PMTV008: Projektmanagement und Social Media

Frank Blome ist Gründer und Geschäftsführer der ProjectWizards GmbH. Sein Unternehmen hat in den letzten Jahren höchst erfolgreich die Mac-Software „Merlin“ entwickelt – quasi das MS Project für den Mac.

Durch die jahrelange PM-Erfahrung und vor allem auch durch die internationale Ausrichtung der ProjectWizards GmbH war Frank schon länger ein Wunschkandidat, um wieder einmal ein Interview im Rahmen unseres Formats „Projektmanagement TV“ durchzuführen. Nach Martin Seibert und Jens Hoffmann war Frank der dritte Interviewpartner, den ich zum Thema „Projektmanagement und Social Media“ (häufig auch als „Projektmanagement 2.0“ bezeichnet) befragt habe.

Dies waren die Themen:

  • Anwendungsbereiche von Social Media / Social Software im Projektmanagement
  • Ausblick – Wie könnte sich das Thema entwickeln?
  • Handlungsempfehlung für die Praxis

Franks wichtigste Aussagen waren:

  1. Es geht um Kommunikation: Der Einsatz sozialer Webtechnologien muss im Zusammenhang mit dem Trend hin zu agilen Vorgehensweisen betrachtet werden. Denn das Agile Projektmanagement gründet auf dem agilen Manifest, welches wiederum den Austausch zwischen Menschen (= Kommunikation) höher gewichtet als Prozesse und Tools. Genau hier, nämlich in der Unterstützung der Kommunikation, können neue Technologien einen wertvollen Beitrag in Projekten leisten.
  2. Einsatz verschiedener Tools: Bei ProjectWizards werden verschiedene Tools eingesetzt, um die Zusammenarbeit der internationalen Teams zu unterstützen und zu koordinieren. Im Wesentlichen sind dies iChat (Instant Messaging, Video Conferencing, Statusmeldungen), Blogs, ein Confluence Wiki (Kollaboration, Dokumentation, Kommunikation) sowie Jira (Aufgabenmanagement- und Bug-Tracking).
  3. Anfangen und Erfahrungen sammeln: Franks zentrale Handlungsempfehlung für die Praxis ist, mit dem Thema einfach mal anzufangen. Die Auseinandersetzung mit den großen Social Media Netzwerken (Facebook, Twitter), Blogs etc. hilft, um in das Thema rein zu kommen. Dann sollte der unternehmensinterne Einsatz an kleinen „Pilotfällen“ ausprobiert werden.

Zugegebenermaßen tun sich kleine Unternehmen und Strukturen mit dieser „Trial and Error Strategie“ leichter als große Unternehmen. Mit steigender Unternehmensgröße wird ein geplantes Vorgehen in diesem Thema sicherlich wichtiger. Aber auch hier gilt: Soviel Planung wie nötig, soviel „learning by doing“ wie möglich.

Integriertes Projektmanagement (IPM)

Heute (29.4.) um 11:15 Uhr haben sich Martin Seibert und ich zum Thema „Integriertes Projektmanagement“ unterhalten. Hier der Link zur entsprechenden Video-Dokumentation:

Quasi das Gegenprogramm zu William & Kate 😉

PS: Hier noch die PPT-Präsentation, die wir teilweise als Grundlage für das Gespräch verwendet haben:

PMTV004: Agiles Projektmanagement

Ein Themenwunsch für PROJEKTMANAGMENT TV, der mehrmals geäußert wurde, war „Agiles Projektmanagement“. Deshalb haben Bas de Baar und ich vor einigen Wochen hierzu ein kurzes Gespräch geführt.

In dem Gespräch konnten wir das Thema nur „anreißen“:

  • Was ist agiles Projektmanagement? –> weitere Infos: Wikipedia Artikel | Agiles Manifest | Leseprobe: APM – Agiles Projektmanagement (PDF)
  • Anwendungsbereiche agiler Vorgehensmodelle –> Kann APM auch in Projekten außerhalb der Softwareentwicklung angewendet werden?
  • Erfolgsfaktoren

Eine der besten grafischen Darstellungen, warum agile Vorgehensweisen in Projekten Sinn machen könnten, stammt aus dem Buch „APM – Agiles Projektmanagement“ von Bernd Oestereich und Christian Weiss:

© Oestereich/Weiss

Im Zentrum agiler PM Ansätze steht die Annahme, dass komplexe Projekte nicht vollständig geplant werden können. Vielmehr entstehen während eines gesamten Projekts neue Erkenntnisse, die in das Management und die Abwicklung einfließen sollten. Die anfangs große „Wolke“, was das Ziel des Projekts sein soll, wird immer kleiner – der Nebel verzieht sich.

Dies heißt aber keineswegs, dass in agilen Projekten nicht geplant wird. Natürlich wird auch hier versucht, von Beginn an möglichst klare Ziele und Rahmenbedingungen zu definieren. Allerdings soll bürokratische, starre und unrealistische Planung so weit wie möglich vermieden werden. An ihre Stelle treten intensive, kontinuierliche Kommunikation zwischen ALLEN Beteiligten und das Prinzip, das „große“ Projektergebnis in einzelne, funktionsfähige Zwischenergebnisse zu unterteilen.

Wird sich agiles Projektmanagement durchsetzen? Ja, in vielen Bereichen schon. In gewissen Bereichen werden aber meines Erachtens klassische Planungsansätze weiterhin dominierend sein – z.B. in der Bauindustrie.

Noch ein letzter Gedanke: Ich denke, dass agiles Projektmanagement im Kern nichts Anderes ist als die Übertragung eines modernen Management- und Führungsverständnisses auf Projekte. Denn auch abseits von Projekten wird erkannt, dass

  • Menschen keine „Maschinen“ sind,
  • das Wissen im Team verborgen ist und nicht im Management,
  • soziale Systeme sich so weit wie möglich selbst organisieren müssen oder
  • vertrauensvolle und offensive Kommunikation und Vernetzung aller Beteiligten einen Schlüssel zur Lösung komplexer Probleme darstellt.

Und noch ein allerletzter Gedanke: Wir sollten versuchen, klassische und agile Vorgehensweisen und Methoden sinnvoll miteinander zu kombinieren – zu integrieren. Wir brauchen ein integriertes Verständnis im Management – auch im Projektmanagement. (siehe hierzu auch den Blogpost „Integriertes Projektmanagement„).

Projektmanagement und Social Media

Der Erfolg von Projekten hängt vor allem von einem zentralen Faktor ab: der KOMMUNIKATION zwischen allen Beteiligten.

Gleichzeitig sind neue Medien und die damit in Verbindung stehenden Technologien unter dem Schlagwort „Social Media“ in aller Munde. Auch hier geht es im Kern um Kommunikation zwischen Menschen. Warum also nicht mal die beiden Themen miteinander verbinden?

Genau das hat mein Kollege Bas de Baar in dieser Präsentation gemacht:

View more presentations from Bas de Baar.

Ein paar Gedanken zu dem Thema:

  • Es ist legitim, Social Media (Facebook, Twitter, Youtube & Co) für Schwachsinn und Zeitverschwendung zu halten. Aber: Sie sollten es nicht tun, denn Social Media werden (vielleicht) unser berufliches und privates Leben nachhaltig verändern (auch, wenn Zukunftsforscher wie Dr. Horx anderer Meinung sind). Über diesen Aspekt kann man lange diskutieren, im Kern handelt es sich um eine Glaubensfrage. Schauen Sie sich dieses Video von Prof. Kruse an (hier können die Folien dazu herunter geladen werden), dann wissen Sie, was ich meine.
  • Es ist legitim daran zu zweifeln, dass Social Media eine Relevanz für die Wirtschaft haben. Aber: Bei Social Media geht es um Kommunikation, und auch unsere Wirtschaft lebt im Kern von Kommunikation und Vertrauen. Social Media können Kommunikationsprozesse zwischen Menschen unterstützen und teilweise intensivieren – sowohl privat als auch beruflich. Alles, die Social Media regelmäßig nützen, werden wissen, was ich meine.
  • Es ist legitim, den sinnvollen Einsatz von Social Media in Projekten anzuzweifeln. Aber: Wenn man innovative und höchst erfolgreiche PM Tools wie „Basecamp“ kennt, wird man erkennen, dass kommunikationsgetriebene Webtools – in vielen Bereichen ähnlich konzipiert wie Facebook & Co – in Projekten sehr wertvolle Dienste leisten können.

Eines ist klar: Wir stehen in dieser Entwicklung noch ganz am Anfang. Ich persönlich bin mir aber sicher, dass sich Funktionalitäten, die wir aus Social Media kennen, immer stärker auch in professioneller Software wieder finden werden.

Am Montag nehme ich mit Bas die nächste Episode von PROJEKTMANAGEMENT TV auf. Ich werde ihm vorschlagen, dass wir uns zu diesem Thema unterhalten. Wenn Sie Fragen zu dem Thema haben, bitte ich um einen kurzen Kommentar zu diesem Beitrag. Dann werden wir die Fragen am Montag gerne diskutieren.

PS: Gerade habe ich einen ähnlichen Beitrag auf dem Blog von Christian Henner-Fehr gefunden.

PMTV002 – Relativierende Sprache vermeiden

Offene, verständliche und klare Kommunikation ist wahrscheinlich DER Schlüsselerfolgsfaktor in Projekten. In diesem Zusammenhang haben wir in der Episode 2 von PROJEKTMANAGEMENT TV das Thema „Relativierende Sprache in Projekten“ diskutiert.

Denn häufig hört man in Projekten diese oder ähnliche Aussagen:

  • „Grundsätzlich ist es möglich.“
  • „Eigentlich sollte das kein Problem sein.“
  • „Größtenteils sind wir fertig.“
  • „Wir sollten das bald erledigen.“

Diese unpräzisen Aussagen bergen die Gefahr, dass Dinge unklar sind und bleiben, Aufgaben und Entscheidungen verschleppt werden oder völlig unterschiedliche Vorstellungen bestehen. Unser Appell: Besonders die Projektleiter/innen sollten sich dieser Problematik bewusst werden, sie im Team oder gegenüber dem Auftraggeber bzw. dem Kunden bewusst ansprechen und schlussendlich dafür sorgen, dass Aussagen und Vereinbarungen in Projekten klar, verständlich und transparent sind. Denn: Sprachklarheit führt zu Denkklarheit führt zu Handlungsklarheit. It’s as simple as that…

Hier noch die Shownotes zur Episode:

PMTV001 – Trends im Projektmanagement

Vergangene Woche haben Bas und ich die erste offizielle Episode von Projektmanagement TV aufgezeichnet. Wir haben uns zum Thema „PM 2015 – Trends und Entwicklungen im Projektmanagement“ unterhalten.

Ich habe die Thesen, die in dem ca. 10-minütigen Video vorkommen, kurz in einem MindMap zusammen gefasst:

 

Klar ist eines: Wir haben das Thema in dem Gespräch nur angekratzt. Deshalb würden wir gerne auf Euer Wissen, Eure Erfahrungen und Eure Hypothesen zurück greifen. Bitte ergänzt und adaptiert dieses Mindmap nach belieben – wir sind schon gespannt!

Natürlich sind aber auch Inputs via Blog-Kommentar herzlich willkommen!

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals für die vielen Themenvorschläge und positiven Rückmeldungen bedanken, die Ihr uns in den letzten 2 Wochen zugeschickt habt! Wir werden versuchen, die Themen schrittweise „abzuarbeiten“.