Das Projekt EURO 2008

(Bilderquelle: UEFA)

Nun hat die EM 2008 endlich begonnen. Ich als Österreicher (mit Schweizer Mutter) freue mich natürlich ganz besonders darüber, dass die EM erstmalig in der Alpenrepublik – gemeinsam mit den Eidgenossen – ausgetragen wird. Weniger erfreulich waren freilich die unglücklichen Auftaktniederlagen der Österreicher und Schweizer – aber das steht hier nicht zur Diskussion 🙂

Das Projekt „EURO 2008“ war und ist zweifels ohne ein sehr anspruchsvolles und organisationsintensives Vorhaben. Zum generellen organisatorischen Rahmen habe ich auf Wikipedia einige interessante Infos gefunden:

Verantwortlich für die Gesamtorganisation der Fußball-Europameisterschaft 2008 ist die Euro 2008 SA, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der UEFA mit Hauptsitz in Nyon sowie Turnierdirektionen in Wien und Bern. Das höchste Gremium der am 17. Dezember 2004 gegründeten Aktiengesellschaft ist der Verwaltungsrat, der sich aus Vertretern der UEFA sowie der beiden Gastgeberverbände zusammensetzt. Präsident des neun Mitglieder umfassenden Verwaltungsrates der Euro 2008 SA war bis Ende 2006 der SFV-Präsident Ralph Zloczower. Anschließend übernahm Friedrich Stickler, der Präsident des ÖFB, die Funktion.

Für die operative Führung der Euro 2008 SA ist die Geschäftsleitung um den Schweizer Martin Kallen verantwortlich. Zudem haben die Schweiz und Österreich je einen Turnierdirektor: Christian Schmölzer (Österreich) und Christian Mutschler (Schweiz), die für die Organisation des Turniers verantwortlich sind. Beide Verbände unterschrieben im November in Wien ein Rahmenabkommen, im Januar 2005 kam der neu gegründete Verwaltungsrat der Euro 2008 erstmals zusammen. Das Turnier-Organisationsbüro hat seinen Sitz in Nyon, Schweiz.

Der Etat für die Organisation der Fußball-Europameisterschaft 2008 wird 235 Millionen Schweizer Franken (rund 147 Millionen Euro) betragen. Der bedeutendste Teil der Einnahmen wird aus dem Verkauf der eine Million Eintrittskarten resultieren, bei denen mit einem Erlös von 138 Millionen Euro kalkuliert wird. Den acht Ausrichterstädten werden Sach- und Finanzleistungen im Wert von insgesamt 18,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Zudem erhält jede Stadt von der UEFA einen Zuschuss über 375000 Euro, um die Kosten für die Organisation der Fanzonen zu bestreiten.

Bei der Organisation des Turniers will man sich stark an der hochgelobten Fußball-Weltmeisterschaft 2006 orientieren. Es sind also erneut zahlreiche Partymeilen, Public-Viewing-Leinwände etc. zu erwarten.“

Die vorbereitenden Planungen und diversen Infrastrukturprojekte wurden natürlich bereits vor etlichen Jahren in Angriff genommen. Das Gesamtprojekt wurde – auf schweizer Seite – in 4 Teilprojekte unterteilt:

TP 01 Sicherheit
TP 02 Infrastruktur und Verkehr
TP 03 Standortmarketing
TP 04 Projekte und Maßnahmen in der Schweiz

In dieser publizierten Rede von Benedict Weibel, dem Delegierten für die EURO 2008 des Schweizer Bundesrates, finden Sie einige wirklich interessante Infos zur projektmäßigen Organisation.

Zur Projektorganisation auf österreichischer Seite habe ich auf die Schnelle keine detaillierten Informationen im Internet gefunden. Allerdings gibt’s einen sehr amüsanten Blogpost von Hans Christian Voigt (Blog kellerabteil), in dem er die schweizer Gründlichkeit und Genauigkeit bei der EM etwas auf die Schippe nimmt. Außerdem finden Sie hier auch ein Interview des Projektleiters Benedikt Weibel, natürlich in charmant-schweizerischem Dialekt gesprochen. 🙂

Auch sehr interessant: Die Schweizer haben sich einen 4-Stufen-Plan zurecht gelegt, um die Millionen Fans und Zuschauer in den Gastgeberländern und auf der ganzen Welt zu begeistern. Wörtliches Zitat von Benedikt Weibel:

Die EM solle die Schweiz in Vibration bringen!

Und noch ein letzter Lese-Tipp: Auf dem Mindjet.de Blog kann man nachlesen, dass die EURO unter anderem auch mittels MindMapping geplant und koordiniert wird. Gute Entscheidung, denn zur Komplexitätsreduktion und -bewältigung gibt’s meines Erachtens kaum ein besseres Werkzeug. Wenn man weiß, wie es einzusetzen ist…

Und nun noch etwas Frust-Bewältigung:

(Bilderquelle: UEFA)