„Führung muss führen“ nach dem Open System Model (OSM®)

Wie kann Zusammenarbeit gelingen?“ Diese Frage sollte alle, die Führungs- und Managementaufgaben in Organisationen wahrnehmen, brennend interessieren. So auch alle Projektleiter/innen.

Kambiz Poostchi, Architekt und systemischer Berater, war in diesem Zusammenhang mein mit Abstand wichtigster Lehrmeister und Mentor. Er war es, der aus der vielen SystemTHEORIE, mit der ich mich in den letzten Jahren beschäftigt habe, gelebte und lebendige SystemPRAXIS gemacht hat.

Im Januar 2013 hat sich Kambiz bereit erklärt, ein Impulsreferat zu seinem systemischen Ansatz –  Open System Model (OSM®) – bei uns in Dornbirn zu halten. Über 60 Interessierte sind unserer kurzfristigen Einladung gefolgt. In knapp 1:30 h erläuterte er unter dem Titel „Führung muss führen„, welchen Beitrag Führung zum Gelingen in sozialen Systemen leisten kann und muss. Ich möchte Ihnen den Vortrag wärmstens empfehlen:

Ich werde – wie bereits angekündigt – in den nächsten Monaten verstärkt systemische Themen im PM Blog aufgreifen. Denn ich bin davon überzeugt, dass dieses Thema im Projektmanagement (und in der gesamten Führungs- und Managementpraxis) dramatisch unterrepräsentiert ist.

PS: Ein besonderer Dank gilt unseren Freunden vom Medienzoo, die den Vortrag von und mit Kambiz Poostchi für uns aufgezeichnet haben.

Vortragstipp: Führung muss führen.

Organisationen und auch Projekte sind komplexe, soziale Systeme. Wenn wir soziale Systeme gestalten und werte- und sinnorientiert führen möchten, müssen wir verstehen, welchen Prinzipien und Regeln das Gelingen in sozialen Systemen unterliegt.

Der Mann, von dem ich in den letzten Jahren in diesem Zusammenhang am meisten gelernt habe, ist Kambiz Poostchi. Er ist selbstständiger Architekt sowie Lebens- und Sozialberater mit Schwerpunkt Unternehmens- und Organisationsentwicklung. Seine Schwerpunkte sind systemische Führungs- und Organisationsentwicklung sowie systemische Kommunikation.

Aus systemischer Sicht beleuchtet DI Kambiz Poostchi, Entwickler des Open System Model (OSM), welche Bedeutung der Schlüsselfunktion „Führung“ in Unternehmen und Organisationen zukommt.

Durch Beispiele untermauert erklärt er anschaulich, welche Auswirkungen es auf das gesamte Unternehmen, die Mitarbeiter und Kunden hat, wenn Führung geschwächt wird oder nicht führt. Über die relevanten systemischen Leitprinzipien wird ein Eindruck vermittelt, worauf es ankommt, damit Unternehmen ihren Kurs erfolgreich, nachhaltig und sozialverantwortlich in Richtung Zukunft aufnehmen können.

„Systemisches Denken, soziales Lernen, Teamfähigkeit und persönliche Integrität gelten als die unterscheidenden Merkmale einer neuen Entwicklungsphase der Menschheit, die alle Zeichen der integrativen Reifestufe in sich trägt.“ (Kambiz Poostchi)

Termin

Kostenlose Anmeldung bis 15. jänner 2013 unter:

Stellen wir uns die richtigen Fragen?

Beim PM Camp 12 in Dornbirn wurden Sichtweisen ausgetauscht, Standpunkte vertreten und Erfahrungen diskutiert. Die Stimmung war auch in diesem Jahr wieder überwiegend sehr wertschätzend, der Austausch konstruktiv, intensiv und teilweise auch recht kontrovers. Ich fand’s toll.

Eine Frage hat mich aber beschäftigt: Stellen wir uns hier die richtigen und wirklich wichtigen Fragen?

Diese Frage mag dem einen oder anderen abstrakt, theoretisch oder sogar überheblich scheinen. Für mich ist sie aber sehr wesentlich. Denn in den letzten Jahren habe ich folgende Erfahrungen gemacht:

  • Die wichtigsten „Aha-Erlebnisse“ hatte ich nicht im engeren Sinne im Projektmanagement oder in Projekten.
  • Stattdessen hat mich die Auseinandersetzung mit der „Funktionsweise sozialer Systeme“ am stärksten wach gerüttelt.
  • „Funktionsweise“ ist eigentlich der falsche Begriff, denn er klingt allzu mechanistisch. „Gelingende Zusammenarbeit in sozialen Systemen“ wäre die treffendere Formulierung.
  • Die Grundlagen für diese Art des Denkens und Handelns liegen in der Systemtheorie, der Kybernetik oder im radikalen Konstruktivismus.
  • Aber erst wenn die Essenz (guter) Theorien mit allen Sinnen erlebt werden, befindet man sich auf dem (lebenslangen) Lernweg von der Theorie zur Praxis sozialer Systeme.
  • Für mich persönlich war Kambiz Poostchi in diesem Zusammenhang der wichtigste Mentor der letzten Jahre.

Wicked Question Game beim PM Camp 12

Um es kurz zu machen: Ich glaube, wir stellen uns vielfach im Projektmanagement (und auch in anderen Lebensbereichen) nicht die Fragen, die uns wirklich weiter bringen.

Deshalb habe ich – um zum Ursprung dieses Blogbeitrags zurück zu kommen – beim PM Camp 12 eine Barcamp-Session zu diesem Thema angeboten. Die Methode, die wir zum „Aufwärmen“ der Diskussion genutzt haben, war das „Wicked Quesion Game„. Die Session habe ich anschließend auf openPM dokumentiert, dort wurde die Diskussion im kleinen Kreis weiter geführt.

Soweit – so gut. Was könnten nun aber die Fragen sein, mit denen wir uns (im Projektmanagement und auch anderswo) noch stärker beschäftigen sollten? Hier ein Vorschlag, der sich für mich aus der genannten Session auf dem PM Camp ergeben hat:

Wie kommt das Neue in die Welt?

Klar ist für mich: „Das Neue“ muss den Menschen dienen, und nicht umgekehrt!

Über eine rege Diskussion zu diesem Thema würde ich mich freuen. Gleichzeitig darf ich hiermit ankündigen: Auf dem PM Blog wird es zukünftig vermehrt „Systemisches“ geben. Auch auf die Gefahr hin, dass ich damit den einen oder anderen Leser verschrecken oder gar vertreiben werde. Aber die Zeit ist reif.

Buchtipps zum Wochenende

Die heutigen Buchtipps bestehen aus jenen Büchern, die mich aktuell beschäftigen. Ich habe sie teilweise noch nicht gänzlich durchgearbeitet, kann aber jetzt schon sagen, dass die Inhalte die eine oder andere „Explosion“ in meinem Kopf (und teilweise auch im Bauch) ausgelöst haben 🙂

Führung / Management / Systemlehre

  • Kambiz Poostchi (2006): Spuren der Zukunft. Bei Kambiz Poostchi habe ich im vergangenen Jahr eine umfangreiche systemische Ausbildung gemacht. Das hat meine Wahrnehmung und mein Verständnis sozialer Systeme nachhaltig verändert. Seine Systemlehre bringt Bekanntes in einen neuen, greifbaren und überaus logischen Kontext. Zudem ist sein systemischer Ansatz aber in vielen Teilen auch revolutionär und genau das, was wir in der heutigen Zeit brauchen. Zugegebenermaßen ist das Buch an manchen Stellen nicht ganz einfach zu lesen. Um die Inhalte wirklich zu verstehen, empfiehlt sich, eine Ausbildung bei Hr. Poostchi.
  • Mihaliy Csikszentmihalyi (2012): Flow im Beruf. Das „Funktionieren“ oder „Gelingen“ sozialer Systeme hängt für mich unmittelbar mit dem (guten, alten) Flow-Prinzip von Mihaliy Csikszentmihalyi zusammen. Wenn wir die Blockaden, die den (Lebens-/Organisations-/Prozess-)Fluss häufig behindern, lösen können, geht es leichter, die Ergebnisse sind schlagartig wesentlich besser, und wir haben gleichzeitig noch mehr Freude daran.
  • Alexander Groth (2010): Führungsstark in alle Richtungen. Eines der besten Bücher zum Thema Führung, das ich in letzter Zeit in die Hände bekommen habe. Alexander Groth geht schwerpunktmäßig auch auf die Problematik der Führungskräfte mittlerer Ebene ein. Pragmatisch, konkret und gut fundiert – was will man mehr?
  • Tom Peters (2011): The little BIG Things – 163 Wege zur Spitzenleistung. Bereits seine Bücher „Auf der Suche nach Spitzenleistungen“ und „Re-Imagine“ habe ich förmlich inhaliert. In „The little BIG Things“ bricht er seine Erkenntnisse und Überzeugungen in 163 Empfehlungen herunter. Einzeln betrachtet mag der eine oder andere Punkt trivial erscheinen – in der Gesamtbetrachtung machen die Punkte aber absolut Sinn. Besonders hervorzuheben finde ich Tom Peters emotionale Sprache (die sicher auch nicht jedermann’s Sache ist) und die Art und Weise, wie die Inhalte / Texte aufbereitet sind.

Design / Design Thinking / Webdesign / Storytelling

Vorbemerkung: Warum beschäftige ich mich mit Design-Themen (im weitesten Sinne)? Weil in den letzten Jahren die Überzeugung in mir gereift ist, dass auch Veränderungsprozesse in Organisationen und in Projekten gestaltet werden müssen – strukturell, prozessual, inhaltlich und sogar optisch.

  • Mark Stickdorn (u.a.) (2011): This is service design thinking. Auszug aus dem Buch (S. 29): „Service design is an interdisciplinary approach that combines different methods and tools […]. It is a new way of thinking as opposed to a new sstand-alone academic discipline. Service design is an evolving approach […]“. Kaufen! 😉
  • Vitaly Friedman (u.a.) (2012): The Smashing Book #3+1/3 | Redesign The Web. Dieses Buch ist zugegebenermaßen für Projektmanager/innen, Führungskräfte, Berater/innen oder Unternehmer/innen nur indirekt relevant. Für all jene, die sich aber intensiv mit den Entwicklungen des „neuen Internets“ beschäftigen, sind die Publikationen des Smashing Magazine eine tolle Inspirationsquelle.U.a. wird der Storytelling-Ansatz auf Webdesign umgelegt – spannend.
  • Albert Heiser (2009): Das Drehbuch zum Drehbuch. In einer Welt der Informations- und Reizüberflutung brauchen Menschen mehr denn je spannende Geschichten, um ihre Aufmerksamkeit überhaupt einem Thema zu widmen. Dies ist natürlich insbesondere für Marketing- und Kommunikationsverantwortliche wichtig, aber auch Führungskräfte und Berater/innen sollten die Grundprinzipien des Storytellings kennen.

PS: Ich habe mir erlaubt, Amazon Affiliate Links zu verwenden.

Buchtipps zum Wochenende

Hier wieder mal einige Empfehlungen von Büchern, die mich in letzter Zeit beschäftigt haben:

Individuelles Lernen / Future of Work:

Organisationales Lernen / Organisationsentwicklung:

Systemtheorie, Systemlehre, Komplexität:

Buchempfehlungen zum Wochenende

In den letzten Wochen habe ich mir einige Bücher zugelegt, die ich nun kurz rezensieren möchte.

Tipp #1:

Der Top-Seller von Nicolai Andler, „Tools für Projektmanagement, Workshops und Consulting“ ist bereits in der 3. Auflage erschienen. Methoden wurden ergänzt, angepasst und weiter entwickelt. Ich finde, die knapp 40 EUR sind eine sehr gute Investition für ein umfangreiches Kompendium an Methoden zur Problemdefinition, Informationsbeschaffung, Kreativität, Zielformulierung etc.

Tipp #2:

Im Jahr 2000, also vor 10 Jahren, startete Siemens das Programm PM@Siemens. Ziel des Vorhabens war und ist die kontinuierliche Verbesserung des Projektmanagements bei Siemens. Elisabeth Bittner und Walter Gregorc haben nun verschiedene Erfahrungswerte, Konzepte und Erfolgsprinzipien zusammen gefasst, die in den letzten 10 Jahren entwickelt und gesammelt wurden. Das Buch „Abenteuer Projektmanagement“ ist in einzelne Fachartikel aufgeteilt, mit jeweils konkreten Praxisempfehlungen am Ende. Gefällt mir sehr gut!

Tipp #3:

Das Buch „Spuren der Zukunft“ von Kambiz Poostchi ist ein exzellenter Vertreter der systemorientierten Managementlehre. Der Autor beschreibt Grundlagen, Prinzipien und Ansätze der Systemtheorie – allerdings in sehr verständlicher und gleichzeitig fundierter Form. In den Teilen 2 – 5 diskutiert er das Thema vor dem spezifischen Hintergrund des teamorientierten Zusammenarbeitens. Deshalb halte ich das Buch auch für Projektmanagerinnen und Projektmanager für sehr lesenswert. Klar ist aber auch, dass JEDE Führungskraft in diesem Bereich über ein entsprechendes Know-How verfügen sollte.

Tipp #4:

Ein Buch, das ich vor einigen Wochen vom mitp-Verlag zugeschickt bekommen habe, trägt den Titel „Agiles Coaching„. Geschrieben wurde es von Rachel Davies und Liz Sedley. Das Buch empfehle ich vor allem für IT-Projektmanager/innen, die mit agilen Vorgehensweisen arbeiten. Das Buch hat einen hohen Praxisbezug und beleuchtet das Agile Projektmanagement (APM) aus einer Coaching-Perspektive. Wermutstropfen sind die etwas holprige Übersetzung aus dem Englischen und der meines Erachtens mit knapp 30 EUR etwas zu hohe Preis.

Buchtipps zum Wochenende

Zum Wochenabschluss habe ich einige Buchempfehlungen für Sie.

FÜHRUNG UND MANAGEMENT

INTEGRIERTES MANAGEMENT:

SYSTEMTHEORIE / SYSTEMISCHES MANAGEMENT / VERNETZTES DENKEN:

PROJEKTMANAGEMENT:

ORGANISATIONSENTWICKLUNG / VERÄNDERUNGSMANAGEMENT:

SONSTIGES:

Happy reading 😉