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Schlagwort: ITIL
Projektmanagement bei bwin
bwin ist einer der größten Sportwettenanbieter in Europa. Man mag das Geschäftsmodell durchaus kritisch sehen, doch was man bwin wahrscheinlich NICHT vorwerfen kann, wäre unprofessionelles Management. Denn sonst hätten sie es nicht geschafft, innerhalb weniger Jahre (in einem höchst dynamischen und wettbewerbsintensiven) so stark zu wachsen und einen global bekannten Markennamen zu kreiren.
Auf der News-Seite von next level Consulting findet sich ein Interview mit Georg Herberth von bwin. Er leitet dort seit 2001 IT-Projekte im internationalen Telekommunikationsumfeld (u.a. in London, Prag, Chicago, Seattle). Besonders interessant finde ich den Mix an verschiedenen Standards und Instrumenten (ITIL –> Incidentmanagement, Change-Management, CMMI –> PPQA, ReqM, PP und PMC und Scrum), die bei bwin in ein eigenes Vorgehensmodell einfließen:
Gut gefällt mir auch die Projektphilosophie (hört sich zumindest gut an 🙂 ):
Georg Herberth: bwin ist ein sehr zielorientiertes Unternehmen, bei dem das Kundenerlebnis im Vordergrund steht. Ein Projekt ist erst dann erfolgreich, wennes sich am Markt bewiesen hat. Dies kann genauso durch erhöhte Systemverfügbarkeit als Ergebnis eines Infrastrukturprojektes geschehen, wie natürlich durch Umsatz- oder Nutzerzahlen nach Einführung eines neuen Produktes. Wichtig hierbei ist, dass alle Projektteammitglieder diese Ziele kennen und sich damit identifizieren, denn nur so kann der Erfolg bestmöglich garantiert werden.
IT-Governance und Projekt-Portfolio-Management (PPM)
„IT-Governance ist die Organisation, Steuerung und Kontrolle der IT eines Unternehmens durch die Unternehmensführung zur konsequenten Ausrichtung der IT-Prozesse an der Unternehmensstrategie.“ (Quelle Wikipedia) Schön und gut, aber was bedeutet das für die Praxis?
In jedem Fall zählt IT-Governance (auch IT-Infrastruktur und IT-Service-Management) laut aktueller CapGemini-Studie zu den 3 wichtigsten Trends in der IT. Denn IT ist immer weniger „nur“ eine unterstützende Funktion und immer mehr ein strategischer, wettbewerbsrelevanter Faktor für viele Unternehmen. Entsprechend müssen auch IT-Investitionen, Projekte und Programme gut überlegt und vor allem mit der Unternehmesstrategie akkordiert sein (IT-Alignment).
Faktoren und Funktionen von IT-Governance (Quelle):
- Portfolio Management: Steuerung der IT-Investitionen
- Project Management: Einleitung, Planung und Verfolgung von Projekten.
- Resource Management: Analyse der Ressourcenkapazität und Abschätzung der der Auswirkungen von Projektänderungen auf die Ressourcen
- Demand Management: Unterstützung der IT bei der Erfassung aller Bedarfsquellen und der Kanalisierung von Anforderungen durch entsprechende Genehmigungen.
- Financial Management: umfassende Beurteilung von Finanzindikatoren und Verwaltung von Lebenszykluskosten.
- Application Portfolio Management: Ausweitung des PPM-Prozesses auf die Business-Anwendungen.
Projektmanagement rückt in diesem Zusammenhang immer mehr ins Zentrum der Überlegungen. Denn viele Unternehmen haben erkannt, dass ein systematisches, unternehmensweites Projekt-, Programm- und Projekt-Portfolio-Management (Enterprise Project Management, Projektorientiertes Unternehmen) die Lücke zwischen Strategie und operativem Geschäft schließen kann.
HIER finden Sie einen guten Artikel zu genau diesem Thema. („IT-Governance und Portfolio-Management„)
Mein Fazit:
- Unternehmensweites Projektmanagement wird immer mehr zum unverzichtbaren Bestandteil moderner Managementsysteme und zukünftsfähiger Hochleistungsorganisationen.
- Die Relevanz von Projektmanagement ist in vielen Unternehmen in den Bereichen IT-Management und Innovationsmanagement / Produktentwicklung besonders hoch. Deshalb sollten Sie in diesen Bereichen auch mit der PM-Professionalisierung starten – hier ist das Potenzial am größten.
- Internationale Standards (PMBOK, ITIL, CMMI, Stage-Gate…) sind wichtige und wertvolle Grundlagen, um das Projektmanagement zu optimieren. Trotzdem sollten Sie versuchen, diese Standards entsprechend auf Ihre Rahmenbedingungen und Bedürfnisse herunter zu brechen und vor allem einfach zu beginnen!
Simplify your Project Management!