Vor mittlerweile knapp fünf Jahren – nämlich im November 2011 – fand in Dornbirn das erste Barcamp zum Thema Projektmanagement statt: Das „PM Camp“ war geboren.
Das, was nachher folgte, hatten wir nicht geplant. Und das war auch gut so. Aus einer Idee wurde ein tolles, inspirierendes (Un)Konferenzformat. PM Kolleg/innen aus ganz Europa nahmen die Idee mit in ihre Städte und sorgten so für das, was wir mittlerweile nicht ganz unbescheiden als „PM Camp Bewegung“ bezeichnen.
PM Camp 2016 in Dornbirn
Das mittlerweile 6. Dornbirner PM Camp findet dieses Jahr am 18. und 19. November 2016 statt. Für all jene, die bereits am Tag zuvor anreisen (sprich am Donnerstag), gibt’s wie jedes Jahr abends ein zwangloses Get together.
Freitag und Samstag findet dann das eigentliche PM Camp statt. Am Freitag beginnen wir mit der Eröffnung und einem kleinen Impulsvortrag – die restliche Zeit wird es dann ausschließlich Barcamps Sessions geben, die von den „Teilgeber/innen“ selbst definiert und gestaltet werden. Und natürlich werden wir den Freitag Abend wieder in geselliger Runde verbringen.
Leitgedanke 2016: Unterschiede erkennen und auf einer höheren Ebene verbinden.
Das PM Camp Dornbirn 2016 stellen wir unter das Motto: „Unterscheide, ohne zu trennen.“ Dieser Ausspruch stammt von Prof. Herbert Pietschmann, mittlerweile emeritierter Universitätsprofessor für Physik und Philosophie.
Warum halten wir das Thema für wichtig? Viele Menschen sind es nicht gewohnt, in Widersprüchen zu denken und diese als Chance zu erkennen. Diese Fähigkeit wird aber in einer zunehmend dynamischen und vernetzten Welt von entscheidender Bedeutung sein.
Pietschmann bezieht sich in dem Gedanken vor allem auf die Philosophie, die Erkenntnistheorie und die Dialektik. Schlüsselbegriffe sind in dem Zusammenhang u.a. (siehe u.a. diese oder diese Vortragszusammenfassung):
- Aporie: Eine Aporie ist lt. Pietschmann ein Widerspruch, der nicht final aufgelöst werden kann. Vielmehr sind Aporien für unser Verständnis der Welt entscheidend – denn die Welt ist nicht eindeutig so oder so, schwarz oder weiß, gut oder schlecht.
- Polaritäten: Unser gesamtes Leben spielt sich in Polaritäten, Dualitäten, Spannungen, Widersprüchen oder Paradoxien ab. Diese Erkenntnis bedeutet jedoch (implizit) einen Frontalangriff gegen das, was unser Denken über Jahrhunderte hinweg geprägt hat: Naturwissenschaftlich-logisches Denken. Eine Sache ist entweder so oder so, richtig oder falsch, schwarz oder weiß.
- Schatten / HX-Verwirrung: Zu praktisch jedem Themenkomplex können Menschen unterschiedliche Positionen einnehmen (= Aporie). Beispiele sind: bewahren – verändern, rechts – links, konservativ – liberal, zurück – voran, Vergangenheit – Zukunft etc. pp. Eine essenzielle Erkenntnis in diesem Zusammenhang ist jene, dass Unterschiede nicht per se gut oder schlecht sind. Allerdings hat jede Position / jeder Wert auch einen „Schatten“. Sobald Menschen Positionen austauschen, Konflikte austragen oder sich uneinig sind, laufen sie häufig Gefahr, den Schatten der jeweils anderen Position zu bekämpfen. Heinz-Peter Wallner und Kurt Völkl gehen in diesem kurzen Video am Beispiel bewahren – verändern auf das Thema ein.
Unterschiede im Projektmanagement: Klassisch vs. agil.
Vielleicht fragen Sie sich nun: Was hat das Ganze mit Projektmanagement zu tun? Wir – die Mitglieder der Orga-Teams – glauben sehr viel. Unser Blogger- und PM-Kollege Conny Dethloff (Reise des Verstehens) hat die Relevanz des Themas schon einmal in einem kurzen Clip illustriert.
Das PM Camp geht weiter – gehen Sie mit?
Wir würden uns sehr freuen, genau SIE beim PM Camp in Dornbirn begrüßen zu können. Aber kein Stress: Sie können sich in den nächsten Wochen noch in Ruhe mit den Gedanken beschäftigen, ob diese Unkonferenz zu Projekten, Management, Führung und Zusammenarbeit etwas für Sie ist.
Die Anmeldung wird in den nächsten 1-2 Wochen auf der Webseite des PM Camp Dornbirn möglich sein. Wir halten Sie auf dem Laufenden…