Karriere als Projektleiter

Wenn man den Karriere-Teil einer Zeitung durchblättert oder auch die diversen Online-Jobbörsen durchsucht fällt eines auf: Viele Unternehmen suchen offensichtlich händeringend gute Projektleiter/innen. Dazu gibt es aus meiner Sicht folgendes zu sagen:

  • Kein Zweifel, fachlich-technische Kompetenz ist für die meisten Projektleiter wichtig und notwendig. Trotzdem habe ich häufig den Eindruck, dass die fachlichen Fähigkeiten gnadenlos überbewertet werden. Je größer und komplexer Projekte sind, umso weniger wichtig ist die fachliche Expertise (und umso wichtiger die Führungs- und Managementkompetenz).
  • Komplexe Projekte zu leiten, ist eine anspruchsvolle Führungsaufgabe. Viele Arbeitgeber, Personalabteilungen und (Linien)Führungskräfte haben hier offensichtlich ein anderes Verständnis.
  • Zudem stehe ich zu meiner schon mehrfachgeäußertenForderung: In den meisten Unternehmen existieren keine ausreichenden organisatorischen und sonstigen Rahmenbedingungen (Karrierepfade, Qualifizierungs- und Coachingprogramme etc.), um Projekte nachhaltig erfolgreich abzuwickeln.

Karriere im Projektmanagement – Sie haben es selbst in der Hand!

Es geht mir aber nicht darum, die Schuld nur bei den Unternehmen zu suchen. Die Projektleiter/innen sollten ihre Karriere noch viel stärker selbst in die Hand nehmen. Hier einige Gedanken dazu:

Projektmanagement-Karriere

Dies ist der Titel eines Artikels, den ich heute im Magazin des Vorarlberger Wirtschaftsbundes aufgeschnappt habe. Ich stimme dem Autor, Michael Schmid, vollinhaltlich zu.

Ergänzend möchte ich einige Gedanken loswerden, die mir im Zusammenhang mit „horizontalen Karriereperspektiven“ (wie z.B. für Projektmanager/innen) wichtig sind:

  • Karrierepfade sind immer noch stark geprägt von vertikalen, hierarchischen Karrierestufen. („Fachkarriere“, „Expertenkarriere“)
  • Wir brauchen aber vermehrt auch horizontale Karriereperspektiven, da auch die Anzahl und Bedeutung horizontal orientierter Jobs zunimmt (Produktmanager/in, Projektmanager/in, Prozessmanager/in, Innovationsmanager/in etc.).
  • Speziell im Projektmanagement benötigen wir attraktive Karrierepfade. Beispiel: Junior Projektspezialist (Project Associate), Projektspezialist (Project Specialist), Projektleiter (Project Manager), Senior Projektleiter (Senior Project Manager), Projektdirektor (Program Manager, Project Director)
  • Die Stufen eines PM-Karrierepfades müssen gekoppelt sein an Erfahrung, Qualifikation & Eignung (fachlich, methodisch, persönlich etc.), Verantwortung aber natürlich auch an die Entlohnung.
  • Wenn Sie die Arbeits- und Organisationsform Projektmanagement wirklich nachhaltig und im Sinne des Gesamterfolges des Unternehmens implementieren möchten, so ist ein professionell geplanter und konsequent umgesetzter PM-Karrierepfad unablässig. Denn nur so erhalten die Projektmanager/innen auch die formale Rückendeckung und Anerkennung, die sie für die erfolgreiche Führung von Projektteams brauchen.

Laut GPM kann folgendes Grundmodell zur Errechnung des Gehalts eines/einer Projektmanager/in heran gezogen werden:

(Quelle: GPM Gehaltsstudie 2005)

Buch-Tipp (für Entscheidungsträger unbedingt zu empfehlen!):