Management Y – Organisation und Zusammenarbeit in einer komplexen Welt.

In meiner Wahrnehmung hat sich die Welt in den vergangenen 5 Jahren noch einmal spürbar schneller beschleunigt. Immer noch mehr Informationen und e-Mails, die täglich bearbeitet werden sollen. Noch mehr Projekte, die parallel voran getrieben werden. Noch mehr Angebote und Leistungen, von denen wir uns gegenseitig überzeugen wollen.

Die Diskrepanz zwischen externen und internen Ansprüchen und der Wirklichkeit wird immer größer – in vielen Organisationen (und Projekten) wird der Druck immer größer. Das muss und wird (!) ein Ende haben. Ob wir es wollen, oder nicht.

Ich zähle jedoch NICHT zu jenen Menschen, die sich in Schreckensszenarien oder Opferrollen suhlen. Insgesamt bin ich sehr optimistisch, dass wir uns als Menschen, als Organisationen und als ganze Gesellschaften an die Umfeldbedingungen der „Vernetzen Welt“ anpassen werden.

Denn: Es wird immer deutlicher, dass wir kein Erkenntnisproblem haben. Wir haben ein Umsetzungsproblem, und das können (und werden) wir lösen.

Management Y – Organisationen zukunftsfähig gestalten.

managementyKürzlich habe ich das Buch „Management Y“ von Ulf Brandes, Pascal Gemmer, Holger Koschek und Lydia Schültken gelesen (Webseite zum Buch). Dieses Werk ist für mich ein Beweis für die zuvor aufgestellte These, dass wir kein Erkenntnisproblem haben. Soviel vorab: Das Buch kann ich wärmstens empfehlen. Es beleuchtet viele Aspekte im Zusammenhang mit der Gestaltung von Management und Organisationen, die ich zu 100% teile.

Management Y greift diverse Themen auf, die ich für die zukunftsorientierte Gestaltung von Organisationen (und Projekten in Organisationen) für essenziell halte. Einige Beispiele sind:

  • Mehr Menschlichkeit im Management: Erfolgreiche Organisationen und reifes, menschliches Miteinander widersprechen sich nicht. Das genaue Gegenteil ist der Fall. In menschlich geführten Organisationen sind die Mitglieder der Organisation umso leistungs- und lernbereiter.
  • Organisationen als soziale Systeme betrachten: Wir brauchen ein systemisches (und kein mechanistisches) Verständnis von Organisationen. Entsprechend müssen wir soziale Systeme (Organisationen, Projekte etc.) auch gestalten, steuern, entwickeln und beleben: Im Bewusstsein, dass Führung ein Dienst an einer Organisation ist. Ähnlich die Rolle eines Gastgebers.
  • Menschenbild: Unser Bild der Welt (und somit auch von anderen Menschen) ist immer noch stark geprägt vom Zeitalter der Industrialisierung. Um es kurz zu machen: Douglas McGregor hat schon Mitte des 20. Jahrhunderts klar aufgezeigt, dass ein Y-Menschenbild alternativlos ist.
  • Business Modelling, Agile, Design Thinking, Art of Hosting & Co: In dem Buch werden u.a. auch 24 konkrete Möglichkeiten, Ansätze und Tools beschrieben, wie der Weg hin zu zukunftsfähigen und attraktiven Organisationen gelingen kann.

Kultur kultivieren

Am Ende geht es um nichts Geringeres als die Frage, wie wir gewachsene, etablierte Organisationskulturen so weiter entwickeln können, dass daraus Organisationen des Gelingens werden. Hierfür braucht es konzeptionelle Klarheit, mutige und aufgeklärte Führungskräfte und eine große Portion Vertrauen, dass Menschen bereit und in der Lage sind, die Organisation der Zukunft aktiv mitzugestalten.

Noch ein abschließender Gedanke: Aufpassen müssen wir vor allem dort, wo Erkenntnisse rezepthaft verstanden und angewendet werden. Erst, wenn wir verstehen und erleben, was hinter den guten Ansätzen verborgen ist, werden Lernprozesse gelingen.

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