Global Society

Gordon Brown, Prime Minister in Großbritannien, kannte ich bislang nur aus kurzen TV Berichten oder Zeitungsartikeln. Heute bin ich aber bei TED auf eine bemerkenswerte Rede gestoßen, die er im Juli diesen Jahres gehalten hat.

An bewegenden Beispielen macht Brown deutlich, dass es auf der Welt viele globale Probleme gibt, die wir nur gemeinsam lösen können. Er ist der Ansicht, dass wir nun erstmals in der Menschheitsgeschichte die Chance haben, eine „Global Society“ zu schaffen (auf der Basis einer globalen Ethik, Kommunikation, Organisation und Zusammenarbeit).

[ted id=604]

Diese Rede macht mich sprachlos, betrübt, nachdenklich und hoffnungsvoll zugleich.

Sicher ist, dass nichts sicher sein wird.

Was wird die Zukunft bringen? Niemand kann es wissen, denn die Zukunft wird erst geschrieben. Aber eines ist sicher: Die Zeiten der Stabilität, Sicherheit und Planbarkeit sind vorbei. Alles wird schneller, dynamischer, komplexer und damit auch vielfach riskanter.

Die gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte werden enorm sein. Sie werden eine weitaus intensivere Kollaboration von Staatengemeinschaften, Volkswirtschaften, Organisationen und Einzelpersonen erfordern. „Kollaborative Kompetenz“ wird ein Schlüssel zum Erfolg sein.

Ob man nun Projektmanagement, Teamorganisation, Selbstorganisation oder wie auch immer dazu sagen möchte: Wir müssen die Art und Weise, wie wir unterschiedliche Kompetenzen und Standpunkte zu sinnvollen Lösungen zusammenführen (sprich organisieren), wesentlich optimieren. Entsprechend muss auch Projektmanagement neu gedacht, teilweise neu erfunden werden. Agile Vorgehensweisen, Systemtheorie und Kybernetik oder auch virtuelle Netzwerke sind erst der Anfang.

Dr. Ian Goldin gibt uns in seinem hervorragenden TED-Vortrag „Navigating our global future“ eine Ahnung, was auf uns zukommen könnte:

Was Menschen im 21. Jahrhundert wirklich motiviert: SINN.

Mein von mir sehr geschätzter Kollege Gebhard Borck hat den SINN ins Zentrum seines Beratungsansatzes gestellt. Nicht ohne Grund: Denn es ist mittlerweile ausreichend erwiesen, dass uns SINN-losigkeit Milliarden kostet.

Nun habe ich bei ScrumSense.com einen wirklich hervorragenden TED-Vortrag von Dan Pink gefunden. It’s really worth watching the video!

Im übrigen spricht Dan Pink auch diverse Aspekte an, die Teil der kontrovers geführten „Management-Diskussion auf diesem Blog sind.

Warum tun wir, was wir tun? Und wie können wir es besser tun?

Anthony Robbins ist ein amerikanischer Bestseller-Autor, Speaker und NLP-Trainer.

Was Ihr von ihm haltet, überlasse ich Eurer eigenen Kritik. Ich finde zumindest seine Vortragsweise ziemlich elektrifizierend und seine Thesen durchaus anregend. Offensichtlich geht’s nicht nur mir so, denn dieser Vortrag ist unter den Top 10 TEDTalks of all times: „Why we do what we do, and how we can do it better?“

Verändern vs. bewahren

Vor einigen Monaten habe ich im Internet – genauer gesagt bei TED – einen absolut genialen Vortrag des Psychologen Jonathan Haidt entdeckt. Er beschreibt, welche psychologischen Grundmuster Menschen prägen, damit sie eher liberal oder konservativ eingestellt sind. Weiters führt Jonathan Haidt aus, dass liberale Menschen für Veränderung stehen und für konservative Menschen eher das Bewahren im Vordergrund steht. Dieses ca. 20-minütige Video hat bei mir persönlich einen wirklich nachhaltigen Eindruck hinterlassen:

Die simple und vor allem wertneutrale Differenzierung in liberale und konservative Menschen hilft meines Erachtens auch enorm, um Veränderungsprozesse in Unternehmen, Organisationen oder Systemen zu verstehen. Denn auch hier stehen sich Veränderer und Bewahrer häufig gegenüber. Was aber können wir daraus lernen?

  • Das, was Menschen tun, ist in ihrer subjektiven Lebenswelt richtig und wahr.
  • Es ist gut, richtig und wichtig, dass es liberale sprich veränderungsfreudige und konservative sprich bewahrende Kräfte in Gesellschaften und Organisationen gibt.
  • Bereits vor unserer Geburt werden bestimmte Muster in unserem Gehirn ausgeprägt, die unsere spätere Grundhaltung beeinflussen, wie wir die Welt sehen.
  • Um zu verstehen, wie Veränderung und Entwicklung passiert und funktioniert, müssen wir aus unserer „moralen Matrix“ (wie es J. Haidt nennt) ausbrechen. Ein Begriff, der wohl etwas ähnliches meint, wäre „kognitive Landkarte“.
  • Erfolgereiche Veränderung beruht auf Respekt, Verständnis gegenüber Andersdenkenden und bewusstem Diskurs und Austausch heterogener Kräfte (auch Diversity).

Es lebe die Veränderung (aber gleichermaßen auch die Tradition)!

5000 Tage Internet – wie geht's weiter?

Heute mal ein Thema etwas abseits von Projektmanagement oder Management:

Bei Georg Holzer habe ich einen Link zu einem wirklich interessanten Vortrag von Kevin Kelly auf TED gefunden:

kelly

Wirklich unglaublich, dass das Internet gerade mal 5000 Tage alt ist. Eine lächerlich kurze Zeitperiode.

Kelly gibt einen Ausblick, wo die Entwicklung hingehen könnte. WOW.

Es lebe die Vielfalt!

Kennen Sie TED.com? Nein? Sollten Sie aber. TED.com ist eine Video-Plattform mit Vorträgen hervorragender Denker, Wissenschafter, Philosophen etc. etc.

Ein aktueller Vortrag ist von Jonathan Haidt, Psychologe. Originaltext:

Psychologist Jonathan Haidt studies the five moral values that form the basis of our political choices, whether we’re left, right or center. In this eye-opening talk, he pinpoints the moral values that liberals and conservatives tend to honor most.

Auch angesichts der Tatsache, dass in Österreich demnächst Nationalratswahlen stattfinden, empfand ich den Vortrag als äußerst interessant. Ein echtes Muss. (ca. 20 Min.)

Es lebe die Vielfalt.

Präsentation ist nicht gleich Präsentation

Vor einigen Wochen habe ich hier eine Präsentation von Oliver Adria (rethink presentations) gelobt. Einige Tage später hat mich Jens Schauder in seinem Blog dafür etwas gerügt. Er schrieb:

„Auf jeden Fall aber solltet Ihr euch von Dingen wie der folgenden Präsentation fernhalten, die ich im PM-Blog gefunden habe.“

Jens wiederum verweist auf einige Präsentationen bei TED, die er „richtig geil“ findet (ich übrigens auch!).

Ich denke, wir sollten die Thematik noch einmal aufgreifen und etwas differenzierter diskutieren. Denn eine Präsentation, ein Vortrag, eine Rede etc. kann ja UNTERSCHIEDLICHSTE Funktionen, Motive und Hintergründe haben. So kann ein und derselbe Vortrag im einen Fall super funktionieren, im anderen Fall total daneben sein.

Zur Erklärung möchte ich drei Begriffe aus der klassischen Rhetorik zum Thema „Wirkungsweise einer Rede“ heran ziehen:

1) DOCERE: belehren, Informationsvermittlung

2) MOVERE: bewegen, Beeinflussung

3) DELECTARE: erfreuen, Unterhaltung

Selbstverständlich kommen diese drei Grundformen in der Regel nicht in Reinform vor, sondern vielmehr in Kombination. Sprich: Auch eine Vorlesung an einer Universität oder Fachhochschule darf sollte einen Unterhaltungswert haben. Gleichzeitig wird ein Festvortrag eines Politikers anlässlich der Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses wohl eher nicht auf Informationsvermittlung ausgelegt sein (mit Powerpoint & Co.).

Dies möchte ich beispielhaft wie folgt darstellen:

Fazit: Präsentation ≠ Präsentation. Im Zentrum sollte IMMER der Sinn und Zweck eines Vortrags, einer Präsentation, einer Rede etc. stehen.

Klar, über den spezifischen Einsatz von Visualisierungsmethoden (wie z.B. PowerPoint) kann man streiten. Sind nun sehr „moderne“ Präsentationen mit vielen Bildern und häufig sehr vielen Folien gut oder schlecht. Ich würde sagen: „It depends…“.

Und um nochmals ganz kurz zu Jens‘ Kritik zurück zu kommen: Ich finde diese Präsentation nach wir vor gut sehr gut, aber nur dann, wenn ich mir gedanklich auch einen entsprechend guten Redner vorstelle, der diese Slides auch emotionalisierend und unterhaltsam rüber bringt (also ähnlich wie es bei den TED Vorträgen idR der Fall ist):


Eben halt so wie diese legendäre Präsentation zum Thema „Identity 2.0“ von Dick Hardt: