Marketing für Projektmanager/innen

In den letzten Jahren hatte ich in diversen Projekten (Business Development Projekte, Innovationsprojekte, öffentliche Entwicklungsprojekte…) immer mal wieder recht intensiv mit dem Thema Marketing zu tun. Ich denke, dass „Marketing Basics“ zum Know-How eines jeden Managers und einer jeden Managerin gehören sollte. Und da Projektmanager/innen ja auch Manager/innen sind, gilt dies natürlich für diese Gruppe auch.

Was haben PM und Marketing gemeinsam bzw. wo bestehen Schnittstellen?

  • Projektmarketing: Gezielte Kommunikation und Information mit verschiedenen Anspruchsgruppen (= Stakeholders) im Rahmen eines Projekts, Schaffung von Akzeptanz…
  • Modernes Marketing bedeutet die Ausrichtung nach den Bedürfnissen der Zielkunden. Im Kern geht es darum, den (viel zitierten) Marketing-Mix auf die Zielgruppen abzustimmen. Als Marketing-Mix werden die verschiedenen „Anreizinstrumente des Marketings“ bezeichnet. Diese wiederum bestehen aus 4 bzw. neuerdings aus 7 P’s besteht: Product (Produkte und Sortiment), Price (Preis), Place (Vertrieb), Promotion (Kommunikation & Werbung), Personnel (Personal), Process (Prozess), Physical Facilities (Verkaufsräumlichkeiten). Übertragen auf Projekte (insbesondere Kundenprojekte) ist es eine durchaus spannende und wertvolle „Übung“, hierfür einen Marketing-Mix zu konzipieren.
  • Innovations- und Produktentwicklungsprojekte: Hier ist der Einfluss des Marketings besonders groß. Denn die Erkenntnisse aus den Märkten (Kundenbedürfnisse, Mitbewerber, Trends…) sollten unbedingt in das Marketing- und Produktkonzept einfließen. Obwohl diese Konzepte häufig von den Bereichen Vertrieb, Marketing oder Produktmanagement kommen, sollte ein/e Projektmanager/in hier trotzdem über zumindest Mitsprache-Kompetenz verfügen.

Wenn Sie sich näher mit der Thematik beschäftigen möchten, empfehle ich Ihnen heute folgende Literatur:

Marketing, Manfred Bruhn – Eines der besten Bücher, das ich in den letzten Jahren zum Marketing in die Finger bekommen habe!

Marketing-Mix, Hans-Dieter Zollondz – Sehr komprimiert, aber für unter 7 EUR ein guter Kauf.

Der blaue Ozean als Strategie, W. Chan Kim – Für Querdenker/innen, Innovatoren und Menschen, die neue Märkte erobern möchten.

Messeprojekte erfolgreich planen, umsetzen und abschließen

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Messen sind nach wie vor für viele Unternehmen ein zentral wichtiges Marketinginstrument. Und obwohl diese Unternehmen regelmäßig auf Messen ausstellen, hat man doch häufig den Eindruck, dass jedes einzelne Messeprojekt wieder gleich chaotisch abläuft wie das letzte.

Doch dagegen kann man etwas tun. Denn Messen sind eigentlich keine wirklich schwierigen, komplexen Projekte, sondern eigentlich in vielen Unternehmen schon eher Routineprozesse.

Ich habe für Sie mal 3 aus meiner Sicht hilfreiche Checklisten zusammen getragen, mit denen Sie Struktur und System in Ihre Messeprojekte bekommen:

Die erfolgreiche Messe. Messeleitfaden der Messe Bozen. (2,4 MB)

Checkliste Ablauf einer Messeplanung, STS Marketing & Training (23 KB)

Checkliste Messeauftritt. Daytona Event. (HIER als PDF, 50 KB)

Noch ein letzter Kommentar: Aus meiner Sicht wird bei vielen Messeprojekten der Fokus viel zu sehr auf die „Hardware“ (Messestand etc.) gelegt und viel zu wenig auf die „Software“ (Verhalten des Messepersonals etc.). Eine Messe ist aber erst dann erfolgreich, wenn Hard- und Software perfekt zusammen spielen.

Alles, außer gewöhnlich

Alles, außer gewöhnlich„, das ist der Titel des neuen Buches von Förster&Kreuz, das 2007 u.a. mit dem Wirtschaftsbuchpreis ausgezeichnet wurde. Die beiden „Business-Querdenker“ sind mittlerweile im gesamten deutschsprachigen Raum für Ihre erfrischenden Bücher und Vorträge bekannt. Und sie polarisieren, wie beispielsweise auch die Buchrezensionen bei Amazon beweisen.

Ich zähle mich zur Gruppe der Förster&Kreuz-Fans :-). Warum? Darum!

  • „Arroganz und Selbstzufriedenheit sind die Krankheit jedes Großunternehmens.“
  • „Selbst erfolgreiche Unternehmen können sich in Zukunft zugrunde ruinieren, wenn sie weiterhin so vorgehen wie in der Vergangenheit.“
  • „Manager dürfen nicht paranoid sein – sie müssen es sogar.“
  • „Die Paradoxie des Erfolges ist, dass das, was dich zum Erfolg gebracht hat, dich nicht erfolgreich bleiben lassen wird.“
  • „Unsere größte Gefahr ist nicht die Konkurrenz, sondern dass der Erfolg uns träge macht.“
  • „Dazu ist ungeheuer wichtig, nicht nur das Denken, sondern auch die Strukturen und Prozesse flexibel zu halten. Bewegliche Leute, intensiver Wissensaustausch, schlanke Prozesse und Abschied von der Hierarchiedenke gehören zwingend dazu.“
  • Innovation ist eine Frage der Unternehmenskultur.
  • „Innovation ist Teamwork – oder sie findet nicht statt. Neues Wissen entsteht, wenn möglichst viele sich zusammenschließen, ihre Kenntnisse und Erfahrungen austauschen und – ganz oft aus Gegensätzen – neu zusammensetzen. Das muss fachübergreifend, länderübergreifend, generationenübergreifend und jenseits von Hierarchieschranken passieren.“

Projektmarketing – altes und neues Verständnis

In den vergangenen Jahren eine Teildisziplin im Projektmanagement stark an Bedeutung zugenommen – nämlich das Projektmarketing. Ich behaupte, dass in vielen Bereichen immer noch ein (aus meiner Sicht) veraltetes Verständnis von Projektmarketing herrscht. Diese These möchte ich im Folgenden kurz erläutern.

Ein Beispiel: Im (ansonsten hervorragenden) Glossar des Projektmagazins wird Projektmarketing wie folgt beschrieben:

Projektmarketing ist die Präsentation und werbende Darstellung des Projekts innerhalb der beteiligten Unternehmen und ggf. in der Öffentlichkeit. Wichtigstes Ziel des Projektmarketings ist die Sicherung von Finanzmitteln und Ressourcen zur Projektabwicklung und die Vorbereitung der anschließenden Vermarktung des erzielten Ergebnisses.

Vergleichen wir diese Definition mit dem alten und dem neuen Verständnis von Marketing (generell):

  1. Veraltetes Marketing-Verständnis: Absatz- und produktorientiertes Denken, Massenmarketing, Produkt und Absatz stehen im Zentrum, Kommunikation als Einbahnstraße, alle Kunden werden bedient, standardisierte Angebote…
  2. Modernes Marketing-Verständnis: Markt- und kundenorientiertes Denken, One-to-One Kommunikation, Kundenzufriedenzeit als Maxime, Aufbau von nachhaltigen Kundenbeziehungen, intensive Kommunikation in beide Richtungen, Pflege bestehender Kunden, Konzentration auf attraktive Kunden, maßgeschneiderte Produkte und Lösungen…

Erkennen Sie die Parallelen?

Ich würde ein „modernes“ Projektmarketing wie folgt skizzieren:

  1. Intensive Umfeld- und Kontextanalyse: Welche Anspruchsgruppen (Stakeholder) hat das Projekt? Wie stehen die einzelnen Stakeholder dem Projekt gegenüber? Welche Anspruchsgruppen sind am mächtigesten?
  2. Bedürfnis-Analyse: Gleich wie im Marketing muss man sich darüber klar werden, welche Bedürfnisse, Anforderungen und Ziele die einzelnen Anspruchsgruppen haben. Welche Bedürfnisse möchten / können wir befriedigen? Welche nicht?
  3. Zufriedenheit der Anspruchsgruppen / Stakeholder Satisfaction: Wie erreichen wir Kunden-, Unternehmens- UND Mitarbeiternutzen? Wann ist unser Kunde zufrieden? Wann die Geschäftsleitung? Wann unsere Mitarbeiter/innen?
  4. Projektumfangsmanagement / Project Scope Management: Wie müssen die Projektziele, -inhalte und -lösungen gestaltet sein, um die Zufriedenheit der Anspruchsgruppen (Punkt 3) sicher zu stellen? –> kontinuierlicher Prozess über den gesamten Projektverlauf hinweg!!!
  5. Definition des Marketing-Mix: Welche Anreizinstrumente haben wir im Projekt zur Verfügung, um unsere Stakeholder nachhaltig zu befriedigen? –> 7 P’s of Marketing: Product (Projektergebnisse) – Price (Projektkosten) – Place (Lieferung der Projektergebnisse) – Promotion (Kommunikationsmanagement) – People (Projektkultur) – Processes (Projektabwicklung) – Physical Evidence (Projekträumlichkeiten und -orte) –> Gleich wie im Marketing haben Sie auch in Projekten mehrere Möglichkeiten, um „Stakeholder Satisfaction“ (siehe Punkt 3) zu erreichen.

Ich hoffe, dass durch diese Punkte deutlich geworden ist, dass Projektmarketing weit mehr als „nur“ das bewerben von Projektergebnissen ist. Modernes Projektmarketing ist die Maximierung des Kunden-, Unternehmens- und Mitarbeiternutzens in Projekten.

(Bilderquelle: www.projekt-marketing.ch)

Virales Marketing der Extraklasse – Apple Inc.

Vorgestern wollte ich mir bei Epos einen iPod kaufen. Dort bekam ich (dankenswerterweise) den Hinweis, dass wahrscheinlich in wenigen der neue iPod medienwirksam von Steve Jobs präsentiert wird – und zwar heute!

Apple beherrscht das virale Marketing wie kaum ein anderes Unternehmen. Sowohl in der virtuellen (Foren, Blogs etc.) als auch in der realen Welt diskutieren Menschen intensivst darüber, was Apple wohl als nächstes aus dem Hut zaubern wird. Ich muss zugeben, dass auch ich vom Apple Virus angesteckt wurde.

Übrigens, das Apple Special Event, in dem voraussichtlich die neue iPod Generation vorgestellt wird, ist für heute Abend, 19 Uhr (mitteleuropäische Zeit) angesetzt. Gerüchten zufolge verfügt die 6. Generation der iPods über ein 3,5″ Display mit Touchscreen und in der größten Version über eine 120 Gigabyte Festplatte. Zudem soll der iPod in der Optik des neuen iPhones daher kommen. Sogar von WLan-Unterstützung und „Wasserdichtheit“ ist die Rede. Man darf gespannt sein…

Ich empfehle, dieses Video zum Thema „Virales Marketing“ unbedingt anzuschauen. Dann sind die perfekt informiert, worum es dabei geht:

(via)

Nachtrag vom 6.9.2007:

Und so sieht er nun aus, der neue iPod Touch!

HOT Design

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Design matters – überall und immer mehr. Und dabei geht es nicht mehr nur um reines Produkt-Design, sondern vermehrt auch um Dienstleistungs-Design. Zur Einstimmung einge diesbezügliche Thesen von Tom Peters:

  • Design ist die fundamentale Seele aller von Menschen geschaffenen Dinge.
  • Design beschränkt sich nicht auf Oberflächen und das „Verschönern“ von Dingen.
  • Designer sind Leute, die mit ihren Herzen denken.
  • Design weckt Begeisterung (oder Zorn).
  • Design ist der entscheidende Faktor für den Erfolg eines Produkts, einer Dienstleistung oder eines Erlebnisses.

Apple hat kürzlich den neuen iMac vorgestellt. Schon seit vielen Jahren ist Apple der Inbegriff von gutem Design in der Elektronik- und Computerbranche. Irgendwie hat man bei derartigen „Hot Products“ das Gefühl, dass sie mit Liebe entwickelt, gestaltet und konstruiert worden sind. Und dieser Funke springt in der Regel auf den Kunden über.

Und was hat das Ganze nun mit Projektmanagement zu tun? Sehr viel. Denn insbesondere Produktentwicklungs- und Innovationsprojekte sollten von Beginn an einen starken Design-Fokus haben. Dies wiederum erfordert aber nicht nur, gute Designer im Projektteam zu haben, sondern Design muss ein Bestandteil der Unternehmensphilosophie werden.

Gutes Design sollte sich über das gesamte Unternehmen erstrecken. Hier einige Beispiele:

  • interne und externe Schriftstücke, e-Mails, Mailings
  • Präsentationen, Informationsunterlagen
  • Kundenkontakte, Telefonate
  • Workshops, Sitzungen
  • Raumgestaltung, Architektur
  • Produkte, Dienstleistungen, Events

Mein Lieblingswort ist ANMUT. Schönheit hängt auch von unserer Art zu leben ab – wie wir andere Menschen behandeln und wie wir mit der Umwelt umgehen.“ (Celeste Cooper, Designerin)

Link-Tipp: Kreuz & Förster: Design Matters (Querdenker-Archiv)