Das Thema Projektorganisation hat zwei Dimensionen. Einerseits geht es um die Organisation eines einzelnen Projekts (Auftraggeber, ProjektmanagerIn, Projektteam etc.). Andererseits geht es aber auch um die übergeordnete Organisation aller Projekte in einem Unternehmen – sprich das generelle PM-Organisationsmodell. Ich möchte heute kurz auf letzteren Punkt eingehen.
Grundsätzlich definiert die Theorie einige Grundformen von PM-Organisationsmodellen:
PM in der Linie (auch Einfluss-/Stabsprojektorganisation): Die Priorität liegt auf der Linienarbeit und Linienstruktur. Der/die ProjektmanagerIn hat praktisch keine Entscheidungskompetenz.
Matrix-Projektorganisation (schwach/ausgewogen/stark): Die Entscheidungskompetenz wird zwischen den Linienführungskräften und dem/der ProjektmanagerIn aufgeteilt.
Reine Projektorganisation: Der/die ProjektmanagerIn fungiert als „horizontale Führungskraft“. Die für die reibungslose Durchführung des Projekts notwendige Entscheidungskompetenz ist zur Gänze beim/bei der ProjektmanagerIn.
Hier finden Sie eine Zusammenfassung der verschiedenen PM-Organisationsmodelle.
Leider gibt es bei der Wahl und Gestaltung der übergeordneten Projektorganisation kein Patentrezept. Einflussfaktoren sind aber insbesondere die strategische Bedeutung des Projektmanagements, kulturelle Aspekte (Unternehmenskultur, Führungskultur, PM-Kultur…) und der Qualifikationsgrad der ProjektmanagerInnen.
In der Praxis kommt es sehr oft vor, dass ProjektmanagerInnen zwar für den Projekterfolg verantwortlich gemacht werden, dass sie aber nicht über die notwendigen Entscheidungskompetenzen verfügen. Hier gilt: Verantwortung = Kompetenz = Qualifikation!
Geben Sie dem Thema „PM-Organisationsform“ höchste Priorität, denn hier entscheidet sich wesentlich, ob Projektmanagement in Ihrem Unternehmen funktionieren kann oder nicht.
Ihr Stefan Hagen