IBM 2012 CEO Study: Die vernetzte Welt ist bereits Realität.

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit den regelmäßig erscheinenden Studien von IBM. Besonders die IBM CEO Study hat es mir angetan. Jährlich werden über 1.500 CEO’s von international agierenden Unternehmen über aktuelle Trends und Entwicklungen befragt. In der IBM CEO Study 2010 waren „Komplexität“ das große Thema. In der aktuellen Studie – die bislang erst in englischer Sprache erschienen ist – wurde die fortschreitende Vernetzung als DAS Top-Thema der CEO’s identifiziert.

Die vernetzte Welt

Die Verwendung von Begriffen wie Vernetzung, Globalisierung, Komplexität, Unsicherheit, Agilität, Kollaboration, Systeme oder Dynamik hat in den letzten Jahren explosionsartig zugenommen. Zugegebenermaßen kann man es teilweise schon nicht mehr hören, weil die Themen häufig oberflächlich und phrasenhaft behandelt werden.

Der dahinter liegende Trend zeigt sich meines Erachtens aber mittlerweile mehr als deutlich: Wir befinden uns mitten im Übergang von der modernen zur vernetzten Gesellschaft. Prof. Dr. Dirk Baecker hat diese Formulierung geprägt – u.a. durch folgendes Interview:

Meine tiefe Überzeugung ist: Die vernetzte Welt / Gesellschaft ist bereits mehr als eine reine Hypothese – wir befinden uns bereits mittendrin! (weiterführender Text dazu von Heiko Kleve)

Kernthese der IBM CEO Study 2012

Zurück zur CEO Study (kostenloser Download hier). IBM stellt eine durchaus provokante These in den Raum: Unternehmen mit „Social CEO’s“ werden in In Zukunft erfolgreicher sein! Gemeint ist, dass das Top-Management soziale Technologien und Medien versteht, aktiv nützt und proaktiv im Unternehmen verankert (strategisch, strukturell und kulturell). Das ist soweit nichts Neues, denn unter dem Stichwort „Enterprise 2.0“ oder „Business 2.0“ geistern diese Konzepte und Thesen schon lange durch die Medien bzw. die Netze-Community.

Was hingegen mittlerweile schon eine neue Dimension angenommen hat – auch durch Studien wie die aktuelle von IBM – ist die Relevanz, die Expert/innen verschiedener Fachrichtungen (IT, Soziologie, Systemtheorie, Ökonomie…) der fortschreitenden Vernetzung der Welt beimessen.

Die Kernergebnisse können Sie in kurzer Form bei forbes.com nachlesen.

Appell

Liebe Unternehmer/innen, Führungskräfte und Entscheidungsträger/innen da draußen: Bitte beschäftigen Sie sich mit diesen Themen – es könnte für die mittel- bis langfristige Überlebensfähigkeit Ihres Unternehmens entscheidend sein!

PS: Übrigens, wir begleiten Unternehmen im Veränderungsprozess hin zum „Enterprise 2.0“. 😉

 

IBM CEO Study 2008

Bereits seit vielen Jahren gehöre ich zu den Lesern der „IBM CEO Study“. Hier werden jährlich Top-Manager/innen zu aktuellen Trends und Entwicklungen befragt. Die Ergebnisse sind häufig sehr wertvoll, um seine eigenen Hypothesen über die Wirklichkeit in Unternehmen mit der Einschätzung der vielen befragten Führungskräfte zu vergleichen.

Hier können Sie die zentralen Studienergebnisse von 2008 in einer komprimierten (aber sehr hübsch animierten) Form betrachten.

Und hier können Sie die Executive Summary der Studie herunter laden.

Und hier erhalten Sie schließlich (gegen Bekanntgabe Ihrer Kontaktdaten) die vollständigen Studienergebnisse zum Herunterladen.

Kurz zu den zentralen Themen und Erkenntnissen der Studie:

(Bilderquelle: (c) IBM CEO Study 2008)

1) Fokussiert auf Veränderungen: Die Unternehmen sind einem größeren Veränderungsdruck ausgesetzt als jemals zuvor. Nur jene Organisationen, die sich ständig selbst neu erfinden, die transformations- und wandlungsfähig sind, werden über kurz oder lang überleben. Allerdings wird die Lücke zwischen Veränderungsnotwendigkeit und umgesetzten Veränderungen immer größer! (pers. Anm.: Projektmanagement kann in diesem Zusammenhang ein Schlüsselkonzept sein).

2) Innovativer als von den Kunden erwartet: Innovationen und Innovationsmanagement nimmt mittlerweile in den meisten Unternehmen (zumindest auf dem Papier) eine zentrale Rolle ein. Technische und technologische Innovationen werden vom Kunden in diesem Zusammenhang immer mehr als Selbstverständlichkeit angesehen. Die Innovation des Geschäftsmodells (Business Model Innovation) wie auch die Innovation der Kundenbeziehungen rücken immer mehr in den Fokus des „Unternehmens der Zukunft“.

3) Global integriert: Das Unternehmen der Zukunft ist global integriert und vernetzt. Hierbei ist es aber wichtig, die Balance zwischen technologischer und sozialer Vernetzung im Auge zu behalten.

4) Von Natur aus revolutionär: Stetige, evolutionäre Weiterentwicklung war gestern. Heutzutage müssen sich Unternehmen immer stärker revolutionär transformieren und weiter entwickeln. Ganze Branchen werden so neu erfunden, andere verschwinden in der Versenkung. (Buchtipp in dem Zusammenhang: „Re-Imagine von Tom Peters)

5) Engagiert, nicht nur regelkonform: CSR – Corporate Social Responsibility muss in alle Richtungen gelebt werden (aber wahrhaftig und nicht nur scheinbar gelebt). Das Unternehmen der Zukunft trifft Entscheidungen auch vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Herausforderungen und Bedürfnisse.

Und, wie weit ist Ihr Unternehmen entfernt von diesem Bild des „UNTERNEHMENS DER ZUKUNFT„?