Sprachklarheit – Denkklarheit – Handlungsklarheit

Ich halte es für ein latentes Problem in vielen Bereichen, dass Begriffe häufig unbedacht, unscharf oder sogar falsch verwendet werden – so auch im Projektmanagement. Unklare Sprache führt zu unklarem Denken und häufig auch zu ineffizientem Handeln. Umgekehrt führt Sprachklarheit zu Denkklarheit und dies wiederum zu Handlungsklarheit. Deshalb möchte ich in diesem Blogbeitrag einige PM-Glossare empfehlen und kurz kommentieren.  „Sprachklarheit — Denkklarheit — Handlungsklarheit“ weiterlesen

Projektmanagement: Eine Definition.

Im Projektmagazin stellt das wohl umfangreichste und beste PM Glossar im deutschsprachigen Raum zur Verfügung. Namentlich zeichnet Dr. Georg Angermeier für das Glossar verantwortlich.

Definition: Projektmanagement

Dem aktuellen Newsletter des Projektmagazins kann entnommen werden, dass der Begriff „Projektmanagement“ im Glossar aktualisiert wurde. Das hat natürlich sofort meine Aufmerksamkeit erregt, da das Verständnis des PM-Begriffs gleichzeitig Grundlage und Essenz des Managements von Projekten darstellt. Die aktuelle Definition des Projektmagazins lautet:

Projektmanagement bezeichnet:

  1. die Aufgabe, ein Projekt zu leiten;
  2. das Fachwissen und die Methoden zur Projektabwicklung;
  3. ein Handlungs- und Führungsmodell;
  4. die Lehre über die Leitung von Projekten.

Die PM-Definition kann HIER im Detail nachgelesen werden.

Ich begrüße diese differenzierte Definition außerordentlich. Endlich wird der verkürzten aber ständig zitierten DIN-Definition mal eine umfassende Definition entgegen gehalten.

Mehrdimensionale Betrachtung

Wie bereits erwähnt halte ich die überarbeitete Definition von Dr. Angermeier für sehr gut gelungen. Dieses differenzierte Verständnis von PM sollte auch in den Unternehmen Einzug halten. Ergänzend dazu möchte ich das Buch von Keßler/Winkelhofer empfehlen, in dem sie Projektmanagement bereits vor Jahren (konkret 1997) aus verschiedenen Perspektiven betrachtet haben:

  • PM als durchgängige Theorie
  • PM als klares Konzept
  • PM als verankerte Führungsphilosophie
  • PM als zweckdienliches Instrument der Unternehmensführung
  • PM als permanenter und umfassender Entwicklungsprozess
  • PM als Lern- und Qualifizierungsprozess
  • PM als eigenständige Organisationseinheit
  • PM als iterativer Prozess
  • PM als Haltung
  • PM als Problemlösungsprozess
  • PM als Verhalten
  • PM als Kommunikation
  • PM als Management von Risiken
  • PM als Informationsmanagement
  • PM als Methodik
  • PM als Methoden-Mix
  • PM als Tool- und Werkzeug-Box
  • PM als Projekt-Controlling

Gut, vielleicht haben es Keßler/Winkelhofer etwas übertrieben, aber im Zweifelsfall halte ich eine mehrdimensionale und mehrperspektivische Betrachtung des Projektmanagements für wesentlich zweckdienlicher, als beispielsweise die DIN-Norm (DIN 69901-5:2009-01: „Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mitteln für die Initiierung, Definition, Planung, Steuerung und den Abschluss von Projekten“.)

Mein persönliches Verständnis

Um die Sache noch etwas komplizierter zu machen, möchte ich Ihnen mein persönliches PM-Begriffsverständnis nicht vorenthalten. Für mich ist Projektmanagement

  • eine Arbeits– und (PM als Methode)
  • Organisationsform zur (PM als Organisationsansatz)
  • erfolgreichen Führung und Steuerung eines Projektes (PM als Führungsansatz, operatives PM) bzw. zur
  • erfolgreichen Führung und Steuerung aller Projekte in einer Organisation (PM als Managementsystem, strategisches PM).

Über eine Diskussion zu diesem Thema würde ich mich freuen.

Blitzumfrage 20: Projektprozesse und Vorgehensmodelle

Zur Erläuterung:

Projektmagazin – Nr. 1 im deutschsprachigen Raum

Das Projektmagazin ist mit 14.500 Abonnent/innen und monatlich ca. 57.000 Besucher/innen (Quelle: Mediadaten) die absolute Nr. 1 im Bereich der PM-spezifischen Seiten im deutschsprachigen Raum. Zurecht – wie ich finde.

Nirgendwo sonst bekommt man einen derart vollständigen Überblick über Dienstleister, Angebote und auch aktuelle Themen im Projektmanagement.

Ein besonderes Highlight ist aus meiner Sicht das PM Glossar, welches von Dr. Angermeyer mit großer Akribie und Fachkompetenz aufgebaut wurde.

Die Fachartikel, die man darüber hinaus beim Projektmagazin bekommt, sind idR von (sehr) guter Qualität. Dies ist auch dadurch bedingt, dass das Projektmagazin klare Standards und Qualitätskriterien vorgibt, die von den Autoren eingehalten werden müssen.

Mein persönliches Fazit: Die EUR 69,90 für ein Jahresabonnement sind eine gute Investition.

Basic PM Glossary

English as project language is increasingly important, as projects are more and more international. Therefore, project sponsors, project managers, and also team members have to master a basic project management terminology.

In this presentation you will find definitions of some of the most important terms in project management:


Hier finden Sie ein umfangreiches Glossar D – E von Tom Alby. Danke für diese Arbeit!

PM Glossar (D/E)

Projekte werden immer internationaler, immer häufiger ist die Projektsprache deshalb Englisch. Die logische Konsequenz daraus wiederum ist, dass internationale Standards wie beispielsweise das PMBOK (Project Management Body of Knowledge) von PMI (r) auch im deutschsprachigen Raum an Bedeutung zunimmt – und das recht rasant.

Tom Alby, seines Zeichens zertifizierter Projektmanager (PMP) und Host des PM-Blog.de, hat sich die Mühe gemacht, die wichtigsten PM-Begriffe des PMBOK auf Deutsch zu übersetzen. Hier finden Sie das entsprechende Glossar. Danke, Tom!

Denn eines dürfen Sie nicht vergessen: Die Leistungsfähigkeit Ihres Projektmanagements hängt wesentlich davon ab, dass Sie es schaffen, eine entsprechende PM-Kultur ins Projekt aber auch ins Unternehmen zu bringen. Und eine gemeinsame PM-Kultur beginnt mit einer gemeinsamen PM-Sprache!

PS: Ich empfehle, das Glossar als PDF herunter zu laden. Ergibt ca. 25 Seiten 🙂