Kollaboratives Mindmapping mit Mindmeister

Mindmeister ist eines der ausgereiftesten und erprobtesten Online-Mindmapping-Tools am Markt. Es eignet sich zum Erstellen, Diskutieren und gemeinsamen Weiterentwickeln von Konzepten, Projektplänen oder Ideensammlungen.

Neulich habe ich Mindmeister in der Hochschullehre eingesetzt, nämlich im Rahmen der Übungen zum Modul „Strategisches Projektmanagement“. Es war ein echter Härtetest für das Tool, da zeitweise 10 Teams mit insgesamt 50 Studierenden zeitgleich auf ein Online-Mindmap zugegriffen haben. Und mit zugegriffen meine ich gleichzeitig editiert.

Lessons learned:

  • Mindmeister kann vom technischen Standpunkt her locker gleichzeitig mit mehreren Usern bedient werden.
  • Es können so in kurzer Zeit große Stoffmengen dokumentiert, strukturiert, ergänzt und gemeinsam weiter entwickelt werden.
  • Am Beginn müssen sich die Anwender etwas an das Tool gewöhnen. Diese Lernphase ist aber nur kurz, das Tool lässt sich einfach und intuitiv bedienen.
  • Klar ist, dass kollaboratives Mindmapping ein diszipliniertes Zusammenarbeiten der verschiedenen Personen erfordert. Obwohl die einzelnen Vorgänge bei Mindmeister lückenlos dokumentiert werden, könnten einzelne „Saboteure“ das gemeinsame Mindmapping behindern bzw. unmöglich machen.
  • Mit der Export-Funktion können auch sehr umfangreiche Mindmaps in den Mindmanager, Freemind oder ähnliche Tools übertragen und hier weiter bearbeitet werden (formatieren, Symbole hinzufügen, strukturieren, ausdrucken…).
  • Besonders effizient kann man gemeinsam mindmappen, wenn man parallel via Skype oder telefonisch verbunden ist.

Fazit: Mindmeister ist ein durchaus interessantes Tool für den professionellen Einsatz in der Praxis (Wirtschaft, NGO’s, Hochschulen, Schulen…).

Hier noch ein Beispiel für ein Gruppenergebnis im Rahmen des Moduls „Strategisches Projektmanagement“ (berufsbegleitender Bachelor-Studiengang):

Lessons Learned & Retrospektive

retrospektive_webIn jedem Lehrbuch steht es, und auch unser Hausverstand würde es uns eigentlich sagen: Spätestens am Ende eines Projekts ist eine gemeinsame Retrospektive des Projektverlaufs nötig – häufig als Lessons Learned bezeichnet.

Zu diesem Thema wurde ich via Twitter (@thepmp) auf eine sehr interessante Seite aufmerksam gemacht: AGILE RETROSPECTIVE RESOURCE WIKI.

Das Wiki enthält diverse Methoden (retrospective plans) zur effektiven Durchführung von Lessons Learned. Gute Impulse!

Projektbewertung und -evaluation

ProjektevaluationIn ganz vielen Unternehmen krankt das Projektmanagement an zwei Punkten im Projekt ganz besonders: Nämlich ganz am Beginn und ganz am Ende von Projekten. Heute möchte ich auf letzteres kurz eingehen – spricht den Projektabschluss.

Winfried Berner hat auf seiner genialen Seite umsetzungsberatung.de einen neuen Artikel zum Thema „Projektauswertung und Evaluation: Was haben wir erreicht, was gelernt?“ veröffentlicht. Wieder mal trifft er den Nagel auf den Punkt. Er zeigt auf, warum eine entsprechende Rückschau und kritische Bewertung des Projekts in der Praxis so selten passieren. Weiters skizziert er die überaus positiven Effekte eines systematischen Projektabschlusses. Und schlussendlich gibt er konkrete Tipps, wie Ihr den Projektabschluss angehen solltet.

Mir erscheint in diesem Zusammenhang eine Differenzierung wesentlich zu sein. Mit die zwei wichtigsten Aufgaben der Projektabschlussphase sind

  • die Projektauswertung im Sinne gemeinsamer Lessons Learned (Was lief gut? Was sollten wir beim nächsten Mal besser machen? Was haben wir gelernt?) und
  • die Projektevaluierung (Waren wir erfolgreich? Haben wir die definierten Ziele und Wirkungen erreicht?).

Diese beiden Aufgaben werden nämlich in der Praxis häufig miteinander vermischt oder sinngemäß gleich verwenden.

Wichtig: Die Grundlagen für einen systematischen Projektabschluss müssen Sie bereits sehr früh im Projekt schaffen – nämlich durch eine möglichst klare Zieldefinition und durch das Abklären von Erwartungen und Anforderungen, die an das Projekt gestellt werden.

Hier geht’s übrigens zur Druckversion des Artikels.