Neulich hatte ich die Gelegenheit, den „Lehrlingspapst“ Österreichs, Egon Blum, persönlich kennen zu lernen. Hr. Blum leitete jahrelang den vielfach ausgezeichneten Lehrlingsbereich beim Vorarlberger Beschlägehersteller Blum, und er war Lehrlingsbeauftragter der Österreichischen Bundesregierung.
In diesem Gespräch habe ich folgendes gelernt:
- Egon Blum erzählte mir, dass er versucht hat, jeden der Lehrlinge bei Blum (es waren mehrere Hundert) täglich (!) persönlich zu treffen. Mit dieser Philosophie hat er es geschafft, eine unmittelbare persönliche Beziehung zu allen diesen jungen Menschen aufzubauen und zu pflegen. Laut eigener Aussage war und ist dies ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg in der Lehrlingsausbildung bei Blum. –> MEIN LEARNING: Gutes (Projekt)Management ist im Kern sehr ähnlich: Regelmäßige persönliche Kontakte und ein Austausch auf Augenhöhe sind essenziell, um Entwicklungen und Stimmungen aufzunehmen und ein Vertrauensverhältnis zu den Mitarbeiter/innen / Teammitgliedern aufzubauen.
- Außerdem erzählte mir Hr. Blum, dass sein Leitmotiv in den vielen Jahren seiner Führungstätigkeit stets war: „Effektivität vor Effizienz.“ –> MEIN LEARNING: Genau das sollten viele (Projekt)Manager/innen auch beherzigen. Zuerst gilt es, die richtigen Schritte und Maßnahmen zu finden (Effektivität = „Die richtigen Dinge tun.“). Erst dann kann überhaupt ein effizienter Arbeitsprozess sicher gestellt werden (Effizienz = „Die Dinge richtig tun.“). Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Damit meine ich keine endlose Planung oder der Illusion zu erliegen, dass komplexe Situationen überhaupt im Detail planbar sind. Aber ich meine damit, dass wir in Projekten und anderswo immer noch viel zu häufig in „operative Hektik“ verfallen.
Manchmal ist gutes (Projekt)Management doch so einfach, nicht?