Komplexität ist ein Hauptproblem unserer Gesellschaft (und auch ein Hauptproblem im Management)

Auch wenn ich dafür von einigen Berufskollegen und Freunden immer wieder kritisiert werde: Ich bin ein bekennender Anhänger der Theorien und Ansätze von Prof. Dr. Fredmund Malik. Von Malik, der übrigens so wie ich aus Lustenau stammt, kommt u.a. auch folgendes Zitat:

Richtiges Management ist Management von Komplexität!

Bei diesem Thema lehnt er sich auch immer wieder an den „Management-Guru“ Peter F. Drucker an, der einst sagte:

There will be no

Präsentation ist nicht gleich Präsentation

Vor einigen Wochen habe ich hier eine Präsentation von Oliver Adria (rethink presentations) gelobt. Einige Tage später hat mich Jens Schauder in seinem Blog dafür etwas gerügt. Er schrieb:

„Auf jeden Fall aber solltet Ihr euch von Dingen wie der folgenden Präsentation fernhalten, die ich im PM-Blog gefunden habe.“

Jens wiederum verweist auf einige Präsentationen bei TED, die er „richtig geil“ findet (ich übrigens auch!).

Ich denke, wir sollten die Thematik noch einmal aufgreifen und etwas differenzierter diskutieren. Denn eine Präsentation, ein Vortrag, eine Rede etc. kann ja UNTERSCHIEDLICHSTE Funktionen, Motive und Hintergründe haben. So kann ein und derselbe Vortrag im einen Fall super funktionieren, im anderen Fall total daneben sein.

Zur Erklärung möchte ich drei Begriffe aus der klassischen Rhetorik zum Thema „Wirkungsweise einer Rede“ heran ziehen:

1) DOCERE: belehren, Informationsvermittlung

2) MOVERE: bewegen, Beeinflussung

3) DELECTARE: erfreuen, Unterhaltung

Selbstverständlich kommen diese drei Grundformen in der Regel nicht in Reinform vor, sondern vielmehr in Kombination. Sprich: Auch eine Vorlesung an einer Universität oder Fachhochschule darf sollte einen Unterhaltungswert haben. Gleichzeitig wird ein Festvortrag eines Politikers anlässlich der Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses wohl eher nicht auf Informationsvermittlung ausgelegt sein (mit Powerpoint & Co.).

Dies möchte ich beispielhaft wie folgt darstellen:

Fazit: Präsentation ≠ Präsentation. Im Zentrum sollte IMMER der Sinn und Zweck eines Vortrags, einer Präsentation, einer Rede etc. stehen.

Klar, über den spezifischen Einsatz von Visualisierungsmethoden (wie z.B. PowerPoint) kann man streiten. Sind nun sehr „moderne“ Präsentationen mit vielen Bildern und häufig sehr vielen Folien gut oder schlecht. Ich würde sagen: „It depends…“.

Und um nochmals ganz kurz zu Jens‘ Kritik zurück zu kommen: Ich finde diese Präsentation nach wir vor gut sehr gut, aber nur dann, wenn ich mir gedanklich auch einen entsprechend guten Redner vorstelle, der diese Slides auch emotionalisierend und unterhaltsam rüber bringt (also ähnlich wie es bei den TED Vorträgen idR der Fall ist):


Eben halt so wie diese legendäre Präsentation zum Thema „Identity 2.0“ von Dick Hardt: