Müssen Business Präsentationen zwingend schlecht sein?

Leider erlebt man im Geschäftsumfeld immer noch viel zu viele schlechte Präsentationen. Lieblose PowerPoint Folien, unendlich viel Informationen, Hunderte von Bulletpoints, monotoner Präsentationsstil und lange Monologe – dies ist der Stoff, aus dem Langeweile, Demotivation und Zeitverschwendung gemacht ist.

Damit muss endlich Schluss sein. Denn auch im Business müssen Präsentationen nicht zwingend schlecht sein. Auch geschäftliche Präsentationen können interessant, spannend, vielleicht sogar bewegend und bunt sein. Aber ich gebe zu: Man muss sich trauen, andere Wege zu gehen.

Seit ca. 2 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der „neuen Art“, PowerPoint & Co. zu nutzen. Vorreiter dieses neuen Stils sind Garr Reynolds, Nancy Duarte oder auch Dan Roam.

Jesse Desjardins aus Toronto hält folgende 5 Punkte für entscheidend, warum PPT-Präsentationen häufig „nerven“ (höflich ausgedrückt):

1) Viel zu viel Informationen –> kein Fokus

2) Viel zu wenig Bilder

3) Katastrophale Qualität (Bilder, Schriften…), lieblose Präsentationen

4) Optisches Durcheinander, keine Linie

5) Zu wenig Vorbereitung

Klar, Jesse betrachtet Präsentationen stark aus der Designer-Perspektive heraus. Aber es stimmt: Wenn Sie sich trauen, eine „picture-driven“ Präsentation zu erstellen, wenn Sie sich dafür auch etwas (mehr) Zeit nehmen und die Präsentation vorher einige Male üben, dann können auch Sie beMERKENswerte Business Präsentationen halten.

Hier eines meiner eigenen Beispiele: „Social Media im Business“. Die Zielgruppe waren Geschäftsführer/innen, leitende Führungskräfte und Marketingverantwortliche aus der Verpackungsindustrie. Wahrscheinlich keine Zielgruppe, die derartige Präsentationen täglich zu sehen bekommt.

Auf folgende Punkte sollten Sie sich aber einstellen, wenn Sie sich entscheiden, derartige Präsentationen dort einzusetzen, wo es Ihrer Ansicht nach passt (denn ich gebe zu, dass es natürlich nicht immer passt):

  • Sie müssen für die Vorbereitung mehr Zeit einplanen als für „traditionelle“ Präsentationen. Ich persönlich brauche für eine 30-minütige Präsentation mind. 3-4 h Vorbereitungszeit.
  • Sie sollten darauf achten, nur Bilder mit entsprechenden Nutzungsrechten zu verwenden. Ich nutze häufig Fotomaterial von Flickr.com, allerdings sollten Sie unter „Erweiterte Suche“ nach Creative Commons lizenzierten Bildern suchen.
  • Bei geschäftlichen Präsentationen ist es häufig ratsam, zusätzlich zur Präsentation ein 1-2 seitiges (schriftliches) Handout mit den wesentlichen Inhalten und Kernaussagen der Präsentation zu verteilen (im Nachhinein).
  • Diese Präsentationsform macht erst dann richtig Spaß, wenn Sie einige Erfahrungen damit gemacht haben (positive und sicher auch negative). Die positiven Erfahrungen spornen Sie an, es wieder zu tun. Die negativen Erfahrungen spornen Sie an, besser zu werden.

Just do it!

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Qualität in Projekten

Neulich war ich mit meiner Familie in einem Strandbad. Dort habe ich mich über die miserable Qualität des SB Restaurants ziemlich aufgeregt. Unhygienisch, unfreundlich, schlechtes Angebot.

Diese Erfahrung möchte ich zum Anlass nehmen, kurz über das Thema Qualität und Qualitätsmanagement in Projekten zu schreiben. Denn gleich wie im SB Restaurant entsteht Qualität meines Erachtens nicht durch komplizierte Verfahren, Methoden und Prozesse. Dies würde sowohl im Restaurant als auch in den meisten Projekten nicht viel bringen.

Modernes Qualitätsmanagement (in Projekten und anderswo) ist

  • eine permanente Führungsaufgabe,
  • eine Haltung, die immer wieder geschärft werden muss,
  • das konsequente Betrachten von Themen durch die Brille des Kunden und auch
  • weit mehr als „nur“ die Qualität des Endproduktes (sondern auch die Qualität der Kommunikation, der Zusammenarbeit, der Organisation…).

Und vor allem: Der Kunde bestimmt, ob eine Leistung für ihn Qualität hat oder nicht. Und das muss nicht immer gleichzusetzen sein mit höchster technischer Produkt- und Lösungsqualität – einer 100% Lösung. Vielfach tun’s auch die 20% Lösungen.

Zurück zum Restaurant-Beispiel: Für mich wird gerade im Bereich des Tourismus, der Gastronomie und der Hotellerie sehr deutlich, was gute Qualität bedeutet und was nicht. Im Kern geht es um die ganz einfachen Dinge – das, was einem der Hausverstand schon sagen müsste. Angemessene Produktqualität, faires Preis-Leistungs-Verhältnis, gute Organisation und vor allem freundliche, kundenorientierte Kommunikation. So einfach ist das.

Noch ein letzter Gedanke: Vor allem die Führungskräfte sind verantwortlich, auf Qualität zu achten und ein Qualitätsverständnis im Unternehmen bzw. im Projekt zu etablieren. Vorleben, einfordern, Fehlverhalten offen diskutieren und Lösungswege aufzeigen. Und: gutes, qualitätsförderndes Verhalten wertschätzen.

Und zum Schluss noch eine kleine Präsentation mit einigen weiterführenden Anregungen:

PS: Auf Slideshare können sie die Präsentation auch im PPT-Format herunter laden (Klick auf Slideshare-Logo rechts unten bei der eingebetteten Präsentation).

Social Media – Hype oder Chance?

Einige meiner Kollegen sind in Bezug auf Social Media extrem kritisch. Zeitverschwendung, Blödsinn, Kinderkram sind durchaus Begriffe, die in diesem Zusammenhang fallen.

Ich finde, die Auseinandersetzung mit neuen Technologien und Tools im Internet sollte wesentlich differenzierter ausfallen. Klar haben gewissen Tools oder Social Media Plattformen ein gewisses „Zeitverschwendungspotenzial“. Gleichzeitig bieten sie aber auch ein riesiges CHANCENPOTENZIAL. Darauf sollten wir uns konzentrieren. „Social Media — Hype oder Chance?“ weiterlesen

Enterprise 2.0: MENSCHEN sind die Träger/innen von Wissen

Gerade heute habe ich einen Kunden mehr oder weniger dafür gewinnen können, in Richtung eines Enterprise Wiki Projekts zu gehen. Wir werden die Themen und Ergebnisse des laufenden OE Prozesses (Organigramm & Rollen, Management-, Geschäfts- und Unterstützungsprozesse, Unternehmenskultur etc. etc.) so transparent und für alle leicht einsehbar darstellen.

Es wird sicher kein leichter Weg werden, dieses „Social Media Instrument“ mit Leben und Herz zu füllen. Aber ich denke wir wissen, wo die Hebel anzusetzen sind – auch Dank solcher Präsentationen!


Diese Präsentation ist die Fortsetzung einer (wirklich sensationell gelungenen) 3-teiligen Serie von den Leuten des Projektmanagement 2.0 Blogs. Nochmals vielen Dank dafür.

PS: Ich habe gerade festgestellt, dass mir einige PM-Bloggerkollegen mit diesem Thema schon zuvor gekommen sind. Falls Sie also schon anderweitig auf diese Präsentation aufmerksam gemacht wurden: SORRY 🙂