Bericht: European PMO Symposium

Wie bereits mehrfach berichtet (hier und hier) habe ich vergangene Woche am „European PMO Symposium“ in Berlin teilgenommen – nämlich als Moderator eines Vortrags-Streams. Hier einige Eindrücke:

Es war eine gelungene Veranstaltung – vor allem konnte ich viele interessante Menschen kennen lernen. Einige Eindrücke und Gedanken dazu:

  • Es ist mittlerweile wohl Standard geworden, dass große, projektorientierte Unternehmen und Konzerne PMO’s (Project Management Offices) betreiben.
  • Die Erfolgsfaktoren, Konzepte und Praktiken, die in diesem Zusammenhang angewendet werden, haben sich in den letzten 10 Jahren (gefühlt) nicht wesentlich verändert.
  • Reifegradmessungen (Project Management Maturity Models) werden von vielen Unternehmen angewendet, um auf dieser Grundlage die Professionalisierung des PMO und des unternehmensweiten Projektmanagements voran zu treiben. Eine Aussage, der ich viel abgewinnen kann, war: Bis zur Reifestufe 3 kann ein Unternehmen mit einer guten PM Methodik, standardisierten PM Prozessen und qualifizierten Projektleiter/innen punkten. In den Reifestufen 4 und 5 (sprich „world-class Project Management“) kommt es noch stärker auf die Skills und Fähigkeiten der beteiligten Projektleiter/innen, Auftraggeber/innen, Führungskräfte und natürlich auch der Teammitglieder an.
  • Die PM Professionalisierung muss von der Unternehmensleitung vorgegeben und konsequent unterstützt werden. Wenn das PMO zudem „weit oben“ in der Struktur verankert wird, erhöht sich die Chance, den PM Professionalisierungsprozess zentral zu gestalten und zu steuern.
  • Neben den bekannten Erfolgsfaktoren wie Kommunikation, standardisierte PM Methodik und Prozesse, qualifizierte Projektleiter/innen und -teammitglieder, Management Commitment oder adäquate PM Software / Informationssysteme werden strukturelle bzw. systemische Rahmenbedingungen für gelingende Projektarbeit immer stärker in den Fokus der Betrachtung gerückt. Denn das organisatorische und kulturelle Umfeld (im Sinne der Führungs- und Unternehmenskultur), in dem komplexe Projekte stattfinden, ist mindestens gleich bedeutend wie die unmittelbaren PM Erfolgsfaktoren.

Fazit: Ich erhielt beim PMO Symposium Einblick in den Stand der Entwicklung des Projektmanagements großer, international agierender Unternehmen. Natürlich „kochen die auch nur mit Wasser“, aber im Vergleich zur mittelständischen Wirtschaft können sie die Gestaltung und Entwicklung von PM Strukturen, Fähigkeiten und Methodiken wesentlich strategischer und gezielter angehen, da die „kritische Masse“ für die Einrichtung eines professionellen PMO’s schnell erreicht ist.

Tag 1: PMO Symposium in Berlin

Wie bereits vor einigen Wochen berichtet bin ich heute und morgen beim „European PMO Symposium“ (PMO = Project Management Office) in Berlin. Mein Fazit des ersten Halbtages ist:

  • Das Symposium ist sehr international besetzt. Die geschätzten 80 Teilnehmer/innen kommen aus Deutschland, England, Frankreich, der Schweiz, Österreich und sogar aus Island.
  • Die Teilnehmer/innen kommen fast durchgängig aus großen international agierende Unternehmen.
  • Projekt-, Programm- und Projektportfolio-Management scheint in den letzten Jahren in diesen Bereichen immer weiter an Bedeutung zugenommen zu haben.
  • Die wichtigsten Anwendungsfelder sind Innovation und Produktentwicklung, IT- und Organisationsvorhaben und natürlich auch große Bau- und Anlagenbauprojekte.
  • Die Referenten verfügen durchgehend über langjährige Erfahrung im Aufbau und im Betrieb von PMO’s.
  • Die „Insights“ sind teilweise sehr spannend, teilweise aber natürlich auch nicht ganz neu.
  • Gefreut hat mich, auch einige „alte Bekannte“ wie Regina Wolf-Berleb vom Projektmagazin und Andreas Splett zu treffen. Darüber hinaus habe ich auch Peter Taylor, den Autor des Bestsellers „The Lazy Project Manager“ kennen gelernt, dessen Buch ich zufälligerweise auf dem Flug nach Berlin gelesen habe. (Tipp: Leading Successful PMO’s)
  • Die Unternehmen haben (gefühlt) ähnliche Herausforderungen zu bewältigen, und auch die Lösungsansätze sind nicht wirklich neu.
  • Besonders gefallen hat mir der Vortrag von Jon Donohoe, der über „Agile Project Management at Star Alliance“ referiert hat. Damit hat er aus meiner Sicht ein absolutes Zukunftsthema getroffen. Und auch er hat natürlich die Position vertreten, dass klassische, hybride / integrierte und agile Ansätze und Vorgehensmodelle nebeneinander existieren dürfen und sogar sollen.

Zwischenfazit: Eine perfekt organisierte Veranstaltung, bei der geballtes PMO-Wissen und Erfahrungen ausgetauscht werden. Einziger Kritikpunkt: Der Fokus liegt klar auf „Wirtschaft 1.0“. Ein paar frische, junge, agile, verrückte Impulse würden dem Event wahrscheinlich gut tun 😉

Weitere Berichte folgen…

PMO Symposium in Berlin

Project Management Office

Projektmanagement muss in Unternehmen strategisch verankert, vom Top-Management unterstützt und aktiv gestaltet werden. Diese Position habe ich immer schon – und auch öffentlich auf dem PM Blog – vertreten. In vielen Unternehmen wurde die Bedeutung der strategischen Steuerung und Gestaltung des Projektmanagements erkannt. Gerade in den letzten 10-15 Jahren wurden deshalb vielerorts so genannte „Project Management Offices“ (deutsch: Projektbüro oder Projektmanagementbüro) implementiert.

In Europa gibt es derzeit zu diesem Thema eine große Konferenz, nämlich das PMO Symposium. Dieses Jahr findet das PMO Symposium vom 26. – 27. Juni 2012 in Berlin statt. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich Anfang des Jahres gebeten wurde, auf dem PMO Symposium einen „Stream“ zu moderieren und eines der Abschluss-Statements zu halten. (Download Programm)

Referenten

Dem Veranstalter EUROFORUM ist es gelungen, Referent/innen aus namhaften Unternehmen zu gewinnen. Vertreten sind u.a. Unternehmen wie Volkswagen, die BMW Group, AXA Insurance, Merck oder auch PSA Peugeot Citroen. Aber auch Expert/innen international tätiger Dienstleistungsunternehmen wie CSC, ABB Management Services, ESI International oder Dell Services sind vertreten. Eine wirklich hochkarätige Runde.

Spezial-Angebot für die Leser/innen des PM-Blog

Wenn das „European PMO Symposium“ für Sie  interessant ist, dann kann ich Ihnen im Namen des Veranstalters folgendes Angebot unterbreiten:

Bei Anmeldungen über dieses PDF Formular erhält der Teilnehmer einen Rabatt von EUR 200 auf den aktuellen Teilnahmepreis. Und wenn Sie sich bis einschließlich 25. Mai 2012 für eine Teilnahme entscheiden, werden noch einmal EUR 100 in Form eines Frühbucherrabatts abgezogen.

Ich würde mich freuen, einige Leser/innen des Blogs im Juni in Berlin persönlich kennen zu lernen!

Plädoyer für professionelles Projektmanagement

Anlässlich des diesjährigen PMO Symposiums in Hamburg hat Prof. Dr. Jutta Rump, Leiterin des Instituts für Beschäftiung und Employability und Professorin für Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Ludwigshafen, ein flammendes Plädoyer für professionelle Projektarbeit gehalten. Der Vortrag dauert ca. 30 Minuten, beinhaltet aber einige interessante und relevante Aussagen. Vor allem die Passagen zum Personal- und Employability-Management eröffnen einige (zu) selten thematisierte Blickwinkel.

PS: Carina Baumgartl, danke für den Hinweis zum Video.

Business 2.0 – Das Lady Gaga Prinzip.

Blogparade Digitales Managen

Jan Poczynek und die international renommierte Beratergruppe Neuwaldegg werden am Freitag, den 24. September 2010, das Symposium „digitales managen“ in Wien durchführen. Im Vorfeld hierzu hat Jan zu einer Blogparade aufgerufen, an der ich mich gerne beteilige.

Jan hat folgende Fragen gestellt:

  • Wie wird sich das Web 2.0 und die Social Media Kommunikationskultur in Zukunft in Unternehmen auswirken?
  • Welche Erfahrungen haben Sie selbst mit Social Media (in Unternehmen) gemacht?
  • Wie steht es um die viel beschriebene Kluft zwischen Digital Natives und älteren Generationen?
  • Welche Chancen oder Risiken für Unternehmen und das Management sehen Sie (kommen)?

.

Ich habe spontan entschieden, die Fragen in Form einer PowerPoint Präsentation zu beantworten. Die Grundidee: Unternehmen, die Social Media erfolgreich anwenden, gehen nach dem Lady Gaga Prinzip vor. Warum?

  • Lady Gaga ist auf Ihre Art einzigartig. Und sie ziehen das Konzept gnadenlos durch.
  • Lady Gaga polarisiert, emotionalisiert und fällt auf.
  • Lady Gaga hat außergewöhnliche Fähigkeiten, und sie entwickelt sich laufend weiter.
  • Lady Gaga erfindet sich ständig neu und ist facettenreich.
  • Lady Gaga kommuniziert mit ihren Fans (die sie übrigens „Little Monsters“ nennt) – kontinuierlich und ziemlich direkt.
  • Lady Gaga geht (gemeinsam mit ihrem Management) sehr strategisch vor. Man hat den Eindruck, dass nichts aus Zufall passiert.

All dies sind Eigenschaften, die auch Unternehmen haben sollten, um Social Media und die damit verbundenen Technologien erfolgreich anzuwenden. Das glauben Sie nicht? Sehen Sie selbst:

.

.

PS: Vor einigen Wochen wurde ich auf dieses Video aufmerksam gemacht. Seitdem finde ich Lady Gaga gut (zumindest ihre Solo-Sessions am Piano).