854 – 1900)

„Wer vor den Spiegel tritt, um sich zu ändern, der hat sich schon geändert. Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr – 65 n. Chr.)

„Der Edle Mensch sucht Grund und Anlass in sich selbst, der niedrige sucht sie in anderen. Konfuzius (551 – 479 v. Chr.)

3 Gedanken zu „Erkenne Dich selbst.“

  1. Stefan, danke für den Beitrag! Selbsterkenntnis ist nicht nur der erste Weg zur (Ver)Besserung im Sinne einer stetigen Weiterentwicklung, sondern auch ein wesentlicher Grundstein des Menschwerdens bzw. Menschseins.

  2. Lieber Stefan,
    ich freue mich, wenn das Thema Projektmanager bewegt. Ich meine, dass die innere Arbeit eines Menschen ein zentraler Weg ist, Widersprüche (eigene, jene von Linien- und Projektführung, usw.) zu managen und damit gut zu leben. Vor allem schaffen wir dadurch Wertschätzung und Respekt gegenüber allem – selbst dann, wenn uns etwas ganz fremd ist.

    Die Herausforderung ist, sich auf das Leben einlassen und nach und nach sich selbst im täglichen Leben erfahren. Dazu braucht es den Trubel und die Stille, den Mut und die Angst. Es ist unglaublich, aber wahr: Wir haben alles! Es ist alles da, was wir für ein sinnerfülltes Leben brauchen.

    Dass die Arbeit mit sich selbst einfach und humorvoll sein kann, zeige ich in meinen RaumTraum Reisen. Wer Lust hat, stöbert im Blog von VIEWCONSULT: http://www.viewconsult.de unter der Rubrik RaumTraum Reise.
    Wir lernen weniger von anderen, als mit anderen. Und dazu habe ich RaumTraum geschaffen. Damit öffnen sich völlig neue Wege – ohne Anstrengung.

    Herzliche Grüße
    Berta

  3. Lieber Stefan,
    Danke für diesen Beitrag.
    Nicht nur im privaten, sondern ganz besonders als Führungskraft, sei es nun in Projekten oder ganz allgemein, ist die Selbsterkenntnis der Weg, über den es uns leichter fällt, auch unser Umfeld zu führen.

    Du musst jeden Tag entscheiden, wer den Preis für deine Führung bezahlt. Du oder deine Leute.
    Kevin Leman

    Meine Buchempfehlung: Das Hirtenprinzip von Kevin Leman.

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