Nie wieder langweilige Präsentationen

Ich bin ein Fan von PowerPoint Präsentationen. „WAS???“, werden Sie jetzt denken.

Ja. Aber nur, wenn sie gut gemacht sind. Denn PowerPoint (oder auch Keynote oder ähnliche Programme) eignet sich hervorragend, um spannende und beeindruckende Geschichten zu erzählen. Mit prägnanten Kernaussagen und emotionalisierenden Bildern. Und natürlich muss auch der/die Referent/in gut sein.

Alex Osterwalder, PhD, ist ein Experte in Sachen Business Model Design. Seine Präsentationen, die er teilweise via Slideshare veröffentlicht hat, sind größtenteils ein optischer Augenschmaus (und natürlich auch inhaltlich top). Nun teilt Alex sein Wissen und seine Erfahrung bzgl. moderner Präsentationstechnik mit uns, nämlich hier. GROSSARTIGE ANREGUNGEN!


Die Präsentation ist mit 135 Folien recht lang. Wenn Sie sich aber 10-15 Minuten Zeit nehmen, lohnt sich das Durchklicken auf jeden Fall. Wirklich gute Anregungen und Impulse. Danke, Alex!

Präsentation ist nicht gleich Präsentation

Vor einigen Wochen habe ich hier eine Präsentation von Oliver Adria (rethink presentations) gelobt. Einige Tage später hat mich Jens Schauder in seinem Blog dafür etwas gerügt. Er schrieb:

„Auf jeden Fall aber solltet Ihr euch von Dingen wie der folgenden Präsentation fernhalten, die ich im PM-Blog gefunden habe.“

Jens wiederum verweist auf einige Präsentationen bei TED, die er „richtig geil“ findet (ich übrigens auch!).

Ich denke, wir sollten die Thematik noch einmal aufgreifen und etwas differenzierter diskutieren. Denn eine Präsentation, ein Vortrag, eine Rede etc. kann ja UNTERSCHIEDLICHSTE Funktionen, Motive und Hintergründe haben. So kann ein und derselbe Vortrag im einen Fall super funktionieren, im anderen Fall total daneben sein.

Zur Erklärung möchte ich drei Begriffe aus der klassischen Rhetorik zum Thema „Wirkungsweise einer Rede“ heran ziehen:

1) DOCERE: belehren, Informationsvermittlung

2) MOVERE: bewegen, Beeinflussung

3) DELECTARE: erfreuen, Unterhaltung

Selbstverständlich kommen diese drei Grundformen in der Regel nicht in Reinform vor, sondern vielmehr in Kombination. Sprich: Auch eine Vorlesung an einer Universität oder Fachhochschule darf sollte einen Unterhaltungswert haben. Gleichzeitig wird ein Festvortrag eines Politikers anlässlich der Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses wohl eher nicht auf Informationsvermittlung ausgelegt sein (mit Powerpoint & Co.).

Dies möchte ich beispielhaft wie folgt darstellen:

Fazit: Präsentation ≠ Präsentation. Im Zentrum sollte IMMER der Sinn und Zweck eines Vortrags, einer Präsentation, einer Rede etc. stehen.

Klar, über den spezifischen Einsatz von Visualisierungsmethoden (wie z.B. PowerPoint) kann man streiten. Sind nun sehr „moderne“ Präsentationen mit vielen Bildern und häufig sehr vielen Folien gut oder schlecht. Ich würde sagen: „It depends…“.

Und um nochmals ganz kurz zu Jens‘ Kritik zurück zu kommen: Ich finde diese Präsentation nach wir vor gut sehr gut, aber nur dann, wenn ich mir gedanklich auch einen entsprechend guten Redner vorstelle, der diese Slides auch emotionalisierend und unterhaltsam rüber bringt (also ähnlich wie es bei den TED Vorträgen idR der Fall ist):


Eben halt so wie diese legendäre Präsentation zum Thema „Identity 2.0“ von Dick Hardt: